Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
unterzugehen«, bemerkte er.
»Hey! Auf einmal habe ich vier Ortungen für Rebellenschiffe!«
»Was? Wo kommen die denn her?« Nathan schnellte aus dem Sessel hoch.
»Mich laust der Affe!«
»Das sind Attrappen«, bemerkte Jalea ruhig. »Von richtigen Raumschiffen nicht zu unterscheiden.«
»Es funktioniert, Sir!«, setzte Jessica hinzu. »Wenn ich die Anzeigen richtig deute, behalten die Attrappen den ursprünglichen Kurs bei, während die Schiffe eine scharfe Kurve beschrieben haben! Und die Raketen verfolgen die Attrappen! Verdammt! Das war clever!« Jessica jubelte und schlug mit der flachen Hand auf die Konsole. »Raketentreffer! Alle vier! Aber offensichtlich haben sie nur die Attrappen zerstört.«
Nathan war beeindruckt vom Fintenreichtum der Rebellenpiloten. Unwillkürlich fragte er sich, ob die Attrappen eine der Verbesserungen waren, auf die Jalea zuvor angespielt hatte. »Das werden wir gleich erfahren«, murmelte er. Entweder waren die Rebellen wirklich gute Taktiker, oder sie hatten ihren Gegner sträflich unterschätzt. »Sind die Attrappen manövrierfähig?«
»Ja, sie sind fast so wendig wie die Schiffe, von denen aus sie gestartet werden«, antwortete Jalea.
»Die Rebellenschiffe oder die Attrappen – ich kann noch nicht sagen, worum es sich handelt – greifen das takarische Raumschiff an«, fuhr Jessica fort. »Das takarische Schiff eröffnet das Feuer mit seinen Bordkanonen, scheint die Rebellenschiffe aber nicht verlangsamen zu können.«
»Ich empfange neue Signaturen der Rebellenschiffe, Captain«, meldete Fähnrich Yosef. »Anscheinend haben sie eine Art Energiebarriere aufgebaut. Überwiegend elektromagnetischer Natur, aber stark aufgeladen.«
»Eine Art Abwehrschirm?« Nathan blickte Jalea fragend an, die wortlos nickte, erstaunt über Nathans rasche Auffassungsgabe. Auch die Aurora verfügte über Abwehrschirme, doch diese lenkten lediglich Energiestrahlen ab. Massive Projektile konnten sie nicht aufhalten. Wenn die Rebellen über einen solchen Schutz verfügten, wäre dies für die Sicherheit der Erde von größter Wichtigkeit. Nathan fragte sich, welche Technologien sonst noch in dieser Region des Weltraums zu finden sein mochten.
»Heilige Scheiße!«, rief Jessica und errötete, als sie bemerkte, was ihr da entschlüpft war. »Verzeihung, Sir, aber die Rebellenschiffe veranstalten ein mörderisches Sperrfeuer!«
»Mit Kanonen?« Nathan waren bislang an den Rebellenschiffen keine Kanonen aufgefallen.
»Nein, Sir, die Objekte sind zu groß für solche Projektile. Vermutlich handelt es sich um kleine Flugkörper oder Flechettemunition. Was auch immer, jedenfalls zielt es auf das takarische Schiff!«
Nathan stand jetzt, Cameron desgleichen. Wenn die beiden Rebellenschiffe in der Lage waren, ein takarisches Kriegsschiff auszuschalten, würden sie es vielleicht auch schaffen, ohne weitere Schäden zu flüchten. »Können sie das Schiff wirklich vernichten?«
»Das bezweifle ich, Sir. Dieses Bombardement können sie nicht lange aufrechterhalten.«
Nathan blickte fragend Jalea an. »Das wird nicht nötig sein«, bemerkte sie trocken.
»Das zweite Schiff ändert den Kurs, Captain!«, meldete Fähnrich Yosef.
Obwohl er sich bemühte, konzentriert zu bleiben und seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, verspürte Nathan neue Hoffnung.
Jessica überprüfte den Kurs des zweiten Raumschiffs und berechnete dessen voraussichtliches Ziel. »Sie hat recht. Sieht so aus, als würde auch das zweite Schiff anbeißen.«
»Ja!«, rief Nathan aufgeregt, ohne dass es ihm peinlich gewesen wäre, Emotionen zu zeigen. »Wie viel Zeit bleibt uns bis zum Abfangen?«
»Fünf Minuten«, antwortete Jessica prompt, denn sie hatte mit seiner Frage gerechnet.
Nathan sah Abigail an. »Doktor?«
»In ein paar Minuten liegt die Transitionsberechnung vor«, antwortete sie. Sie war es nicht gewohnt, unter solchem Zeitdruck zu arbeiten. Für die ursprünglichen Sprungkalkulationen hatte sie fast eine Woche gebraucht, die Überprüfung hatte noch länger gedauert. Jetzt musste sie innerhalb von Minuten ein Ergebnis vorlegen, was sie noch vor wenigen Tagen für unmöglich gehalten hätte. Sie fluchte halblaut in ihrer Muttersprache, während sie darauf wartete, dass die Algorithmen berechnet wurden, denn sie konnte erst dann zum nächsten Schritt übergehen, wenn der vorherige abgeschlossen war. Hinzu kam, dass das Computersystem dieser Station für die Berechnung mehrdimensionaler Algorithmen kaum
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