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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Au­gen­blick. Doch dann fass­te sie sich ein Herz.
    ZOË IO­NES­CO
    Dann lad mich doch auf einen Kaf­fee ein … oder einen Wein.

    17.2.2011, 19:22
    Har­d­rock Café
    14, Bou­le­vard Mont­mar­tre, Pa­ris
    Sie hat­ten sich auf ein Er­ken­nungs­zei­chen ge­ei­nigt, um je­den Zwei­fel aus­zuschlie­ßen: Vin­ce wür­de im Har­d­rock Café am Bou­le­vard Mont­mar­tre auf sie war­ten und ein Buch ih­res Na­mens­vet­ters, des franzö­sisch-ru­mä­ni­schen Kö­nigs des ab­sur­den Thea­ters, Eu­ge­ne Io­nes­co. Tat­säch­lich saß an ei­nem Tisch in ei­nem dunklen Win­kel ein Mann, der Io­nes­cos
Les Rhi­nocéros
ne­ben sich lie­gen hat­te. Sein Haar war et­was zu lang für ih­ren Ge­schmack, er trug eine alt­mo­di­sche Horn­bril­le, Blue Jeans, Bi­ker Boots, ein oliv­grü­nes Longs­lee­ve und eine ab­ge­wetzte schwar­ze Le­der­jacke. Als sie sich dem Tisch näher­te, er­hob er sich und deu­te­te doch tat­säch­lich so et­was wie eine Ver­beu­gung an.
    Sie deu­te­te auf das Buch. „Äh … Vin­ce?“
    „Ja, ge­nau. Aber das … das ist na­tür­lich nur mein Fa­ce­book-Name.“
    „Klar.“ Sie ki­cher­te. „Ich bin Zoë.“ Küs­schen rechts, Küs­schen links, Küs­schen rechts.
    „Wol­len wir uns nicht set­zen?“
    „Doch, klar“, sag­te sie.
    „Was darf ich dir zu trin­ken bes­tel­len?“
    „Erst mal eine Cola, dan­ke.“
    Während er die Kell­ne­rin her­bei­rief und die Bes­tel­lung auf­gab, mus­ter­te sie ihn. Sein Al­ter im Fa­ce­book-Pro­fil schi­en der Rea­li­tät zu ent­spre­chen, um die vier­zig kam hin. Sei­ne Be­we­gun­gen wa­ren et­was lin­kisch, sei­ne Sprech­wei­se und sein Ge­ha­be et­was alt­mo­disch, aber ins­ge­samt ge­fiel er Zoë.
    Sie plau­der­ten eine Wei­le, dann er­lahm­te der Ge­sprächs­fluss. Er ver­such­te, die Si­tua­ti­on zu ret­ten, in­dem er nach der Kar­te griff und sag­te: „Wol­len wir mal schau­en, was es hier so zu es­sen gibt? Du bist na­tür­lich mein Gast.“
    Plötz­lich fühl­te Zoë sich in die­ser Si­tua­ti­on, hier mit die­sem Mann, in die­sem möch­te­gern-coo­len Café, un­be­hag­lich. „Ich dan­ke dir für die Ein­la­dung, aber ich habe ja ge­schrie­ben, ich muss mor­gen sehr früh raus. Ich wür­de lie­ber ge­hen.“
    „Na­tür­lich“, sag­te er, doch die Ent­täu­schung war ihm an der Na­sen­spit­ze an­zu­se­hen.
    „Wenn ich mich be­ei­le, krie­ge ich noch mei­ne Me­tro“, sag­te sie.
    „Al­les klar, geh nur, ich küm­me­re mich um die Rech­nung. Wir se­hen uns on­li­ne?“
    „Na klar!“, ver­si­cher­te sie has­tig und ver­ließ fast flucht­ar­tig das Har­d­rock Café.
    Er lach­te ton­los, als die Tür hin­ter ihr zu­schlug, und sah auf die Uhr. Als prä­zi­se eine Mi­nu­te ver­gan­gen war, warf er acht­los ein paar Geld­schei­ne auf den Tisch und eil­te ihr nach. Er hat­te ih­ren Treff­punkt ge­schickt ge­wählt: Um zum Ab­gang zur Me­tro zu ge­lan­gen, muss­te sie durch eine mit Un­rat über­säte Gas­se hin­ter dem Har­d­rock Café. Er ver­trau­te dar­auf, dass dort um die­se Uhr­zeit kein Mensch mehr sein wür­de.
    Er soll­te recht be­hal­ten. Zoë Io­nes­co hat­te die Ohr­stöp­sel ih­res iPods in den Oh­ren und hör­te sei­ne rasch näher­kom­men­den Schrit­te erst, als es zu spät war. Sie fuhr her­um und woll­te da­von­ren­nen, doch der Mann, den sie als Vin­ce Vega kann­te, schloss mit zwei, drei raum­grei­fen­den Schrit­ten zu ihr auf.
    „Vin­ce, was …“, be­kam sie noch her­aus, dann zuck­te sei­ne Hand aus der Jacken­ta­sche, pack­te ih­ren Hin­ter­kopf und schmet­ter­te Zoë Io­nes­cos Schä­del ein-, zwei-, drei­mal bru­tal ge­gen die nächst­ge­le­ge­ne Haus­wand.
    Die Exfreun­din Com­mis­saire Ma­xi­me Fron­zacs ver­lor das Be­wusst­sein und sack­te in Vin­ce Ve­gas Arme.

    17.2.2011, 21:24
    Eine Vil­la im 16. Ar­ron­dis­se­ment
    Pa­ris
    Während die Spu­ren­si­che­rer Da­ni­el­le Kahns ge­sam­tes Haus auf den Kopf stell­ten, alle denk­ba­ren Flächen mit Fin­ger­ab­druck­pul­ver be­stäub­ten, al­les Mög­li­che fo­to­gra­fier­ten, Pro­ben von der klei­nen Blut­spur an der Fri­sier­kom­mo­de nah­men und an­sons­ten als Großauf­ge­bot eher rat­los her­um­stan­den, hock­te die

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