Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

schwedische Studie, die mit Frauen in den Vierzigern und einem anstrengenden Computer-Job durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass Qigong ihnen half, Puls und Blutdruck während ihres Arbeitstages zu senken. 68 Eine an der Polytechnischen Universität von Hong Kong durchgeführte Studie ergab, dass Qigong wirksamer gegen Depressionen half als alle Drogen. Teilnehmer berichteten von einem siebzigprozentigen Rückgang der Depressionssymptome nach nur zwei Monaten regelmäßigen Übens. Es hat sich auch gezeigt, dass Qigong die Immunabwehr stärkt, den Schlaf vertieft und Kopfschmerzen lindert. 69
    Von einer anderen faszinierenden Studie wurde 1991 im American Journal of Chinese Medicine berichtet. Die Forscher benutzten Infrarot-Detektoren, um die Ausstrahlung zu messen, die von den Handflächen fortgeschrittener Qigong-Praktizierender ausging. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass zumindest ein Teil der abgegebenen Energie oder des ausgestrahlten Qi im Infrarot-Bereich des elektromagnetischen Spektrums lag. Sie entdeckten auch messbare und positive Veränderungen auf menschliche Fibroblasten (Bindegewebszellen) als Reaktion auf diese Energie. Die ausströmende Energie steigerte die DNA- und Proteinsynthese und das Zellwachstum bei allen menschlichen Zellen. 70

    Noch spezifischer gemessen wurde diese Energie in einem von Dr. Akira Seto geleiteten Versuch. Hier fand man, ausgehend von den Handflächen dreier Individuen, die Qi abstrahlten, ein extrem großes Magnetfeld (ein Tausendstel Gauß). Das ist tausendmal stärker als das natürliche menschliche Biomagnetfeld (ein Millionstel Gauß). Das ausgestrahlte Qi bewirkte signifikante Veränderungen bei Infraschall, Elektromagnetismus, statischer Elektrizität, Infrarotstrahlung, Gammastrahlung, im Welle- und Teilchen- sowie im organischen Ionenfluss und beim Licht. 71
    Qigong, vor etwa viertausend Jahren in China entstanden, ist gegenwärtig ein nationales chinesisches Phänomen. Mindestens sechzig Millionen Menschen praktizieren diese Kunst allein in China. 72 Hinzu kommen diejenigen, die sie auf der ganzen Welt ausüben. Qigong bezieht die Meridiane, die Chakras und die Aurafelder ein. Es stützt sich auch auf viele Elemente der traditionellen chinesischen Medizin. Zum Beispiel berücksichtigen manche Qigong-Schulen für ihre Empfehlung bestimmter Übungen den Zyklus des Qi. Qigong hat Ähnlichkeiten sowohl mit Tai-Chi als auch mit Yoga, außer dass es beim Tai-Chi vor allem auf das Identifizieren des Qi im eigenen Körper ankommt und beim Yoga auf das Halten bestimmter Posen. Im Qigong geht es um das mentale Erzeugen und Lenken von Qi durch Körperbewegungen, die oft die natürlichen Bewegungen von Tieren nachahmen, etwa des Kranichs, des Rehs oder des Affen. Diese Übungen werden von bestimmten Atemtechniken begleitet.
    Es gibt zwei Hauptarten von Qigong:
    Wai Dan (auch Wei Dan genannt): Wai Dan gilt als Yang oder männlich, weil es sich körperlicher Übungen bedient, um Yang-Qi zu erzeugen. Anfänger beginnen oft mit Wai Dan, weil es den Fluss des Qi schnell in Gang bringt. Es gibt zwei Arten von Wai Dan.
Stilles Wai Dan (auch Zhan Zhuang genannt) zielt auf die Verbesserung der körperlichen Gesundheit ab. Dazu gehört es, in bestimmten Positionen »einzufrieren«, während sich die Muskeln entspannen.
Wai Dan in Bewegung schließt das Anspannen und Entspannen verschiedener Muskelgruppen ein, während die Position verändert wird.
    Nei Dan: Nei Dan ist eher Yin, weil es sich mentaler Übungen bedient, um Yin-Qi zu bilden. Oft werden mentale Konzentration und Aktivität, Vorstellung und Atemtechnik kombiniert, um das Qi durch die Kanäle und Organe des Körpers zirkulieren zu lassen.
    Es gibt verschiedene Qigong-Stile. Manche setzen Methoden aus dem Taoismus oder Buddhismus ein, um spirituelle Wirkungen zu erzielen, während andere rein körperlicher Natur sind. Grundsätzlich gibt es diese Hauptstile:
    Mentales Qigong: Hier geht es vor allem um das Kontrollieren und Lenken des Geistes mit dem Ziel, Stress zu reduzieren. Da angenommen wird, dass 80 Prozent aller Krankheiten stressbezogen sind, macht Gedankenkontrolle sicherlich einen entscheidenden
Unterschied für das körperliche Wohlbefinden. 73 Mentales Qigong erfordert die Regulierung des denkenden Geistes und der Emotionen und verhilft dem Therapeuten zu mehr Kontrolle über seine Gedanken und Gefühle.
     
    Medizinisches Qigong: Wird sowohl zur Selbstheilung als auch zur Heilung anderer eingesetzt. Hat sich bei