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Der erste Tod der Cass McBride

Der erste Tod der Cass McBride

Titel: Der erste Tod der Cass McBride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Giles
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Cass?«
    Scott machte den Männern mit den großen Schaufeln Platz. Er blickte Ben fragend an. Dann drehte er sich um und ging ans andere Ende des Grabs. Dort ragte ein weiterer Schlauch aus der Erde. Er war mit Klebeband an einem großen Trichter befestigt. In dem Trichter befand sich der Lüfter eines Computers, der wiederum an einen PC angeschlossen war, und das ganze Konstrukt war über ein Verlängerungskabel mit einer Steckdose verbunden.
    »Verdammt! Clever, simpel, einfach zu konstruieren, die Teile bekommt man überall, das Ganze macht keinen Lärm und erfüllt seinen Zweck.« Scott winkte Ben zu sich rüber und deutete auf die Vorrichtung. »Es transportiert bestimmt keine große Luftmenge und da unten hat sich wahrscheinlich ziemlich viel Kohlendioxid gesammelt, aber sie hat eine Chance, oder?«
    »Ich kann nichts hören«, antwortete Ben. »Cass, Cass, wach auf. Komm schon, Cass. Ich bin Ben Gray und ich bin hier, um dir zu helfen. Hier sind eine Menge Leute, um dich da rauszuholen. Wir schaffen das. Aber bitte sag etwas. Sprich mit mir. Okay. Versuch, was zu sagen, Cass. Ich hab gehört, du bist ein Mädchen, das die Dinge angeht. Also, sag was, Cass.«
    Einer der Sanitäter beugte sich zu Ben hinunter. Er sprach schnell, zeigte ihm einen durchsichtigen Schlauch in seiner Hand und deutete dann auf den Schlauch in Bens Hand.
    »Verstanden«, antwortete Ben.
    Er sprach wieder in den Luftschlauch: »Cass, ein Sanitäter wird einen Sauerstoffschlauch durch diesen Schlauch zu dir runterschieben. Also kannst du mich jetzt einen Augenblick lang nicht hören. In ein paar Sekunden sollte ein durchsichtiger Schlauch über dir aus der Röhre kommen. Wir pumpen dann Sauerstoff zu dir nach unten. Das gibt dir wieder etwas Energie. Atme einfach tief ein, wenn der Sauerstoff einströmt. Und bitte rede dann mit mir, Cass. Sag irgendwas.«
    Ben machte Platz für den wartenden Sanitäter.
    »Fertig«, sagte der einen Augenblick später, gab den Schlauch an Ben zurück und machte eine kreiselnde Bewegung mit seinem Finger. »Okay, der Sauerstoff wird jetzt runtergepumpt. Bitte jetzt nicht rauchen!«
    »Cass?«
    Ben rieb sich den Kopf. »Könnt ihr nicht schneller graben, Jungs?«
    »Wir hätten Kyles Walkie-Talkie mitnehmen sollen«, ärgerte sich Scott.
    »Es liegt auf dem Beifahrersitz in seinem Pick-up. Und der steht bei den Kirbys vor der Haustür«, erwiderte Ben. Er hielt sich den Schlauch ans Ohr. »Ich glaube, ich hör sie atmen.«
    »Das ist der Sauerstoff, der runtergepumpt wird«, warf der Sanitäter ein. Als er Bens verstimmten Gesichtsausdruck bemerkte, blickte er zur Seite und murmelte: »Tut mir leid.«
    »Cass, wir haben ihn. Kyle kann dir nichts mehr anhaben, also hab keine Angst. Sag was, damit ich weiß, dass du lebst, Cass. Sprich mit mir. Komm schon, Cass. Zeig mir, dass du das Mädchen bist, das siegt.«
    »Wir sind durch! Da liegt eine Plane über der Kiste.«
    »Zieht sie weg«, blaffte Ben die Männer an.
    Scott legte sich auf den Bauch, packte die Plane und zog sie nach oben.
    Die Männer stellten die Schaufeln beiseite und griffen nach den Stemmeisen. Der Kistendeckel wurde aufgehebelt.
    Ben blickte hinein.
    »Jesus!«, entfuhr ihm.

 
CASS
    Ich befinde mich wieder in einem dunklen, engen Raum mit einem quadratischen Knopf unter meinem Daumen. Rede. Suche die Worte für meine Geschichte. Das tu ich jede Nacht.
    Ich weiß, dass ich nicht mehr in der Kiste bin. Nachdem alle Lichter erloschen waren, wachte ich auf und war im Krankenhaus.
    Das Krankenhaus war mir unheimlich - so laut und hektisch und grell. Völlige Reizüberflutung. Ich zog die Bettdecke über meinen Kopf. Sobald jemand sie zurückschlug, zitterte und wimmerte ich so lange, bis sich irgendjemand erbarmte und sie mir wieder über den Kopf zog.
    Ich glaube, ich habe viel geschlafen. Beruhigungsmittel? Keine Ahnung, spielt keine Rolle. Der Schlaf hat gutgetan, dunkel, erholsam und ruhig. Einmal wachte ich auf und Dad hielt meine rechte Hand. Die Hand, an der das Funkgerät befestigt war. Meine linke Hand war so dick verbunden, dass es aussah, als trüge ich einen Boxhandschuh. Meine Füße sahen genauso aus.
    Er schien zu spüren, dass ich die Augen öffnete, oder er hatte mich beobachtet. Er sah mich an und begann zu weinen. Ich schloss die Augen wieder und sank zurück in den Schlaf, aber ich glaube nicht, dass er meine Hand losgelassen hat.
    Später wachte ich auf, weil ich eine Bewegung am Bett spürte, ein Gewicht neben mir. Ich

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