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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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reagierte und drückte sofort ab. Einmal, zweimal. Die Kugeln schlugen in Hansens Brust ein. Doch sie verletzten den Mann nicht, er zuckte nur. Jenning stockte verdutzt. Hansen lachte und wollte seinerseits schießen. Doch da schlug Röwer ihm die Beine weg. Der Mann krachte auf die Goldmünzen. Als Röwer sich auf ihn stürzen wollte, wich Hansen geschickt aus. Verbissen rangen die beiden Männer miteinander. Währenddessen fiel Brünhild über Jenning her. Gegen die Kräfte des Dämons hatte er keine Chance, auch nicht, als Rogatus ihm zu Hilfe kam. Sie entwand ihm die Waffe und zwang ihn auf den Boden.
    „Opa!“, schrie Julia bestürzt und stand hilflos da.
    Der Kommissar wollte nach seiner Pistole greifen, die Hansen fallen gelassen hatte. Aber der Mann war schneller. Er trat auf Röwers Hand, die bereits die Waffe umklammerte. Der Kommissar schrie auf. Rasch riss Hansen an seinem Hemd, unter dem sich eine kugelsichere Weste abzeichnete.
    „Ihr dachtet, ihr könntet mich besiegen. Was? Mich, den mächtigen Thor“, empörte er sich. „Die Wächter des Lichts sind ein armseliger Haufen.“
    „Sie werden Ihrer gerechten Strafe nicht entgehen“, trotzte Röwer.
    „Du wirst vor mir sterben.“
    Dann schlug er Röwer mit der Pistole ins Gesicht. Der Mann brach stumm zusammen. Julia stieß einen spitzen Schrei aus.
    „Und du, Mädchen!“, herrschte er sie an. „Finde das Schwert!“
    Bebend vor Angst wich sie mit Tränen überströmtem Gesicht zurück. Binnen Minuten war ihre ganze Hoffnung wie eine Seifenblase geplatzt. Jochen, Rogatus, ihr Großvater - alle wollten helfen, doch jetzt waren sie alle verloren. Julia war diesem Verbrecher völlig hilflos ausgeliefert. Entmutigt glitt ihr Blick über die endlose Weite der Kostbarkeiten und Waffen. Doch welches von den unzähligen Schwertern war Tirfing? Sie musste es finden. Nur das Schwert allein konnte sie noch retten. Aber wie? Wie sollte sie es erkennen?
    Mittlerweile hielt Hansen Rogatus fest im Griff. „Du hast versagt, alter Mann“, sprach er verächtlich. Brutal schlug er ihm mit der Faust ins Gesicht. Rogatus sackte zusammen. Dann wandte sich Hansen an Brünhild, die Jenning überwältigt hatte. „Ich grüße dich, Königin. Die Stunde des Schicksals ist gekommen.“
    „Sei willkommen, Thor, Meister des Ordens. Möge Odin uns wohl gesonnen sein“, erwiderte sie ruhig. „Wann erwarten wir den neuen Götterboten?“
    „Er ist bereits unterwegs.“ Schließlich schaute er zu Hannah. „Na, meine Süße. Bist du bereit für deine letzte Aufgabe?“
    Julia sah, wie ihre Mutter angestrengt durch den offenen Mund atmete.
    „Schade, dass es so enden muss“, fuhr er fort. „Ich hätte mir wirklich gewünscht, du könntest meine Frau werden.“ Er streichelte ihre Wange. „Leider können wir das Vergnügen nicht noch einmal teilen.“
    Wiederholt traten Tränen in Julias Augen. Ihre Mutter war diesem Mann in die Falle gelaufen und konnte sich nicht dagegen wehren. Sie hatte sich von ihm blenden lassen. Gewissenlos hatte er ihre freundschaftlichen Gefühle für seine Zwecke missbraucht. Jetzt war sie die willenlose Beute der Finsternis!
    Langsam erwachte Röwer aus der Bewusstlosigkeit. Sein Kopf pochte vor Schmerzen. Mühsam realisierte er die Situation. Er stand festgebunden an der Felswand. Ein dünner Strick, durch mehrere Eisenringe geführt, zog seine Arme in die Höhe. Neben ihm standen auf dieselbe Weise gefesselt Jenning und Rogatus. Hannah lag auf einem Altar, der mit einem roten Tuch überzogen war. Dicke Stricke spannten sich über ihren Körper. Zwei Männer waren dabei, dünne Stangen, auf die jeweils ein Totenschädel aufgespießt war, an den Ecken des Opfertisches aufzustellen. Röwer erschrak zunächst beim Anblick der beiden Gestalten. Der eine Mann trug einen dichten, roten Bart und einen großen Helm mit zwei Hörnern, der ihm ein Furcht einflößendes Aussehen verlieh. Sein nackter Oberkörper war schwarz bemalt. Das war Steffen Hansen. Der andere Mann trug ein Bärenfell. Sein Gesicht war geschwärzt. Dennoch erkannte Röwer ihn. Es war Bernhardt Wittek. Seine vermeintliche Tochter beobachtete währenddessen Julia, die unablässig in den Kostbarkeiten nach dem Schwert suchte.
    Beate Wittek - sie war der nach Blut dürstende Dämon. Der Schock hatte Röwer tief getroffen, als er die Fotos bei dem Professor in Ingelheim gefunden hatte. Er hatte mit dieser Frau, oder was immer sie war, geschlafen. Sie hatte ihn becirct und benutzt,

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