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Der Federmann

Der Federmann

Titel: Der Federmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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stimmte nicht.
    Er schaute auf die Maske mit dem Messer, er brauchte Werkzeug, um die Schrauben zu lösen.
    Er blickte sich um.
    Da schluchzte Jana leise auf.
    Er musste sie zuerst von dem Haken befreien.
    In einer Ecke entdeckte er eine Leiter, er nahm sie und stellte sie neben den Stelzen auf.
    Er blickte sich ein letztes Mal um, dann kletterte er hinauf.
    Wie er schon geahnt hatte, war die Leiter zu niedrig.
    Doch da war noch ein zweites Gestell mit einem Haken an der Laufschiene. Wenn er von der Spitze der Leiter springen und gleichzeitig Schwung nehmen würde, könnte er an dem Haken vielleicht bis zu Jana hin gleiten.
    Er hatte keine andere Wahl, er musste es versuchen.
    Trojan schob die Waffe ins Holster, schloss kurz die Augen.
    Dann sprang er.
    Seine Hände haschten nach dem Haken, er packte ihn. Das Gestell sauste mit ihm die Schiene entlang auf den Rollen nach vorn, schon war er dicht bei Jana.
    Geschafft.
    Sie zuckte ängstlich zusammen, wieder gerieten die Stelzen in Bewegung.
    »Schon gut«, flüsterte er, »ist ja schon gut, ich bin bei dir.«
    Doch in diesem Moment erkannte er, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte.

    Hinter dem Gerümpel in dem Regal tauchte eine Gestalt auf. Sie trug einen langen Mantel, der Kopf war von der Kapuze bedeckt. Es war grotesk, der Mantel bestand aus blonden Menschenhaaren, zum Teil waren sie mit geronnenem Blut verkrustet. Hier und da befanden sich letzte kahle Stellen.
    »Sieh an, der Kommissar«, sagte Brotter.
    Grinsend trat er vor.
    Trojan blinzelte.
    Etwas stimmte mit seinen Augen nicht. Und dann erkannte er, dass ihm Wimpern und Brauen fehlten.
    Trojan wollte sich von dem Haken zurück auf die Leiter schwingen, doch in diesem Augenblick sprang Brotter vor und gab der Leiter einen Tritt.
    Mit einem Krachen fiel sie um.
    »Hauptkommissar Trojan, welche Ehre. Kompliment, Sie haben mich gefunden. Und was ist das für ein Gefühl, hilflos an der Decke zu baumeln?«
    Trojan verlagerte das Gewicht, hielt sich nur noch mit einer Hand an dem Haken fest und zog mit der anderen die Waffe aus dem Holster.
    »Oh, der Bulle kommt also gleich zur Sache. Schade, ich dachte, wir könnten noch ein bisschen plaudern.«
    »Runter auf den Boden und Hände hinter den Kopf«, schrie Trojan.
    Brotter lachte.
    »Sie amüsieren mich, Herr Kommissar. Was für ein hübscher Anblick, Sie beide da oben!«
    Brotter stand plötzlich an der Wand.
    Schieß doch, durchfuhr es Trojan, schieß endlich.

    Sein Finger am Abzug war unter Spannung.
    »Jetzt keinen Fehler machen, Trojan. Schauen Sie mal auf diesen Schalter hier.«
    Brotter deutete auf einen Regler an der Wand.
    »Hab ein bisschen an den Kabeln gedreht. Möglich, dass die Haken gleich unter Strom stehen.«
    Abdrücken, dachte Trojan, jetzt!
    »Kleine Kostprobe gefällig?«
    Trojan zielte genau auf Brotters Stirn. Er drückte ab, doch schon durchzuckte es ihn. Der Schmerz kam mit Verzögerung, zuvor roch er seine verbrannte Haut.
    Er ließ los und stürzte hinab.
    Er rollte sich über die Schulter ab. Für einen Moment war alles schwarz um ihn herum.
    Dann sah er Brotters Grinsen und das Einschussloch an der Wand.
    Brotter betätigte einen zweiten Regler.
    Trojan hörte es knistern, dann vernahm er Janas Schreie. Es roch nach versengtem Haar.
    »Aufhören«, schrie er.
    Erst jetzt merkte, dass er beim Sturz seine Waffe verloren hatte.
    »Also schön«, sagte Brotter und drehte den Regler zurück.
    Trojan traute sich nicht, zu Jana hochzuschauen.
    »Hübsch, diese Stelzen, nicht?«, sagte Brotter. »Ich hab das als Kind geliebt. Die Mädchen konnten es immer besser als die Jungs. Große blonde Mädchen auf langen Beinen.«
    Er hörte Jana wimmern.
    Er keuchte.

    Er suchte mit Blicken, doch kaum hatte er die Waffe etwa zwei Meter von ihm entfernt am Boden entdeckt, war Brotter auch schon dort.
    Trojan sprang auf und stürzte sich auf ihn.
    Sogleich fuhr ihm ein gewaltiger Schmerz in den rechten Arm. Er konnte ihn nicht mehr richtig bewegen, er war wohl beim Sturz gebrochen.
    Er verpasste Brotter mit der Linken einen Kinnhaken.
    Als der sich wieder aufgerappelt hatte, hielt er die Waffe in der Hand.
    »Bumm«, machte er und lachte.
    Die Kapuze war ihm vom Kopf gerutscht. Trojan sah, dass er völlig kahl war.
    Er rollte sich herum, und ungeachtet der Schmerzen in seinem Arm packte er Brotters Beine. Dabei bekam er die Menschenhaare an dem Mantel zu fassen. Er spürte das verkrustete Blut unter seinen Fingern.
    Brotter stürzte,

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