Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
sagte, und da
hatte ich auch das Gefühl, daß ich mich dabei nicht gerade richtig verhalten
habe. Meine vierjährige Tochter war nackt und lehnte sich aus ihrem Bettchen,
und er kontrollierte sie genau. Es war ganz zufällig und er berührte sie auch
in keiner Weise. Dann fragte er mich: >Sag mal, Mama, kann ein Junge seinen
Penis auch in ein Eselsloch stecken ?< . Für einen
ziemlich langen Augenblick zögerte ich, ehe ich ihm antwortete: >Ich meine
eigentlich, danach solltest du den Papa fragend, anstatt daß ich einfach ja
gesagt und es damit hätte bewenden lassen. Aber nun war sein Interesse geweckt,
denn er spürte natürlich meine ablehnenden Gefühle. Hätte ich einfach gesagt:
>Ja, wenn du Spaß daran hast, kannst du das tun<, wäre der Fall erledigt
gewesen. Er wollte das ja gar nicht tun und auch nicht zuschauen, wenn es ein
anderer täte, er wollte einfach nur eine Antwort. Jedesmal, wenn das Kind mir
eine sexuelle Frage stellt, versuche ich zu verstehen, was ich gefragt worden
bin. Wenn ich sie verstanden habe, gebe ich darauf die einfachste und kürzeste Antwort,
die mir nur einfällt. Ich versuche dabei zwischen uns eine Einstellung von
Offenheit, Wärme und Freundschaft zu schaffen, weil ich der Überzeugung bin,
daß die Gefühle, die man dem Kind über Sexualität vermittelt, zu den
wichtigsten Dingen überhaupt gehören. Die Kinder bekommen ja sehr viele
Fehlinformationen, aber solange sie grundsätzlich die Sexualität als etwas
Gutes und Warmes begreifen, werden sie damit ohne weiteres fertig .«
Wiederum, wie schon bei der
Masturbation, ist die richtige Wortwahl sehr wichtig, wenn man versucht,
spezielles Gefühl und Verständnis für den Geschlechtsverkehr an seine Kinder
heranzutragen. Die nachfolgenden beiden Auszüge zeigen die Unterschiede
elterlicher Gefühle über die Einstellung zum Geschlechtsverkehr und die jeweils
bevorzugte Wortwahl, wenn sie den Geschlechtsverkehr ihren Kindern zu
beschreiben haben. Eve bevorzugte den Terminus >Liebe machen<, als sie
mit ihren neun- und elfjährigen Buben darüber sprach:
»Wir begannen schon, als die
Kinder noch sehr klein waren, ihnen gegenüber die richtigen anatomischen
Bezeichnungen zu verwenden. So wußten sie, was ein Penis, was eine Vagina ist
und kannten auch alle anderen Körperteile mit ihren korrekten Namen. Wenn sie
irgendwelche Fragen in Bezug auf Sex stellten, benutzten wir auch da die
korrekten Bezeichnungen. Natürlich fragten sie uns nach Dingen, die sie in der
Schule gehört hatten, etwa wie >ficken<. Und wir sagten ihnen einfach,
das sei keine sehr schöne Bezeichnung für einen Akt der Liebe. Wir nannten es >Liebe
machen< ebenso wie >Geschlechtsverkehr<, aber für meinen Mann und mich
war der Begriff >Liebe machen< irgendwie angenehmer. Dazu gehörte, daß
wir unseren Jungen klarzumachen versuchten, daß ein Geschlechtsakt nicht nur
eine rein körperliche Angelegenheit sei, sondern auch Elemente von Intimität
und Sorge füreinander enthält. Für mich ist das die genaue Bedeutung des
Begriffes >Liebe machen<, und deshalb haben wir den auch immer verwendet .«
Louise dagegen unterscheidet
bei ihrer vierzehnjährigen Tochter zwischen >Sex machen< und >Liebe
machen<.
»Wir reden sehr viel darüber,
was sexuelle Aktivität bedeutet, was man unter >Sex machen< versteht. Wir
bemühen uns, die Worte >Liebe machen< nicht zu verwenden, denn ich habe
damit Schwierigkeiten, weil ich meine, >Sex haben< und >Liebe
machen< können zwei unterschiedliche Dinge sein. Ich möchte unbedingt eine
Unterscheidung treffen, denn meiner Ansicht nach kann man zwar gleichzeitig Sex
haben und Liebe machen, aber das muß nicht in jedem Fall übereinstimmen.«
Die meisten Kinder lernen den
Sex durch eine Schwangerschaft kennen. Die Mutter erwartet ihr zweites oder
drittes Kind, eine Nachbarin oder Lehrerin oder die Mutter eines Freundes ist
schwanger, eine Situation, die die Neugier des Kindes erregt. Die Frau war doch
zuvor nicht schwanger, wie ist es dazu gekommen, daß sie jetzt ein Kindchen
erwartet? Wird man mit dieser Frage konfrontiert, ist den Eltern die günstigste
Gelegenheit geboten, ihren Kindern den Geschlechtsverkehr zu erklären. Manche
Eltern meinen, ihr Kind könnte die Wahrheit über den Geschlechtsverkehr nicht
verstehen und fabrizieren dann irgendwelche Antworten wie >man geht zum Arzt
in die Sprechstunde und der stopft einem das Baby in den Bauch, und später,
wenn es groß genug geworden ist, holt der Arzt es auch wieder heraus<,
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