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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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war.
    Plötzlich gingen die Lichter aus, und die Seite verschwand in der Dunkelheit. Davenport war wieder zu der Klappe in der Wand hinter dem Stuhl des Ordensmeisters gegangen und hantierte darin, um die Alarmanlage wieder scharf zu machen.
    »Es ist schon spät«, sagte er, humpelte auf den Ausgang zu und winkte mir, dass ich ihm folgen sollte. »Sie müssen den Club verlassen haben, bevor die ersten Angestellten kommen. Sie würden sich wundern, was Sie so früh am Morgen hier tun.«
    Ich warf einen letzten Blick auf die Buchseite, unsicher, ob ich diesen Raum jemals wieder betreten würde. Dann gingen wir durch den dunklen Flur bis in den kleinen Vorraum, den Dalton und ich zuerst betreten hatten. Davenport zog an einem Hebel, und die Wand zur Bibliothek öffnete sich.
    »Wie sind die fehlenden Seiten hierher gekommen?«, fragte ich.
    »Die Antwort auf diese Frage habe ich nie gefunden«, sagte Davenport. »Der Schaukasten war bereits aufgestellt, als ich damals meine Stelle antrat. In meinem Beisein wurde nie darüber gesprochen, wie er dorthin gekommen war, doch bevor Abbott starb, sagte er mir, dass die gesamte Christenheit für immer in der Schuld dieser neun Männer stünde, die Gott über ihre Familie und ihren persönlichen Vorteil stellten, um dieses Dokument und die dunklen Geheimnisse der Christenheit zu beschützen.«
    Bevor ich ging, wandte ich mich noch einmal an ihn. »Sie hätten das alles auch jedem anderen Mitglied zeigen können. Warum haben Sie ausgerechnet mich ausgewählt?«
    »Ich bin in einem Alter, Mr. Collins, in dem ich sehr viel mehr Sonnenaufgänge hinter mir habe, als noch vor mir liegen. Ich wusste nie, ob dieser Tag einmal kom men würde, doch eine gute Portion Glück, viel Geduld und ein wenig göttliche Intervention haben Sie erst nach Harvard und heute Nacht dann zu mir geführt.«
    »Das erklärt aber immer noch nicht, warum gerade ich ein Teil dieser Geschichte sein musste.«
    »Manchmal suchen wir uns unsere Berufung nicht selbst aus«, sagte Davenport. »Sie ist es, die ihren Weg zu uns findet. Natürlich hätte ich es auch tausend anderen Mitgliedern zeigen können, doch keiner hat Ihre Abstammung. Sie sind der Großneffe von Tyrone Ludley aus Beulah, Mississippi. Ich vertraue Ihnen seinen Nachlass an. Treffen Sie in Zukunft weise Entscheidungen und hüten Sie sich vor denjenigen, die Sie so früh auf Ihrem Weg schon umarmt hatten. Der Kreis ist jetzt geschlossen.«
    Die Wand der Bibliothek schloss sich hinter mir, und ich beobachtete, wie Davenports gebeugte Gestalt in der Dunkelheit verschwand.
     
    Ich kann mich kaum erinnern, ob meine Füße den Boden berührten, so schnell lief ich nach Lowell House zurück. Percy hatte sich in seinem Schlafzimmer verschanzt, also schlich ich auf Zehenspitzen in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Meine Finger kribbelten vor Aufregung. Ich ließ die Rollläden vor dem Fenster herunter und schaltete die Schreibtischlampe an. Meine Hände zitterten, als ich den Deckel von der Kiste hob. Ich schaute mir noch einmal Moss Sampsons Erkennungsmarke und sein Foto an, die ich aus der Tüte nahm und auf meinen Schreibtisch legte. Vorsichtig öffnete ich die letzte Tüte und zog den Umschlag heraus.
    Bevor ich ihn öffnete, studierte ich noch einmal genau sein Äußeres. Die Kanten waren abgestoßen und leicht angerissen. Auf der Lasche waren Schmutzspuren zu erkennen, und in der oberen rechten Ecke war ein kleiner Fettfleck. Es sah alles ganz normal aus. Ich nahm einen Stift und zog ihn unter dem Klebeband durch, wobei sich die Lasche problemlos öffnete. Ich steckte die Hand hinein, ergriff die zusammengefalteten Papiere und zog sie auf den Tisch.
    Auf dem ersten Blatt befand sich eine Notiz, die mit einem leicht verlaufenen Filzstift geschrieben worden war. Die Handschrift war sauber und sorgfältig:
     
    Spencer,
    Wenn Sie diese Nachricht lesen, ist alles wie geplant verlaufen. Ich habe Ihnen den geheimen Raum gezeigt und Ihnen von Ihrem Großonkel und meinem teuren Freund Moss Sampson erzählt. Ich habe lange Zeit gewartet, bis Sie diese Papiere endlich in Händen halten können, aber jetzt weiß ich, dass sie sich bei ihrem rechtmäßigen Besitzer befinden, und mein Lebenswerk ist vollbracht.
    Ich habe Ihnen nicht erzählt, dass Sie ein reicher junger Mann sind, der Träger eines Geheimnisses, das viele mächtige Männer für ewig in der Vergangenheit begraben sehen wollen. Ich kann Ihnen nicht sagen, welche Entscheidungen Sie

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