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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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aushält.«
»Verständlich«, erwiderte der Wolfling.
Owen seufzte schwer und blickte sich um. Giles winkte
ihm, und zusammen mit Hazel ging er zu seinem Vorfahren.
Giles blickte ihm fest in die Augen.
»Du hast noch immer eine Entscheidung zu treffen, Verwandter. Was soll mit dem Dunkelwüsten-Projektor geschehen? Wirst du ihn gegen das Imperium einsetzen? Werden
erneut Milliarden ihr Leben lassen?«
»Du hast ihn gezeugt«, erwiderte Owen. »Und du hast ihn
benutzt. Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
»Nein«, sagte Giles. »Ich werde nie wieder eine derartige
Entscheidung treffen. Ich kann nicht.«
»Dann sage ich nein«, entschied Owen. »Man kann das Böse nicht bekämpfen, indem man selbst böse wird. Zu viele
mußten bereits ihr Leben lassen. Wenn ich ein Rebell und
Verräter gegen das Imperium bin, dann um Leben zu bewahren und zu schützen, und nicht, um sie auszulöschen.
Trotzdem werden wir den Säugling nicht töten. Laßt ihn
schlafen. Wer weiß, vielleicht entwickelt er sich im Lauf der
Zeit zu etwas Wundervollem.«
»Gut gesprochen, Aristo«, stimmte Hazel zu. »Endlich hast
du es kapiert!«
Sie lächelten sich an, und dann wandte Owen den Blick zu
den Hadenmännern, die noch immer aus ihrer zerstörten Stadt
hervorströmten. Letzte Überlebende einer früheren Rebellion.
Diesmal würden die Dinge anders laufen. Er war der Todtsteltzer, und er hatte endlich seine wahre Bestimmung gefunden.
Mehr oder weniger jedenfalls.
E PILOG
V
ORSPIEL ZUR
R
EBELLION
    Kapitän Schwejksam und Investigator Frost kehrten zusammen mit dem noch immer bewußtlosen K. Stelmach an Bord
der Pinasse zur Unerschrocken zurück. Auf dem ganzen Weg
in den Orbit sprachen sie kein Wort, und schweigend stapften
sie durch die Korridore vom Hangar bis zur Brücke ihres
Sternenkreuzers. Schwejksam begann augenblicklich mit den
Vorbereitungen für einen Angriff aus dem Orbit heraus und
mußte bestürzt feststellen, daß kein einziges der zahlreichen
Waffensysteme funktionierte. Irgend etwas unten auf der
Wolflingswelt schien sie zu neutralisieren. Schwejksam und
Frost wechselten einen langen, bedeutungsvollen Blick, bevor
der Kapitän den Befehl gab, den Orbit zu verlassen und nach
Golgatha zurückzukehren. Er und Frost würden den größten
Teil der Zeit, die die Heimreise beanspruchte, damit verbringen, so etwas wie einen Bericht zu entwerfen, der nicht beide
augenblicklich vor die Gewehre eines Erschießungskommandos führen würde. Tief im Innern der Wolflingswelt erwachte
die zerstörte Stadt von Haden langsam zu neuem Leben. Die
Hadenmänner waren überall, schön und vollkommen, und sie
reparierten und konstruierten und machten alles wieder wie
neu. Ruby Reise und Jakob Ohnesorg erholten sich allmählich
von ihren Verwundungen und verbrachten ihre Zeit damit,
Pläne und Strategien zu entwickeln, wie das Imperium am
besten zu stürzen wäre. Owen Todtsteltzer betrauerte den Tod
seines Freundes Ozymandius, trotzdem fand er genügend Zeit,
seine Freundschaft mit Hazel d’Ark zu vertiefen. Sie stritten
zwar noch immer eine ganze Menge, aber meistens nur über
Politik.
    Giles, der Erste Todtsteltzer und Gründer des Clans, trauerte
um seinen toten Sohn. Und er brütete über den korrupten Zustand des Imperiums. Seine neuen Freunde hatten ihm viel
über die gegenwärtige Politik und die laufenden Staatsgeschäfte erzählt, und nichts davon hatte seine Wut gemildert.
Das Imperium war nicht immer so gewesen. Die Gründung
des Imperiums war eine der größten Herausforderungen der
Menschheit gewesen. Damals, als der Traum verwirklicht
wurde, war der Erste Todtsteltzer noch ein junger Mann gewesen, doch selbst zu seinen Lebzeiten hatte er schon gesehen, wie der Traum sich nach und nach in einen Alptraum
verwandelt hatte. Der Todtsteltzer hatte all die Jahrhunderte
geschlafen, nur um nach seinem Erwachen festzustellen, daß
sich die Dinge während seiner Abwesenheit noch weiter verschlimmert hatten. Wulf, der Wolfling, blieb unentschieden,
ob er sich der Rebellion der Menschen anschließen sollte. Er
hatte genug Tod und Zerstörung erlebt, und er verspürte kein
Verlangen nach mehr.
    Daheim auf Golgatha betrachtete die Imperatorin Löwenstein
XIV. schweigend die Instrumente, die ihr den Tod des Hohen
Lords Dram meldeten. Er hatte nichts von den Implantaten in
seinem Kopf gewußt, die auf ihren Befehl hin eingepflanzt
worden waren. Sie hatte ihn nicht mit Einzelheiten belasten

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