Der Geek-Atlas (German Edition)
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Kapitel 128. Der magnetische Nordpol
82° 42′ 0″ N, 114° 24′ 0″ W
Irgendwo in Kanada
Der magnetische Nordpol ist nicht nur schwer zu erreichen, sondern er verschiebt sich auch noch jedes Jahr um über 10 Kilometer
und bewegt sich außerdem jeden Tag 80 Kilometer auf einer ungefähr ovalförmigen Bahn. Dennoch ist dies in etwa der Ort, auf
den ein Kompass gerichtet ist, wenn er »Norden« anzeigt. Bis GPS den Kompass komplett ablöst, sind die Lage des magnetischen
Nordpols und die Form des Erdmagnetfelds ( Abbildung 128.1 ) für die Navigation jedoch unabdingbar.
Abbildung 128.1 Nordpol und magnetischer Nordpol
Die Erde rotiert um ihre Achse mit einem Winkel von 23.5° zur lotrechten Erdumlaufbahn um die Sonne. Die Achse verläuft durch
den geographischen Nord- und Südpol. Die Lage der geographischen Pole definiert den Verlauf der Längengrade. Der Breitengrad
wird vom Äquator aus gemessen, der mitten zwischen den beiden Polen liegt. Die Achsen und die Pole sind die grundlegenden
Referenzpunkte für die Navigation.
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Das Erdmagnetfeld
Es sieht zwar so aus, als würde das Erdmagnetfeld durch einem Permanentmagneten erzeugt, dies ist aber nicht der Fall. Obwohl
der Erdkern Eisen enthält, ist dieser nicht permanent magnetisch, da er viel zu heiß ist. Bei einer als Curie-Temperatur bezeichneten
Temperatur verliert ferromagnetisches Material seine magnetischen Eigenschaften. Bei Eisen geschieht das bei 768°C.
Die Erde besteht aus vier Hauptschichten: Von außen nach innen sind dies die Kruste (auf der wir Leben), der Mantel, der äußere
Kern und der innere Kern ( Abbildung 128.2 ). Man nimmt an, dass der innere Kern hauptsächlich aus Eisen besteht, das eine Temperatur von über 5000°C, also eine Temperatur
weit über der Curie-Temperatur, aufweist. Der innere Kern ist somit nicht permanentmagnetisch.
Abbildung 128.2 Erdschichten
Um den inneren Kern liegt der äußere Kern. Man vermutet, dass es sich bei dem äußeren Kern um ein flüssiges, heißes Gemisch
aus Nickel und Eisen handelt, und geht davon aus, dass dieser äußere Kern die Quelle des Erdmagnetfelds ist. Die Bewegung
der Flüssigkeit im äußeren Kern erklärt dann die sich ändernde Natur des Erdmagnetfelds.
Der flüssige äußere Kern unterliegt offensichtlich einem Dynamo-Effekt: Während sich die Flüssigkeit durch das Erdmagnetfeld
bewegt, wird Strom in das flüssige Metall indiziert. Dieser Strom erzeugt ein Magnetfeld, das wiederum einen Strom in die
sich bewegende Flüssigkeit induziert. Auf diese Weise erhält sich das Magnetfeld selbst.
Der flüssige äußere Kern bewegt sich aufgrund der Konvektionsströme, die von dem ungemein heißen inneren Kern verursacht werden.
Er bewegt sich aufgrund des Coriolis-Effekts relativ zur Erdoberfläche. Der Coriolis-Effekt ist ein offensichtlicher Fehler
in Newtons Bewegungsgesetzen und tritt auf, wenn der Ausgangspunkt nicht fest steht.
Wird eine Kanonenkugel beispielsweise über eine weite Strecke direkt in nördlicher Richtung an der Meridianlinie abgeschossen,
dann landet sie nicht auf der Meridianlinie. Das liegt daran, dass sich die Erde dreht, während die Kugel in der Luft ist.
Gleichzeitig hängt der Rotationsradius vom Breitengrad ab. Diese beiden Faktoren sorgen dafür, dass die Kugel östlich der
Meridianlinie landet, weil sich ihr Landepunkt wesentlich langsamer bewegt als der Startpunkt.
Aus der Perspektive eines Beobachters auf der Erde scheint eine unbekannte Kraft die Kugel von ihrem geraden Weg abgelenkt
zu haben (wobei es sich ja tatsächlich nicht um eine Kraft handelt). Dies wird als Coriolis-Effekt bezeichnet und die faktisch
ja nicht vorhandene Kraft ist die Coriolis-Kraft.
Durch die beschriebenen Kräfte scheinen in der Flüssigkeit des äußeren Erdkerns Dynamos aufgebaut zu werden, die ungefähr
an der Nord-Süd-Achse verlaufen. Diese Dynamos sind für das Erdmagnetfeld verantwortlich.
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Unglücklicherweise zeigt ein Kompass nicht auf den geographischen Nordpol, sondern folgt dem Erdmagnetfeld und ist daher in
etwa an dem sich ständig bewegenden magnetischen Nordpol ausgerichtet. Um dieses Problem bei der Verwendung eines Kompasses
auszugleichen, müssen Sie die Abweichung kennen. An jedem
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