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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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kennenlernen, und wahrscheinlich auch die Freundin deiner Mutter, so wie ich unsere Tochter kenne. Sie will ungewöhnliche Orte in der Gegenwelt besichtigen und
erforschen
. Sie will noch gar nicht wieder nach Hause. Außerdem
wusste
Mella, wie gefährlich es ist, diese alten Bedienungen drinnen zu benutzen. Ich glaube, sie hat die Bedienung aus Versehen gedrückt und bei der Gelegenheit das Haus deiner Mutter in die Luft gejagt. Glücklicherweise scheint ja zu dem Zeitpunkt niemand anderes im Haus gewesen zu sein.«
    »Oh mein Gott«, rief Henry aus. Wie sollte er das seiner Mutter erklären? Dann fiel ihm plötzlich ein, dass er das ja gar nicht musste. Er verspürte Erleichterung und gleichzeitigein vages Schuldgefühl. Er richtete seine Gedanken wieder auf das, was wichtig war, und das war bestimmt nicht seine Mutter. »Du bist dir ziemlich sicher, dass Mella nicht in den Trümmern verletzt worden ist, als das Haus einstürzte?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht
da
war, als das Haus einstürzte. Der Verfolger hat kein Anzeichen für Leichen gefunden   – das habe ich dir schon gesagt. Was er gefunden hat, war Mellas Energiespur. Mella ist also dort gewesen, war aber offensichtlich nicht mehr da, als das Haus zusammenfiel.«
    »Ich kapier es einfach nicht«, sagte Henry. »Was ist denn deiner Meinung nach passiert?«
    »Das Haus ist nicht eingestürzt, als sich das Portal öffnete   – sondern, als es sich schloss. So war das nämlich mit diesen alten Bedienungen. Ich glaube, Mella muss es aus Versehen geöffnet und dann begriffen haben, dass beim Schließen die Gefahr einer Explosion bestand. Also ist sie durchgegangen, um für den Fall einer Explosion auf der richtigen Seite zu sein: Sie ist ziemlich schlau, unsere Mella. Zumindest weiß sie, wie sie auf sich aufpassen muss.«
    »Sie ist also wieder zurück ins Reich, wahrscheinlich zum Purpurpalast?«
    »Das wäre meine Vermutung«, sagte Blue.
    »Dann gehen wir also jetzt nach Hause, finden sie und legen sie für die nächsten zehn Jahre an die Kette?« Ihm kam ein Gedanke. »Warte mal: Wenn sie bloß durchgegangen ist, um sich in Sicherheit zu bringen, würde sie nicht sofort wieder zurückkehren? Dein Verfolgerteufel sagte, dass unter den Trümmern niemand war, also hat sie meine Mutter wahrscheinlich nicht angetroffen, wie sie eigentlich geplant hatte, und so   …«
    »Da sind Leute hinterm Haus.« Blue sah auf. »Ich hab sie am Fenster vorbeigehen sehen.«
    »Das werden Kinder sein«, sagte Henry wegwerfend. Kinder kamen manchmal hierher und schnüffelten herum   – er erinnerte sich noch von früher daran, als er Hodge gefütterthatte. »Was denkst du? Würde sie nicht sofort wieder zurückkehren? Auf jeden Fall würde sie doch sehen wollen, ob das Haus wirklich explodiert ist   – bei den alten Bedienungen ist das nicht immer passiert.«
    »Sie würde vielleicht sofort zurückkehren wollen, aber unter Umständen würde das nicht klappen«, sagte Blue. »Manchmal sind diese alten Bedienungen regelrecht
kaputt gegangen
, wenn sich das Portal schloss. Sie könnte erst wieder zurückkommen, wenn sie ein neues hätte. Oder zumindest das Portal des Hauses Iris erreichte. Das könnte sie allerdings nicht benutzen, weil ich Hauptportalingenieur Peacock angewiesen habe, ihr die Benutzung zu verbieten.«
    »Also«, sagte Henry, »wenn die alte Bedienung nicht kaputt gegangen ist, dann schleicht Mella wahrscheinlich irgendwo in der Nähe von Mutters Haus, das heißt von dessen Überresten, herum. Aber wenn sie kaputt ist, dann ist sie wahrscheinlich wieder zu Hause im Purpurpalast und versucht, an eine andere Bedienung heranzukommen.« Er runzelte die Stirn. »Und wir sind hier, kilometerweit von beiden Orten entfernt.« Er drehte sich um, um Blue anzusehen. »Sollten wir versuchen, durchs Portal zurück zum Palast zu kommen, oder   …«
    Da wurde laut an die Hintertür geklopft. Das Geräusch hallte im leeren Haus wider. Henry spürte, wie Blue neben ihm erstarrte. »Wer ist das denn?«, fragte sie.
    »Das wird ein Versicherungsvertreter sein«, sagte Henry. Manchmal versuchten Versicherungsvertreter in dieser Gegend ihr Glück, indem sie von Tür zu Tür gingen. Auch daran erinnerte er sich aus jenen Tagen, als er Hodge gefüttert hatte. »Ich werde ihm sagen, dass er verschwinden soll.« Er stand auf und ging zur Tür, hielt dann aber inne. »Ich bin nicht sicher, ob wir zum Palast zurückkehren sollten. Ich meine, wenn sie wirklich

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