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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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lassen."
    Sie
wandte den Blick ab. Ohnmächtig zu werden hatte nicht zu ihrem
Plan einer erfolgreichen Brennung gehört. Der Bruder sah ihren
Blick und schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Als
ich gebrannt wurde hab ich geschrien wie am Spieß. Dann bin ich
ohnmächtig geworden ohne noch einen Schritt tun zu können.
Akios wurde vor mir gebrannt, er hat zurück gezuckt und sein Mal
ist schief geworden. Achte mal drauf!"
    Vorsichtig
legte er einen dünnen Streifen Leinentuch über ihren Hals.
    "Keinen
Laut von sich zu geben und dann noch ein paar Schritte zu tun bevor
der Schmerz dich nimmt; so etwas habe ich noch nie gesehen. Du bist
wahrhaftig stark."

    Ein
Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie ließ sich
vom Schmerz getragen in einen tiefen Schlaf gleiten.

    Drei
- Ein namenloser Fremder

    Die
Menschen in dieser Welt sind zerstört. Hundert Jahre nach dem
Feuer scheint es, als seien nur Minuten vergangen, seit die Faust der
Götter ihre Rasse in Dreck und Feuer zerschlagen, sie in alle
Ecken des Landes verstreut hat.
    Wie
verängstigte Tiere waren sie auseinander gestoben und nur
langsam rotteten sie sich jetzt zusammen, starrten mit großen
Augen in die Welt, dicht aneinandergedrängt.
    Die
große Frage hing noch immer über der Menschheit wie ein
Schatten. Warum.
    Der
tägliche Kampf um das bloße Überleben in dieser
menschenfeindlichen Welt hatte sie stumpf werden lassen, und dann gab
es noch die da draußen.
    Die
anderen. Die, die es nicht in diese kleine Gemeinschaft verängstigten
Viehs geschafft hatten, in diese Farce einer Miniaturgesellschaft.
    Die
Freien.

    Ein
freier Mann verließ in diesem Moment ein kleines Dorf an der
Ostküste des Landes. Ein freier Mann in Leder und Kette, dunkles
Haar und dunkle Augen, die einem jeden eine Warnung waren, der sich
in der Geschichte des Nordens auch nur ein wenig auskannte.
    Dieser
Mann war ein namenloser Fremder, wie es in dieser Welt zu viele gab.
Doch der hier war anders. Seine Freiheit war selbst gewählt,
seine Verdammnis ein Ideal und die gelegentliche Sicherheit eine
notwendige Qual, die es zu ertragen galt, wollte man überleben.
    Vogelfreiheit
hatte ihn hart werden lassen und so war er im Gegenzug das notwendige
Übel einer jeden kleinen Gemeinde, ein Söldner.
    Dieses
Dorf hatte ihn nicht gebraucht. Probleme hatten sie zwar zuhauf, doch
sie hatten einen in ihrer Mitte, der mit diesen umzugehen wusste.
Einen sesshaften Kämpfer. Das war selten und erfüllte den
Fremden mit Unmut. Verräter ,
dachte er.

    Seine
Schritte trugen ihn zügig nach Osten, auf dem Weg zu der
ehemaligen Küstenstadt Malden, einst einer der großen
Knotenpunkte des Handels im Norden, doch die Flammen hatten auch hier
nur schwarze Trümmer zurückgelassen. Den Wilden, die hier
nun hausten, war das gleich.
    Zwischen
den alten Mauern sah er ihre Schatten huschen. Menschen, die kaum
noch als solche erkennbar waren. In Rudeln rotteten sie sich zusammen
wie Tiere, doch eine Gefahr waren sie kaum. Sie schlichen durch die
Schatten, feige und schwach, buddelten im Dreck nach Essbarem und
Wasser. Wenn sie einmal auf einen Wanderer stießen, der schwach
genug erschien, kam es vor, dass sie ihn angriffen. Aber niemand so
schwaches käme auf die Idee alleine die Sicherheit seiner
Gemeinde zu verlassen.
    Der
Fremde gehörte sicherlich nicht zu denjenigen, die sich sorgen
mussten.
    Unter
normalen Umständen würde er diese Schatten von dem, was
einmal Menschen gewesen waren, nicht weiter beachten. Sie waren ihm
nichts. Aber seine Suche nach ein wenig Ruhe und Einsamkeit hier in
den Ruinen vertrug sich nicht mit dem Gedanken an panisch
schnatternde Halbmenschen, also erlegte er sie.
    Als
das schrille Keckern verstummt war und Stille sich über die
Überreste der Stadt gelegt hatte sank er erschöpft an einer
Mauer hinunter zu Boden, ließ den Kopf nach hinten gegen den
alten Stein fallen.
    Der
kurze Schmerz dämpfte die Stimmen, die ihm aus dem Dorf heraus
gefolgt waren. Menschenstimmen. Sie reden, sie reden so viel.
    Ein
entnervtes Seufzen entfuhr ihm. Ruhe
jetzt.
    Die
letzten Wochen waren friedvoll gewesen. Er war durch die
menschenleeren Weiten des Nordens gezogen, weit und breit kein
Zeichen von Zivilisation, und war seinem eigenen Rhythmus gefolgt.
Leider hatte die Leere dieses Teils des Landes seinen Grund, er war
ganz und gar lebensfeindlich. Wasser war rar und kaum etwas wuchs
dort, also hatte er nur so lange bleiben können, wie seine
Vorräte es zuließen.
    Nach
dieser vollkommenen

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