Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
uns von euch abhängig macht.« Leia sprach es nicht aus wie eine Frage. Es war eine Feststellung. »Wie praktisch.«
    Sligh zuckte die Achseln. »Du sagtest: Bringt den Karawanenführer dazu, uns zu helfen. Genau das haben wir getan.«
    »Gib ihm die Vidkarte«, sagte Han.
    Leia drehte sich zu ihm um. » Was ?«
    »Sligh hat recht. Geschäft ist Geschäft.« Er zog die Schultern hoch. »Davon abgesehen: Welche Wahl haben wir denn? Sollen wir zulassen, dass Borno sie hier zurücklässt?«
    » Sie ?«, keuchte Emala. »Da haben wir so viel gemeinsam durchgemacht, und du redest über uns, als wären wir nicht einmal Partner?«
    Leia trat neben ihren Taurücken und öffnete die Tragetasche, die von seinem Sattel hing. Auf der Suche nach der Karte fiel ihr erst das Holokom, dann das Tagebuch in die Hände, und kurz war sie versucht, Borno das eine oder das andere als Ersatz anzubieten. Doch sie würden das Kom später noch benötigen, und sie war auch nicht bereit, ihre Großmutter aufzugeben – nicht, nachdem sie sie gerade erst kennengelernt hatte. Nicht zu vergessen, dass Geschäft Geschäft war. Also schob sie das Tagebuch beiseite und wühlte im Innern der Tasche herum, bis sie die Vidkarte fand, dann ging sie zu Bornos Echse hinüber und reichte ihm den Gegenstand.
    »Und jetzt führt uns zu unserem Sandkriecher.«

16. Kapitel
    Es war gerade früher Vormittag, und doch fühlte Leia sich bereits, als bestünde ihr Kopf aus Kristallplas. Die Zwillingssonnen schienen sich direkt durch ihre Kapuze hindurchzubrennen und ihr Gehirn in ihrem heißen, grellen Licht zu rösten. Obwohl sie ihre getönte Schutzbrille aufgesetzt hatte, war die Ebene vor ihnen ein schimmernder weißer Nebel, gekrönt von der hämisch wabernden blauen Fatamorgana eines Meeres dicht unter dem Horizont. Die Luft war still und erdrückend, jeder Atemzug erstickend heiß.
    Die Karawane zog geschwind dahin, auf das Versteck zu, das laut Borno die erste Wahl der Jawas für einen Unterschlupf während des Sturmes gewesen wäre. Von dort aus würden sie ihre Suche fortsetzen, je nachdem, was sie fanden … sofern sie überhaupt etwas fanden. Wieder hatte Leia das Gefühl, als würde die Macht sie beeinflussen, sie in die Wildnis von Tatooine hinausführen – doch aus welchem Grund, das blieb ihr ein Rätsel. Der Große Schott war ebenso weit wie leer, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass es dort draußen einen Ort gab, an dem ein weiteres Geheimnis über ihre Familie – oder sonst etwas – auf sie wartete.
    Die Askajianer waren über die Ebene verstreut, und sie achteten darauf, keine Reihen oder Gruppen zu bilden, die es einem hoch fliegenden Überwachungsdroiden erleichtern könnten, die Karawane zu orten. Weder schwankten ihre üppigen Körper auf den Satteln hin und her, noch hüpften sie auf und ab – trotz der bebenden Schritte der Taurücken.
    Han ritt schräg vor Leia. Seine Packechsen waren zu Reittieren für Chewbacca und die Squibs geworden, er musste also keine zusätzlichen Taurücken führen. Dennoch forderte die Hitze ihren Tribut von ihm. Er schwankte hin und her, er hüpfte auf und ab, und hin und wieder musste er darum kämpfen, nicht aus dem Sattel zu fallen.
    Leia trieb ihre Echse vorwärts und setzte sich neben Han. Eine Schutzbrille und ein Schal verbargen seine Augen und sein Gesicht, was es unmöglich machte, seine Miene zu lesen, doch seine herabhängenden Schultern und sein nach vorn gesunkenes Kinn zeigten Leia, dass es ihm nicht gut ging.
    »He …« Ihre Kehle war so trocken, dass es schmerzte zu sprechen.
    Hans Brillengläser ruckten zu ihr herum. Er straffte die Schultern – ein tapferer Versuch, ihre Sorgen zu zerstreuen –, aber sein Kinn hing weiter auf seine Brust herab. Kein gutes Zeichen.
    Leia hob einen Finger, während sie ihre Flasche unter den Gesichtsschutz schob und trank. Das Wasser war so heiß wie Kaf. »Trinkst du auch regelmäßig?«
    Er hob seine Flasche in die Höhe und nickte kraftlos. »Wenn du noch einmal versuchen möchtest, mich zur Farm der Darklighters zu schicken, vergiss es!« Seine Stimme war zu gedämpft, um Aufschluss über seinen Zustand zu geben. »Ich klinge zumindest nicht wie ein Profogg – höchstens ein bisschen.«
    Leia lächelte unter ihrem Schal und spürte, wie ihre Lippen aufplatzten. »Keine Sorge, das habe ich aufgegeben«, sagte sie, auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach. »Ich möchte über etwas anderes mit dir sprechen.«
    Hans Brillengläser blieben

Weitere Kostenlose Bücher