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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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prüfte seine Ausweispapiere, fotografierte seine Tätowierungen und verlangte die Beantwortung einer endlosen Liste von Fragen, deren erste lautete:
»Haben Sie vor, sich an irgendeiner Aktion zu beteiligen, die absichtlich darauf zielt oder die Wahrscheinlichkeit birgt, die rechtmäßig bestellte Regierung von Haleklind zu stürzen?«
Pyrgus widerstand der Versuchung, darauf mit einem
»Ausschließlicher Grund
für die Einreise« zu antworten und wurde von einer Ansage belohnt, die ihm mitteilte, dass die Armaturen seines Luftfahrzeugs nicht mehr blockiert seien und er nun aussteigen könne, ohne befürchten zu müssen, dass man ihn zu Staub zermahlte.
    Ohne Eile zog er sich die übliche blaugraue Pilotenuniform an, wählte eine riesige Brille mit dunklen Gläsern, die ihn als Nachtelf kennzeichnen würde, stülpte sich eine schwarze Lockenperücke über, befahl seinen Elementargeistern für eine passende Rampe zu sorgen, öffnete die Kabinentür und trat hinaus, um sich dem unvermeidlichen Empfangskomitee zu stellen.
    Das Empfangskomitee war eine Übung in angewandter Heuchelei. Die Haleklinder wussten natürlich, dass Kronprinz Pyrgus Malvae ihren Mantikor gestohlen hatte   – ein Verbrechen, für das er damals gehängt worden wäre, wenn man ihnerwischt hätte   –, aber da sein Flieger die kaiserlichen Insignien trug, waren sie protokollarisch gezwungen, das Verbrechen zu ignorieren und ihn als Würdenträger auf Staatsbesuch zu behandeln.
    Der Anführer der Delegation war der örtliche Bürgermeister, nach der imposanten Amtskette zu urteilen. Pyrgus marschierte eilig auf ihn zu und salutierte zackig. »Seine Kaiserliche Hoheit darf nicht gestört werden«, teilte er dem Bürgermeister mit. »Er schläft gerade.« Er hielt dem Blick des Mannes stand und fügte mit so leiser Stimme hinzu, dass nur der Bürgermeister ihn hören konnte. »Schläft sich aus, Euer Ehren.« Er nickte ganz leicht und zwinkerte kaum merklich.
    Der Bürgermeister beugte sich vor. »Schläft sich aus, Pilot?«, wiederholte er in schockiertem Flüsterton.
    »Das alte Problem.« Pyrgus nickte. Er wartete.
    »Alkohol?«, fragte der Bürgermeister. »Sie versuchen mir nicht gerade mitzuteilen, dass Seine Hoheit«   – er räusperte sich   – »
trinkt

    »Wie ein Schluckspecht«, sagte Pyrgus. »Hat niemand Sie vorgewarnt?«
    Der Bürgermeister schüttelte den Kopf. »Niemand.«
    Pyrgus stieß einen ostentativen Seufzer aus. »Diplomaten. Man fragt sich, wofür wir sie bezahlen. Man hätte es Ihnen zu dem Zeitpunkt sagen müssen, als dieser Besuch vereinbart wurde. Sie hatten wirklich keine Ahnung?«
    Pyrgus kam noch ein bisschen näher. »Schauen Sie, es tut mir leid für Sie, wirklich. Typisches Benehmen, so geht das die ganze Zeit. Fing schon an«   – er sah sich um, um sicherzugehen, dass ihn niemand anderes hören konnte   – »wissen Sie«   – er machte ein glucksendes Geräusch in der Kehle   –, »kurz nachdem wir die Hauptstadt verlassen haben. Ich soll ihn daran hindern, aber was soll ich tun? Er ist schließlich ein Prinz des Elfenreiches und er versteckt seinen Nachschub. Als wir den Luftraum über Creen erreichten, sang er gerade die Nationalhymne und fiel in seine Suppe. Dann beschlosser, dass er Haleklind den Krieg erklären würde. Gott sei Dank hat er kurz vor der Landung das Bewusstsein verloren, sodass uns wenigstens ein unangenehmer internationaler Zwischenfall erspart geblieben ist.«
    »Ja, aber was machen wir denn jetzt?«, fragte der Bürgermeister. Er sah panisch aus und hörte sich auch so an.
    Pyrgus sah sich wieder um, rückte noch näher an den Bürgermeister heran und richtete seine Worte an das erwartungsvolle Ohr. »Meiner Erfahrung nach wird er den Rest des Tages und den größten Teil der Nacht bewusstlos sein. Ich schlage vor, dass Sie das Empfangskomitee morgen am späten Nachmittag wieder zusammentreten lassen, um ganz sicher zu sein. Bis dahin sollte er für den Besuch wieder fit sein.«
    »Aber was passiert, wenn er früher aufwacht? Wäre er denn nicht beleidigt, wenn dann niemand hier ist, um ihn zu begrüßen?«
    »Das könnte schon sein«, sagte Pyrgus. »Passen Sie auf, wir machen es so: Ich schließe den Flieger ab. Drinnen ist er in Sicherheit. Ich schaue mich ein wenig um, besuche ein paar alte Freunde und bin rechtzeitig wieder zurück zum offiziellen Empfang morgen Nachmittag. Und
wenn
er früher aufwacht   – ich glaube das nicht, aber falls es so wäre   –, dann

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