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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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Ich könnte sagen, es sei ein Zufall gewesen, aber es war keiner. Wir hatten nämlich Zahltag, und da die Bundesbehörde den bargeldlosen Verkehr pflegt, gingen Phil und ich frühmorgens zur Bank.
    Die Central Bank residiert in einem der hochragenden Betonpaläste, dessen Fenster mitleidig auf den brodelnden Verkehr am Central Park herunterblicken. Vor dem Portal hatte sich die imponierende Gestalt des Pförtners auf gebaut.
    Eine Minute vor neun. Ein paar verspätete Bankangestellte hasteten vorbei. Der Zeiger sprang vorwärts: neun Uhr.
    Der Pförtner wich zur Seite und gab den Weg frei.
    In diesem Augenblick geschah es. Gellend heulte eine Sirene, und wie von Geisterhand bewegt schoben sich stählerne Scherengitter vor die Pforte der Bank.
    Die wenigen frühen Kunden blickten sich verdutzt an, und dann begann ein aufgeregtes Diskutieren.
    »Ein Raubüberfall«, meinte Phil. »Hoffentlich haben sie wenigstens so viel übrig gelassen, dass wir unsere paar Kröten bekommen.«
    »Wollen wir nachsehen, was passiert ist?«, fragte ich ihn.
    Ich hielt dem Pförtner meinen Ausweis hin. »FBI. Haben Sie noch einen Eingang?«
    »Ja, gleich um die Ecke, aber auch der wird geschlossen sein.«
    Er war geschlossen, aber man ließ uns ein. Drinnen war alles in heller Aufregung, doch um einen Raubüberfall schien es sich nicht zu handeln. Dazu sah es zu friedlich aus. Aber der Schein trog. Plötzlich kreischte ein junges Mädchen auf und wies mit zitternd ausgestrecktem Finger auf uns.
    »Da sind sie. Hilfe! Hilfe!«
    Im Handumdrehen waren wir von einer drohenden Mauer von Bankangestellten umringt, aber sie hielten wohlweislich Abstand. Keiner schien Lust zu haben, sich ernsthaft mit den Räubern anzulegen. Bevor wir versuchen konnten, unsere Anwesenheit zu erklären, kamen zwei Burschen mit gezückten Waffen auf uns zu. Es waren Kerle wie Kleiderschränke.
    »Hände hoch!«, brüllten sie.
    »Sie sind an die falsche Adresse geraten. Wir sind G-men«, erklärte ich, aber ich stieß auf Unglauben.
    »G-men ist ein dehnbarer Begriff. Auch unter Gangstern gibt es Pistolenhelden.«
    Die Kleiderschränke - offensichtlich Bankdetektive - grinsten uns höhnisch an. Der Kreis um uns wurde immer enger.
    »Macht keinen Unsinn«, erwiderte ich. »In der Brieftasche stecken die Ausweise. Seht gefälligst nach, wenn ihr uns nicht traut.«
    Die zwei Detektive tauschten einen Blick. Sie schienen ihrer Sache doch nicht mehr so sicher zu sein. Nummer eins blieb mit erhobener Pistole stehen, während der zweite zu mir kam und mir in die Brusttasche griff. Dass er dabei seinem Kollegen in die Schusslinie lief, merkte er gar nicht. Wären wir wirklich Gangster gewesen, so hätte den beiden jetzt das letzte Stündlein geschlagen.
    Als er dann meinen Ausweis herausgefischt und begutachtet hatte, machte er ein dummes Gesicht.
    »Es stimmt tatsächlich«, brummte er. »Warum haben Sie das nicht gesagt?«
    »Sie wollten ja nicht hören, aber reden wir nicht mehr darüber. Was ist hier los?«
    »Der Tresorraum wurde heute Nacht ausgeraubt. Als die beiden Kassierer vorhin das Geld aus dem Panzerschrank holen wollten, fanden sie ihn aufgeschweißt vor, und der Inhalt war verschwunden.«
    »Das ist ja herrlich«, meinte Phil. »Sehen wir uns die Schweinerei einmal an.«
    Die Detektive wurden jetzt plötzlich sehr zuvorkommend.
    »Bitte, kommen Sie mit!«
    Wir durchquerten den Schalterraum und schritten zwischen den verlassenen Schreibtischen hindurch, bis zu der Stelle, wo eine schwere Panzertür den Eingang zum Keller freigab. Gerade als wir die Stufen hinuntereilten, hörte ich das Jaulen einer Polizeisirene. Die Cops schienen sich beeilt zu haben. Auch die 15 Inches dicke Stahltür des Tresorraumes war geöffnet und unbeschädigt, aber meine Nase witterte bereits den Geruch von verbranntem Öl und glühendem Stahl, der anzeigte, was geschehen war. Der mächtige eingebaute Geldschrank hatte ein gewaltiges Loch. Die Kundensafes, die eine der Wände einnahmen, waren unbeschädigt, bis auf einen einzigen. Das Tollste jedoch war, das mannsgroße Loch in der linken Betonmauer. Auf diesem Weg also waren die Einbrecher hereingekommen. Es mussten Fachleute gewesen sein, die über modernste Werkzeuge verfügten.
    Es ist gar nicht so schwer, einen Stahlschrank aufzuschweißen, sowie ein und einen halben Meter Eisenbeton zu durchstemmen. Noch überlegte ich, wie die Kerle das in einer Nacht geschafft haben konnten, als ich das dumpfe Dröhnen von Presslufthämmern

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