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Der erste Tod der Cass McBride

Der erste Tod der Cass McBride

Titel: Der erste Tod der Cass McBride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Giles
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stürmte die Treppe hoch und riss sie aus ihrem Bett.
    »Was glaubst du eigentlich ...«
    Ich hielt ihr die Messerspitze unter das Kinn. »Sei still. Halt den Mund, bevor ich dich umbringe oder dir die Zunge herausschneide.«
    Sie machte den Mund zu. Ich glaube, das hatte ich noch nie erlebt. Mom lebendig, aber schweigend. Da vid und ich waren uns sicher, dass sie sogar im Schlaf sprach. Ich drückte ein wenig fester mit der Messerspitze zu, sodass sie in die Haut unter ihrem Kinn stach. Ein kleiner Blutstropfen trat hervor.
    »Du kannst also bluten? Ich war mir nicht sicher, ob du ein menschliches Wesen bist. Weißt du, was mir gerade klar geworden ist, Mom? Du hast David um gebracht.«
    Sie öffnete den Mund und ich drückte fester mit dem Messer zu, aus dem Tropfen wurde ein Rinnsal. Sie würgte einen kleinen Schmerzensschrei hervor. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Ja, du hast ihn mit deinem Gerede in den Tod ge trieben. Du hast ihn beschimpft, angeschrien und schikaniert, bis er keinen Ausweg mehr sah. Und weißt du was? Dad hat das zugelassen. Und noch schlimmer: Ich habe es zugelassen. Du hast ihn um gebracht und wir haben zugesehen. Tag für Tag hast du Stücke aus ihm herausgerissen, bis nichts mehr von ihm übrig war.«
    Sie sackte in sich zusammen und ich bog ihr den Arm auf den Rücken und zog sie hoch, während ich ihr das Messer an die Kehle drückte. »Und warum? Nicht weil du ihn gehasst hast. Sondern weil du eine boshafte, furchtbare Frau bist und du selbst über haupt nichts kannst. Du kannst ja nicht einmal nett sein.«
    Ich hielt einen Moment inne, als mir ein Satz in den Sinn kam. »Du hackst andere in Stücke, um dich selbst als Ganzes zu fühlen.«
    Ich stieß sie mit der Schulter in den Rücken. »Jetzt gehen wir nach draußen. Und die ganze Welt wird se hen, was für ein mieses Stück Scheiße du bist.«
    Ich bemühte mich, sie die Treppe hinunterzubug sieren. Sie schrie und wehrte sich gegen mich. Sie trat mich, riss sich los und stürzte die Treppe hinunter.
    »Und da sind Sie reingekommen.«
    Ich ließ den Kopf hängen. Mein Kinn sank auf meine Brust. Erschöpft. »Ich weiß nicht, was Sie noch von mir hören wollen. Aber ich möchte einen Prozess. Ich will, dass alle davon erfahren. Sie haben mich darum gebracht, meine Mutter draußen vor aller Augen zu richten, aber ich will immer noch, dass sie ihre Strafe bekommt.
    Ich habe nichts mehr zu sagen. Bis zum Prozess.«

 
CASS
    Kommt er zurück?
    Er muss zurückkommen.
    Mein einziger Weg aus dieser Kiste führt über ihn. Er muss mich hier rauslassen.
    Kyle, er ist der Einzige ...
    Kyle muss ...
    Kyle ...
    Ich komm hier nicht raus, wenn Kyle nicht ...
    Ich kann nicht, wenn Kyle nicht ...

 
BEN
    Ben fuhr in die Einfahrt der Kirbys. Die Scheinwerfer tauchten die Fassade in Licht. Er deutete auf die Haustür. Sie stand nicht nur einen Spalt, sondern sperrangelweit offen. Es war fast Mitternacht. Das einzige Licht drang aus dem ersten Stock und die Tür stand weit offen. Kein gutes Zeichen.
    Ben schnappte sich das Funkgerät und forderte Verstärkung an, dann schaltete er den Motor ab und blickte Scott an.
    Scott nickte und nahm seine Pistole aus dem Holster. Eine 357er. Die jungen Cops trugen alle solche Riesenknarren.
    Ben gab Scott ein Zeichen, zur Hintertür zu gehen, während er selbst sich der Haustür von der Seite näherte.
    Er blieb zwischen der Haustür und einem Fenster stehen und überprüfte mit einem vorsichtigen Blick das Wohnzimmer. Nichts. Wo blieb die Verstärkung?
    Ein Schrei drang aus dem Haus. Ben spannte die Hand an, in der er seine Waffe hielt, und bewegte sich um den Türpfosten - seine schussbereite Glock voraus.
    Nichts.
    »Nein!« Ein dumpfer Schlag. Wieder Schreie. Und Poltern. Als ob jemand die Treppe hinunterfiele.
    Ben betrat mit der Pistole im Anschlag das Haus. Er hörte, wie die Hintertür geöffnet wurde. Scott.
    »Noch ein Schrei und ich schlitze dir die Kehle auf.« Eine männliche Stimme. Jung.
    Ben bewegte sich mit Seitwärtsschritten durch den Eingangsbereich, der hinter einer Ecke den Blick auf die Treppe freigab.
    Ein junger Mann stand über Mrs Kirby, die wie ein wirrer Haufen aus Gliedmaßen am Fuß der Treppe lag. Ihr Körper war starr, aber ihre Augen rasend vor Panik. Der junge Mann hielt ihr ein großes Küchenmesser an die Kehle. Ein Nylonseil lag neben ihr auf dem Boden.
    »Polizei. Lassen Sie die Waffe fallen!«
    Der junge Mann blickte auf, seine Augen waren glasig vor Müdigkeit,

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