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Der Frauenkrieg (German Edition)

Der Frauenkrieg (German Edition)

Titel: Der Frauenkrieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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ruft er.
    Und er hört etwas wie ein Hurrah in der Ferne.
    »Hölle!« schreit Cauvignac, »du spielst gegen mich, doch ich glaube, du wirst heute abermals verlieren,«
    Es fallen mehrere Flintenschüsse von hinten, aber vorn antwortet man durch ein allgemeines Feuer.
    Der Wagen hält an, zwei Pferde sind vor Anstrengung gestürzt, ein drittes hat eine Kugel niedergeschmettert.
    Ferguzon und seine Leute fallen über die Truppen des Herrn von Larochefoucault her; da sie ihnen der Anzahl nach dreifach überlegen find, so vermögen die Bordolesen keinen Widerstand zu leisten, wenden ihre Pferde, und Sieger und Besiegte, Verfolger und Flüchtige, verschwinden wie eine Wolke, die der Wind fortträgt, in der Finsternis der Nacht.
    Cauvignac bleibt mit den Dienern allein, und Finette sucht die jedes Gefühles beraubte Nanon wiederzubeleben.
    Zum Glück war man nur hundert Schritte von dem Dorfe Carbonblanc entfernt. Cauvignac trug Nanon in seinen Armen bis zum ersten Hause des Dorfes, hier legte er, nachdem er Befehl gegeben hatte, den Wagen nachzubringen, seine Schwester auf ein Bett, zog sodann aus seiner Brust einen Gegenstand hervor, den Finette nicht erkennen konnte, und steckte ihn in die krampfhaft zusammengepreßte Hand der armen Frau.
    Als Nanon am andern Tage aus dem, was sie für einen furchtbaren Traum hielt, erwachte, griff sie mit dieser Hand in ihr Gesicht und etwas Seidenes, Duftendes streifte ihre bleichen Lippen.
    Es war eine Haarlocke von Canolles, die Cauvignac heldenmütig mit Gefahr seines Lebens von den bordolesischen Tigern erobert hatte.

Vierundzwanzigstes Kapitel.
    Frau von Cambes blieb acht Tage und acht Nächte hindurch, nachdem sie die furchtbare Kunde vernommen, wie im Wahnsinn in dem Bett, in das man sie ohnmächtig gebracht hatte.
    Am neunten Tage kehrte in dem Augenblick, wo man es am wenigsten erwartete und bereits zu verzweifeln anfing, die Vernunft wie durch einen Zauber bei ihr zurück: ihre Tränen versiegten, ihre Augen schauten umher und hefteten sich mit einem traurigen Lächeln auf ihre Frauen, die ihr so eifrig beigestanden hatten, und auf Pompée; dann blieb sie einige Stunden stumm und auf ihren Ellenbogen gelehnt und verfolgte mit starrem Blicke einen und denselben Gedanken.
    Plötzlich sagte sie, ohne sich darum zu bekümmern,, ob ihre Kräfte ihrem Entschlusse entsprächen: »Man kleide mich an.«
    Dann ließ sie sich wachsbleich und mager wie eine Sterbende zur Prinzessin fahren, ersuchte um eine Audienz und wurde von der Prinzessin inmitten ihres ganzen Hofstaats empfangen, hier fragte sie steif und würdig die Prinzessin, ob sie ihr je Anlaß gegeben habe, mit ihr unzufrieden zu sein.
    Die Prinzessin antwortete: »Teure Vicomtesse, ich bin bei jeder Gelegenheit vollkommen mit Euch zufrieden gewesen und habe Euch meine Dankbarkeit mehr als einmal ausgedrückt.«
    »Dieses Zeugnis ist kostbar für mich,« erwiderte die Vicomtesse, »denn es berechtigt mich, Eure Hoheit zu bitten, mir gnädigst meinen Abschied gewähren zu wollen.«
    »Wie!« rief die Prinzessin, »Ihr verlaßt mich, Claire?«
    Claire verbeugte sich ehrfurchtsvoll und schwieg.
    Man sah auf allen Gesichtern Scham, Reue und Schmerz. Eine Todesstille schwebte über der Versammlung.
    »Aber warum verlaßt Ihr mich?« fragte die Prinzessin.
    »Ich habe nur noch wenige Tage zu leben, Madame,« antwortete die Vicomtesse, »und diese wenigen Tage möchte ich gern zum Werke meines Heils anwenden.«
    »Claire, liebe Claire,« rief die Prinzessin, »bedenkt doch...«
    »Madame,« unterbrach sie die Vicomtesse, »ich wage es, mir zwei Gnaden von Euch zu erbitten; darf ich hoffen, daß Ihr sie mir gewähren werdet?«
    »Ah! sprecht, sprecht, denn ich bin glücklich, etwas für Euch tun zu können.«
    »Ihr könnt es.«
    »Dann nennt diese Gnaden.«
    »Die erste ist die Bewilligung der seit dem Tode von Frau von Montivy erledigten Sankt-Radegunds-Abtei.«
    »Euch eine Abtei, liebes Kind! Ihr denkt nicht daran.«
    »Die zweite, Madame,« fuhr Claire mit einem leichten Zittern der Stimme fort, »die zweite besteht darin, daß es mir erlaubt sein möge, auf meinem Gute Cambes den Leib meines von den Einwohnern von Bordeaux ermordeten Bräutigams, des Herrn Baron Raoul von Canolles, bestatten zu lassen.«
    Die Prinzessin wandte sich, ihre kraftlosen Hände an ihr Herz pressend, ab. Der Herzog von Larochefoucault erbleichte und geriet in sichtbare Verwirrung. Lenet öffnete die Tür des Saales und entfloh.
    »Eure Hoheit

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