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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Streichholzbriefchen aus einer anderen Tasche.
    »Per favore?« Franziskus beugte sich zu ihm hinüber.
    »Was?«
    »Eine Zigarre, Signore Generale. Für mich. Macht es Ihnen etwas aus? «
    »Oh, ganz und gar nicht. Hier, bitte.« Hawkins zog eine zweite Zigarre aus dem Päckchen und reichte sie dem Papst. Und griff dann, als wäre ihm das jetzt erst eingefallen, in die andere Tasche, um ein Messer herauszuholen.
    Aber es war schon zu spät.
    Franziskus hatte die Spitze abgebissen und ausgespuckt, ohne unelegant zu wirken, hatte Mac die Streichhölzer weggenommen und eines angezündet.
    Papst Franziskus, der Statthalter Christi, zündete sich seine Zigarre an. Und als dann der aromatische Rauch über seinem Kopf in Ringen aufstieg, lehnte er sich im Sessel zurück, schlug die Beine unter dem Talar übereinander und genoß die Landschaft in der Tiefe.
    »Grazie«, sagte Franziskus.
    »Prego«, erwiderte MacKenzie.

TEIL IV
    Am Ende hängt der Erfolg einer jeden Firma von ihrem wichtigsten Produkt oder ihrer wichtigsten Dienstleistung ab. Der ins Auge gefaßte Verbraucher muß durch aggressive Öffentlichkeitsarbeit davon überzeugt werden, daß das Produkt oder die Dienstleistung wesentlich für ihn ist — existenzwichtig, wenn möglich.
     
    Shepherds Laws of Economics
Buch CCCXXI, Kapitel 173

24.
    Sam saß auf dem gepolsterten, schmiedeeisernen Sessel in der Nordwestecke der Machenfeldgärten. Anne hatte die Stelle nach sorgfältiger Überlegung ausgewählt. Es war jener Teil der Gärten, der die beste Aussicht auf das Matterhorn bot, dessen Spitze man in der Ferne sehen konnte.
    Das Schreckliche lag jetzt drei Wochen zurück.
    Basis Zero.
    Die Captains und die Türken waren abgereist — in unbekannte Teile der Welt, und man würde nie wieder von ihnen hören. Das Personal war auf einen Koch reduziert worden, der Anne und Sam zusätzlich beim Saubermachen und im Garten half. MacKenzie verstand sich auf keines von beidem sonderlich gut, aber er fuhr abwechselnd mit Anne in die Ortschaft, um Zeitungen zu holen. Außerdem sprach er täglich mit dem teuren Arzt, den er für alle Fälle aus New York eingeflogen hatte. Der Arzt, ein Spezialist für Innere Medizin, hatte keine Ahnung, weshalb man ihm ein so außergewöhnlich hohes Honorar dafür bezahlte, daß er absolut nichts tat und ein großzügiges Leben auf einem Schloß führte. Und so nahm er im Geiste der amerikanischen Ärztevereinigung das Bargeld an, von dem die Steuerbehörde nichts wußte, und beklagte sich nicht.
    Franziskus (Sam brachte es einfach nicht fertig, Papst zu sagen) hatte es sich in den völlig abgeriegelten Apartments im oberen Stockwerk bequem gemacht und war täglich dabei zu beobachten, wie er durch seine Dachgärten hinter den Zinnen schlenderte.
    MacKenzie hatte es wirklich geschafft. Er hatte das größte militärische Ziel seiner Karriere erreicht.
    Und im Augenblick war er durch eine komplizierte Reihe außergewöhnlich komplexer, nicht überprüfbarer Kontakte dabei, dem Vatikan seine Lösegeldforderungen zu stellen. Ultrahochfrequenz-Richtstrahlsendungen mit Codemitteilungen, die von den Alpen nach Beirut und nach Algerien verliefen und über die Wüste, über die Türme in Marseille
nach Paris, von dort nach Mailand und weiter dann nach Rom.
    Nach dem Zeitplan, den er gefordert hatte, mußte die Antwort des Vatikan aus Rom gefunkt und von Beirut bis fünf Uhr nachmittags weitergeleitet werden.
    MacKenzie hatte Machenfeld verlassen, um zu der isolierten Sendezentrale zu fahren — einer einsamen Hütte, hoch in den oberen Alpen, in der die besten, modernsten Radioanlagen installiert waren, die man mit Geld kaufen konnte. Les Chäteaux Suisse hatte sie nach Machenfeld geliefert, aber der Hawk selbst hatte sie installiert. Niemand außer MacKenzie wußte, wo diese Berghütte lag.
    O Gott! Fünf Uhr heute nachmittag! Sam lenkte seine Gedanken mit Gewalt von der schrecklichen Sache ab.
    Oben im Chäteau bewegte sich etwas. Anne war zur Terrassentür herausgekommen. Sie trug, wie üblich, ein großes, buntes Bilderbuch unter dem Arm und hatte ein silbernes Tablett mit Gläsern in beiden Händen. Sie ging über den Rasen in den Garten. Ihr Gang war fest, feminin — eine elegante, natürliche Tänzerin, die sich des subtilen Rhythmus’ nicht bewußt war, der ihrer Grazie innewohnte. Das hellbraune Haar fiel ihr locker auf die Schultern und umrahmte ihr feingeschnittenes Gesicht. Ihre großen, hellblauen Augen schienen das Sonnenlicht

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