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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Netzwerk aufgebaut hat?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Damit haben wir uns noch nicht befassen können.«
    »Musst du das jetzt?«
    »Ich denke schon, und ich glaube auch, dass Spuren nach Russland führen können.«
    Karina schwieg. Nach einer Weile sagte sie: »Ausschließen kann man natürlich nichts, aber ich muss dir noch etwas sagen, das mir zum Glück eingefallen ist.«
    »Sprich!«
    »Da sind auf der einen Seite unsere Mädchen, die bei euch einen Job bekommen. Das ist die russische. Es gibt noch eine englische, wie du weißt.«
    »Du meinst Wanda Rice?«, vergewisserte ich mich.
    »Genau die.«
    »Und weiter?«
    »Es gibt noch jemand, der eine Rolle spielt, und das ist ein Landsmann.«
    »Ach«, sagte ich, »wer denn?« Ich sah, dass die Gesichter von Glenda und Suko einen gespannten Ausdruck angenommen hatten. Jeder lauerte auf die Erklärung.
    »Es ist ein Mann, der weder Fisch noch Fleisch ist. Eine schillernde Persönlichkeit. Wir nennen ihn nur den Fänger.«
    »Wie bitte?«
    »Der Fänger«, wiederholte Karina. »Der Sammler, wie auch immer. Er heißt Igor Sartow und gibt als Beruf Agent an.«
    »Oh, das kann alles mögliche bedeuten.«
    »Stimmt. In diesem unseren Fall hat er sich auf die Beschaffung der Mädchen und jungen Frauen konzentriert. Er fährt durch das Land, besucht kleinere und größere Städte – besonders an Festen, bei denen irgendwelche Schönheitswahlen stattfinden. Er hat einen Blick für die Mädchen. Wenn ihm eines gefällt, spricht er es an. Er redet aber auch mit den Eltern. Er ist praktisch der Vermittler. Er besorgt Wanda Rice den Nachschub und kassiert natürlich für jedes Mädchen eine entsprechende Provision, die bestimmt nicht gering ist. Zumindest kann er sich zwei Wohnsitze leisten. Den einen hat er hier in Moskau, der andere ist in Europa. Das kann London sein oder Paris oder Rom. Jedenfalls hält er die Fäden in der Hand. Ohne ihn läuft nichts.«
    »So ist das«, murmelte ich. »Weißt du mehr über ihn?«
    »Nein. Sein Job ist völlig legal. Es wurde alles abgesegnet. Man kann ihm nichts am Zeug flicken.«
    »Dann sind Wanda Rice und er Partner?«
    »Ja.«
    »Warum nennt man ihn den Fänger?«, fragte ich.
    »Weil ihm wohl jede Frau auf den Leim geht. Was er einmal in die Hände nimmt, klappt. Wie gesagt, er ist das Verbindungsglied zwischen Moskau und Wanda Rice.«
    »Kennst du ihn persönlich?«
    Karina Grischin lachte. »Auf keinen Fall. Mich wollte er noch nicht vermitteln. Außerdem bin ich ihm zu alt. Einer wie Igor Sartow ist nur an Frischfleisch interessiert, wie es oft in dieser ungewöhnlichen Branche heißt.«
    »Das ist schon mal etwas«, sagte ich.
    »Spinnt sich bei dir ein Verdacht auf?«
    »Nein, nicht direkt. Sartow ist Agent. Er ist Händler, und gerade bei dem letzten Begriff stutze ich.«
    »Gefällt dir Organhändler besser?«, fragte sie.
    »Das hast du gesagt.«
    »Keine voreiligen Entscheidungen, John. Aber im Auge behalten sollte man alles.«
    »Sehr richtig«, bestätigte ich. »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Fast jeden. Das weißt du doch.«
    »Wobei die Betonung auf fast liegt.«
    »Genau«, antwortete sie mit einem Lachen.
    »Spaß beiseite. Könntest du versuchen, ihn zu erreichen und mich dann wieder anrufen. Ich habe noch vor, dieser Agentur einen Besuch abzustatten, da ist es besser, wenn man mit Informationen herausrückt, die auch überraschen können.«
    »Kein Problem, John. Bleibst du im Büro?«
    »Für dich doch immer.«
    Sie lachte und legte auf.
    ***
    Ich nickte Glenda und auch Suko zu. »Was sagt ihr? Hätte ich mehr verlangen können?«
    »Nein, nein, das war schon gut!«, lobte Suko.
    »Besonders der Hinweis auf Sartow«, meinte Glenda. »Ich möchte einem solchen Typen nicht in die Arme laufen. Das sage ich, obwohl ich ihn gar nicht kenne. Für mich sind diese Menschen obskure Gestalten.«
    Suko klopfte leicht auf seinen Schreibtisch. »Das mag sein, Glenda. Nur scheint es Ausnahmen zu geben. Igor Sartow gehört dazu. Gegen ihn liegt nichts vor, weder hier bei uns noch in Moskau. Wäre es anders, hätte Karina uns das mitgeteilt.«
    »Kann schon sein. Ich mag diese Leute trotzdem nicht. Und ich werde einfach den Eindruck nicht los, dass er auch ein Organhändler ist und die Vermittlung der jungen Frauen an die Agentur nur im Nebenberuf ausübt. Er muss schließlich davon leben können, und wenn er für nur eine Agentur arbeitet, wird das schwierig sein.«
    Ich hielt mich aus diesem Dialog heraus und wollte

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