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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Frauen und die großartigen Partys schilderte, die ich auf anderen Campus wie Boston College oder Tufts genossen hatte. Ich gebe zu, dass ich dabei ein wenig zu Übertreibungen neigte, aber was hilft besser gegen die eigene Eifersucht, als dasselbe Gefühl in einer Verflossenen anzuheizen, die man zwar immer noch begehrt, die aber schon weitergezogen ist?
    Am Nachmittag hatten wir das dritte Training in dieser Saison, und der Coach war wild entschlossen, uns zu quälen, bis wir es bereuten, jemals ein Basketballspielfeld betreten zu haben. Er scheuchte uns, bis wir uns krümmten, und dann scheuchte er uns noch ein bisschen weiter, während er pausenlos brüllte, wie sehr sich hartes Training zu Beginn der Saison in wichtigen Siegen am Ende niederschlagen würde. Ich hätte ihn gern gefragt, warum Harvard in den letzten drei Jahren nur zwanzig Spiele gewonnen hatte, obwohl stets dasselbe frühe Konditionstraining durchgezogen worden war. Aber der Trainer ist und bleibt der Trainer, egal wie sehr wir uns beschwerten oder wie schlecht wir spielten; er hatte seine festen Ansichten, wiederholte stets die gleichen abgedroschenen Sprüche zur Motivation und erzählte immer dieselben lahmen Geschichten darüber, wie hart er als junger Spieler trainiert hatte, nur um ein Universitätsstipendium zu bekommen. Seine inspirierende Botschaft hatte sich in unsere Erinnerung gebrannt: Andere Mannschaften wollten uns einfach nur deshalb zur Schnecke machen, weil wir aus Harvard kamen, also mussten wir noch härter kämpfen, um ihnen zu beweisen, dass wir ihnen nicht nur in den Hörsälen, sondern auch auf dem Platz überlegen waren. Es bleibt festzuhalten, dass diese Masche selten funktionierte und wir daher immer noch keinen Meisterschaftspokal in der Eingangshalle von Briggs Cage präsentieren können. Stattdessen sind wir mit den höchsten durchschnittlichen Niederlagen in die Geschichtsbücher der Ivy League eingegangen.
    Am Abend kam ich gerade rechtzeitig nach Lowell zurück, um noch ein Stück vom Abendessen abzubekommen. Ich verschlang drei Burger mit Pommes, bevor die Küche geschlossen wurde. Ich hatte noch jede Menge zu tun, also stürmte ich in unser Zimmer, hörte, wie Percy hinter seiner Schlafzimmertür eine ganze Serie von Stress-Schreien ausstieß, und griff nach meinen Büchern. Dank des Telefons, des Computers und des Fernsehers mit Großbildschirm – alles großzügige Leihgaben aus dem Hollingsworthschen Sommerhaus – konnte ich in unserer Wohnung nie konzentriert lernen. Nahm man noch Percy und seine nächtlichen Zusammenbrüche dazu, wurde es unmöglich. Also ab in die Lamont-Bibliothek, wo ich noch ein paar Stunden lesen wollte, bevor ich mich gegen Mitternacht für ein paar Runden Billard zur Freshman Union aufmachte. Ich war schon fast zur Tür hinaus, als mein Telefon klingelte.
    »Spence, sehen wir uns morgen Abend?«
    Ich wusste sofort, dass es Dalton Winthrop war, Harvard in der fünften Generation, Erbe des unermesslichen Vermögens der Winthrops und Lewingtons. Wir hatten uns im vergangenen Jahr kennen gelernt, als wir uns beide verspätet für Kurse einschreiben wollten und uns gemeinsam über die lange Schlange vor dem Büro ärgerten. Zwei Stunden und fünf Colas später begann für uns eine unwahrscheinliche Freundschaft, die mich bald davon überzeugte, dass sich nicht alle reichen Leute an ihrer Überlegenheit weiden, und sie sprachen auch nicht alle mit zusammengebissenen Zähnen wie Percy und seine Kohorten aus der Privatschule. Das gemeinsame Abendessen mit Dalton am Donnerstagabend war zur Tradition geworden, der wir abwechselnd in seinem Speisesaal im Eliot House und meinem in Lowell nachgingen. In der ersten Woche unserer Bekanntschaft machten wir einen schnellen Deal: Ich bekam seine zwei Dauerkarten für die erste Reihe bei jährlich fünf Heimspielen der Boston Celtics, und er durfte mich alle paar Monate zum Herrenhaus der Winthrops in der Beacon Street mitschleppen, um am obligatorischen und wenig familiären Abendessen mit seinen Eltern teilzunehmen.
    »Können wir uns ein bisschen später treffen als sonst?«, sagte ich. »Erst eine Woche Training, und der Trainer bestraft uns jetzt schon mit obligatorischen Videoanalysen. Ich bin die ganze Woche noch nicht vor sieben aus der Sporthalle gekommen.«
    »Dieses Arschloch«, meinte Dalton. »Wann wirft die Sportabteilung diesen unfähigen Penner endlich raus? Der kann sich ja nicht mal selbst aus einer Papiertüte heraustrainieren.«

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