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Der Fruehe Vogel Kann Mich Mal

Der Fruehe Vogel Kann Mich Mal

Titel: Der Fruehe Vogel Kann Mich Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Hennig
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von inneren Zwängen und lassen Sie Häme an sich abperlen oder kontern Sie mit lässigen Repliken. Denn gerade A-Typen, wie Frühaufsteher in der Forschung bezeichnet werden, arbeiten ab Mittag nur noch auf den Feierabend hin, weil bei ihnen die Leistungskurve rapide abfällt. Zu diesem Zeitpunkt sind Eulen ohnehin bereits im Vorteil – und mit einer Mütze Schlaf gedopte Eulen erst recht.
     
Wer? Grundsätzlich gilt: Powernapping gibt allen Menschen verbrauchte Energie sofort zurück. Das wussten schon große Geister: Winston Churchill zog sich, wie erwähnt, mittags im Pyjama vom politischen Tagesgeschäft zurück. Johannes Brahms ließ seine Feder und Leonardo da Vinci seine Pinsel ruhen, um ein Mittagsschläfchen einzulegen. Napoleon Bonaparte tankte seinen Akku selbst mitten im Schlachtengetümmel kurz auf seinem Feldbett auf, um anschließend die nächste Attacke zu reiten. Allerdings zeigen Erfahrungswerte, dass ausgerechnet Personen, die besonders unter Druck stehen, nur schwer abschalten können, eben weil der Körper es gewohnt ist, permanent auf Hochtouren zu laufen. Da hilft nur langsames Eingewöhnen und behutsames Training. Sowohl A-Typen (Lerchen) als auch B-Typen (Eulen) profitieren von einem Schläfchen am Mittag: A-Typen machen sich fit für die zweite Tageshälfte, B-Typen holen das Schlafdefizit der Nacht auf. Selbst für Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, kann ein Powernap hilfreich sein, auch wenn das widersprüchlich klingt und in vielen Ratgebern ausdrücklich vor einem Mittagsschlaf gewarnt wird. Schlafforscher haben jedoch beobachtet, dass Personen, die am Tag für ein paar Minuten ins Reich der Träume abdriften, ihre Einschlafprobleme leichter überwinden können, denn sie trainieren mit dem Interimsschlaf das Loslassen und Entspannen. Natürlich kann ein Powernap den langen Nachtschlaf nicht ersetzen. Nur in den langen Tiefschlafphasen können sich Körper, Geist und Seele vollständig regenerieren. Wer also öfter die Nacht zum Tag macht, der sollte darauf achten, dass er bis mittags schläft. Sonst drohen gesundheitliche Schäden.
     
Wie lang? Ein mittägliches Schlafintermezzo sollte ungefähr eine halbe Stunde, höchstens aber 40 Minuten dauern. Denn wer länger schläft, riskiert nicht nur, dass Kreislauf- und Körperfunktionen völlig runterfahren und nur mit viel Mühe wieder auf Touren gebracht werden können, sondern auch Ärger mit dem Chef, weil man die Arbeitszeit wortwörtlich verpennt. »Im Grunde genügen 15 Minuten zur Regeneration«, meint Jürgen Zulley, denn »womöglich ist der Einschlafprozess das eigentlich Erholsame. « [50] Aber auch einfach mal die Augen schließen und Abschalten hilft, um sich für die Anforderungen des Arbeitsalltags zu stärken. Siesta-Consultant Filoxenidis rät Nickerchen-Neulingen, sich einen Wecker zu stellen oder sich einen altbekannten Fernfahrertrick zunutze zu machen: den Kopf statt aufs Lenkrad einfach auf die Tischplatte legen und dabei die Arme baumeln lassen. Wenn sich das Blut in den Händen staut, wacht man automatisch auf.
     
Wann? Sowohl bei A-Typen als auch bei B-Typen geht nach dem Mittagessen die Leistungskurve in den Keller. In der Umgangssprache heißt dieses Tief nicht umsonst »Suppen-Koma«. Es bietet sich also an, nach dem Essen auf einen Schwatz am Kantinentisch zu verzichten und stattdessen bei einem Powernap Energie für den Nachmittag zu tanken. Nach einer kurzen Nacht hilft auch ein Neustart durch ein Nickerchen um zehn Uhr – wenn die Kollegen in die Raucherpause verschwinden. Wer für Familie und Freunde frisch sein möchte, legt sich zu Hause für eine Viertelstunde hin. Mittagsschläfer können übrigens die Wirkung von Koffein und Schläfchen geschickt miteinander kombinieren, indem sie vor dem Einschlafen einen Espresso, Cappuccino oder grünen Tee trinken. Da das Koffein erst nach 20 Minuten wirkt, hilft es, die kurze Trägheit nach dem Aufwachen zu überbrücken.
     
Wo? Powernapping funktioniert im Grunde überall, wo man es sich erlaubt. Manche ziehen sich gerne kurz in eine Toilettenkabine zurück, andere schleichen sich in ihr Auto und lehnen sich dort, wie die erwähnten Fernfahrer, über das Lenkrad. Eine andere Methode ist die, seinen Kopf einfach auf die Tischplatte zu legen. In Japan ist es sogar üblich, ein Kissen unter dem Kopf zu platzieren. Wichtig ist es, für eine ungestörte Umgebung zu sorgen. Das heißt: Telefon, Blackberry oder iPhone ausstellen. Hilfreich sind

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