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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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jeder Hinsicht primitiver
Planet, wo das Leben (und Überleben) auf harter Arbeit basierte und jeder verdammte Luxus fehlte. Kein idealer Ort, um
auf der Flucht zu stranden. Ganz besonders nicht, wenn es auf
beiden Seiten des Gesetzes Leute gab, die nach einem suchten.
Hazel d’Ark blickte sich zwischen den Körperbänken um
und erschauerte aufs neue – nicht allein wegen der Kälte. Was
soll das nur werden? Was zur Hölle mache ich eigentlich
hier?
Ringsum leuchteten Lichter auf, als der Schiffsalarm losheulte. Der plötzliche Lärm ließ Hazel zusammenzucken. Ihre
Hand fiel automatisch auf die Waffe an der Hüfte. Hazels
erster Gedanke war, daß die Hülle einen Riß abbekommen
hatte – aber schnell wurde ihr klar, daß sie bei einer explosiven Dekompression, egal wo im Schiff, die Auswirkungen
schon lange hätte spüren müssen, bevor die Sirenen losgegangen waren. Sie schaltete sich über ihr Kommimplantat in den
Notfallkanal, und ein undeutliches Stimmengewirr füllte ihren
Kopf. Es dauerte höchstens Bruchteile einer Sekunde, bis sie
die Worte »Alle Mann auf die Kampf Stationen!«
aufschnappte, dann setzte sie sich auch schon in Bewegung
und rannte los. Irgendwer hatte die Tarnvorrichtungen der Scherbe durchdrungen, und das war unmöglich – außer für ein
Schiff von der Größe eines Imperialen Schlachtkreuzers. Und
wenn das Imperium sie aufgestöbert hatte, dann bestand die
große Wahrscheinlichkeit, daß Hazel d’Arks Karriere als
Klonpascher bereits vorüber war, bevor sie richtig begonnen
hatte. Typisch, dachte Hazel bitter, während sie aus dem Frachtraum rannte und den Weg in Richtung Brücke einschlug. Das
ist absolut typisch . Jetzt werde ich wegen eines der wenigen
Verbrechen geschnappt , die ich wirklich nicht auf dem Gewissen habe.
»Hannah! Rede mit mir! Wie tief stecken wir im Schlamassel?«
»Ich fürchte, wir könnten nicht mehr viel tiefer hineingeraten, ohne uns hinzulegen«, ertönte die kühle Stimme der KI
durch Hazels Implantat. »Ein Imperialer Sternenkreuzer ist
aus dem Hyperraum gefallen und in einen Orbit um Virimonde eingeschwenkt. Seine Sensoren haben weniger als eine
Sekunde benötigt, um unsere Tarnvorrichtung zu durchdringen, und die Imperialen haben kaum länger gebraucht, um uns
eine Aufforderung zur Identifikation zu überstellen. Im Augenblick lüge ich ihnen etwas vor, daß sich die Balken biegen,
aber ich kann sie nicht ewig an der Nase herumführen. Und
ich habe den starken Verdacht, daß es nicht annähernd lange
genug sein wird, damit wir genügend Energie aufbauen und in
den Hyperraum entkommen können.«
»Können wir nicht durch den Normalraum abhauen?«
»Wir reden hier von einem Imperialen Sternenkreuzer, meine Liebe. Es gibt nicht viel, das noch stärker ist. Sie würden
uns in winzige leuchtende Trümmer zerblasen, bevor wir auch
nur einen Versuch gemacht hätten, den Orbit hinter uns zu
lassen.«
»Aber wir haben Schilde!«
»Und sie haben zweihundertfünfzig Disruptorkanonen, um
unsere Schilde zu verbrennen.«
»Können wir gegen sie kämpfen?«
»Du willst sie wirklich verärgern?«
»Verdammt! Irgendwas müssen wir doch unternehmen!«
»Du bist von uns beiden doch das Superhirn! Denk dir gefälligst etwas aus.«
»Wir könnten uns ergeben.«
Hazel hätte sarkastisch gelacht, aber sie war bereits ziemlich
außer Atem. Sie stampfte durch den Stahlkorridor, und ihr
Kopf begann vom Heulen der Alarmsirene zu schmerzen.
Schließlich platzte sie auf die Brücke und warf sich in ihren
Sitz am Feuerleitstand. Was sich da draußen auch zusammenbrauen mochte – Hazel fühlte sich schon viel sicherer, nachdem sie sich in die beiden Disruptorkanonen der Scherbe eingestöpselt hatte. Theoretisch war die KI weitaus besser mit
den Disruptoren, aber was die eine KI plante, das konnte die
andere leicht berechnen und verhindern. Menschliche Unberechenbarkeit bot im Kampf einen Vorteil, den keine KI
wettmachen konnte. Deshalb waren auf allen Schiffen immer
Menschen die Kanoniere.
Hazel verflocht ihr Bewußtsein mit Hilfe des Implantats mit
den Lektronenhirnen und erlangte so die Kontrolle über das
Feuerleitsystem. Schnell ging sie die Anlaufroutinen durch,
während ringsum Bildschirme aufleuchteten und ein steter
Strom von Informationen durch ihre Gedanken floß. Zum
ersten Mal sah Hazel den Sternenkreuzer in all seiner Pracht,
und ihr Mut sank. Das Imperiale Schiff war tausendmal größer als die Scherbe ; es überragte sie

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