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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Täuschung war - , ob ich mich nicht TATSÄCHLICH in eben jenem Irrenhaus befand, das ich einmal besichtigt hatte!
    Ich berührte die Vorhänge, mein Schwert; ich blickte über die riesige Stadt, die sich nun unter mir erstreckte; ich starrte auf den gewaltigen Komplex des Palastes der Zehntausend Fenster über mir. Ich versuchte, durch sie hindurchzusehen, redete mir absichtlich ein, daß alles nur eine Sinnestäuschung war und erwartete, die Wände eines Krankenzimmers zu entdecken oder sogar die vertraute Umgebung meiner Wohnung. Aber der Palast der Zehntausend Fenster blieb so real wie zuvor. Die Stadt Necranal erinnerte in nichts an eine Fata Morgana. Ich sank in die Kissen zurück. Ich mußte hinnehmen, daß dies Wirklichkeit war, daß ich irgendwie durch Zeit und Raum in diese Welt gebracht worden war, von der keines der Geschichtsbücher berichtete, die ich je gelesen hatte (und das waren nicht wenige) und von der nichts existierte als ein fernes Echo in Mythen und Legenden.
    Ich war nicht mehr John Daker. Ich war Erekose - der Ewige Held. Ich selbst war eine Legende - zum Leben erwacht.
    Dann lachte ich. Wenn ich verrückt war - dann war es ein herrlicher Wahnsinn. Ein Wahnsinn, den zu erfinden ich mich niemals für fähig gehalten hätte!
     
    Schließlich erreichte unsere Karawane den Gipfel des Berges, die juwelenbesetzten Tore des Palastes öffneten sich für uns, und wir befanden uns in einem herrlichen Innenhof, wo Bäume wuchsen und Springbrunnen aufstiegen, deren Wasser kleine Flüsse speisten, über die sich reichverzierte Brücken spannten. Fische spielten in den Wassern, und Vögel sangen in den Bäumen, als Pagen herbeieilten, unsere Tiere niederknien hießen und wir in die weiche Abenddämmerung hinaustraten.
    König Rigenos lächelte voller Stolz, während er mit einer Armbewegung über den Hof deutete. »Gefällt es Euch, Erekose? Ich ließ es selber bauen, kurz nachdem ich den Thron bestieg. Früher war dieser Hof wenig einladend - er paßte nicht zu der übrigen Palastanlage.«
    »Es ist sehr schön«, erwiderte ich. Ich blickte auf Iolinda, die sich zu uns gesellt hatte. »Und nicht das einzig Schöne, das Ihr erschaffen habt - denn hier ist der herrlichste Schmuck Eures Palastes!«
    König Rigenos kicherte. »Ihr seid nicht nur Krieger, sondern auch ein Höfling, merke ich.« Er nahm meinen und Iolindas Arm und führte uns über den Hof. »Natürlich habe ich in diesen Tagen wenig Zeit, mich mit schönen Dingen zu befassen. Waffen sind es, denen unsere Aufmerksamkeit jetzt gelten muß. Statt mit Plänen für Gartenanlagen, muß ich mich mit Schlachtplänen beschäftigen.« Er seufzte. »Vielleicht werdet Ihr die Alten für alle Zeiten vertreiben, Erekose. Vielleicht, wenn sie vernichtet sind, finden wir wieder Zeit für die friedlichen Dinge des Lebens .«
    In diesem Augenblick tat er mir leid. Er wollte nur, was jeder Mensch wollte - ein Leben ohne Furcht, eine Möglichkeit, seine Kinder mit der Sicherheit aufzuziehen, daß sie es ebenso haben würden, eine Chance, in die Zukunft blicken zu können, ohne fürchten zu müssen, daß alles, was er aufbaute, von einem plötzlichen Sturm zerstört werden konnte. Anscheinend war seine Welt gar nicht so verschieden von der, die ich vor so kurzer Zeit verlassen hatte.
    Ich legte meine Hand auf seine Schulter. »Laßt es uns hoffen, König Rigenos«, sagte ich. »Ich werde tun, was ich kann.«
    Er räusperte sich. »Und das wird sehr viel sein, Held. Ich weiß, es wird sehr viel sein. Wir werden uns bald von der Bedrohung durch die Alten befreien!«
    Wir traten in eine kühle Halle, deren silberne Wände mit Teppichen behangen waren. Es war ein angenehmer Raum, wenn auch sehr groß. Eine breite Treppe führte aus der Halle, und über diese Treppe kam jetzt eine ganze Armee von Sklaven, Dienern und Höflingen aller Schattierungen herab. Am Fuß der Stufen ordneten sie sich in eine Reihe und knieten nieder, um den König zu begrüßen.
    »Dies ist Lord Erekose«, unterrichtete sie der König. »Er ist ein gewaltiger Kämpe und mein geehrter Gast. Behandelt ihn, wie ihr mich behandeln würdet - gehorcht ihm, wie ihr mir gehorchen würdet. Alle seine Wünsche sollen erfüllt werden.«
    Zu meiner Verlegenheit sank die gesamte Versammlung wieder auf die Knie und rief im Chor: »Seid gegrüßt, Lord Erekose.«
    Ich breitete die Hände aus. Sie erhoben sich. Schon begann ich, solches Benehmen als richtig anzusehen. Ohne Zweifel war ein Teil von mir daran

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