Der Geist von Tatooine
auf sie gerichtet. »Ja …?«
»Ich, ähm …«
Ihre Kehle fühlte sich plötzlich wieder trocken an, und diesmal hatte es nichts mit der Hitze zu tun. Seit der Auktion hatte sie nur wenig Gelegenheit gehabt, über dieses Thema zu reden, und die meisten ihrer Gedanken hatte Leia bislang für sich behalten. Weder hatte sie Han von ihren beiden Visionen erzählt noch von Lukes Warnung darüber, dass die Macht sie lenkte. Noch nicht einmal das Tagebuch ihrer Großmutter hatte sie erwähnt. Zudem musste sie ihm erklären, ihm verständlich machen, dass es einen guten Grund für ihre Angst gab, Kinder zu haben. Dass sie, ganz gleich, wie sehr sie es wünschte, diese Entscheidung nicht treffen konnte … nicht, solange dieses dunkle Gesicht über ihr schwebte, das sie an Bord des Falken gesehen hatte.
»Was willst du mir sagen?«, frage Han.
Das ferne Zischen eines Fluggefährts erklang hinter der Karawane, und als sie beide den Kopf drehten, sahen sie den wabernden Fleck eines Ionenantriebes. Das Schiff selbst war nicht zu sehen, doch die Länge des Ionenschweifes deutete an, dass es groß sein musste – vermutlich eines der Überwachungsshuttles der Schimäre , das die lokalen Kom-Kanäle abhörte.
Dieser Anblick erinnerte Leia an ein weiteres Problem: Sie musste so bald wie möglich einen sicheren Ort finden, um das Holokom aufzubauen und einen Missionsbericht abzugeben. Andernfalls würde Mon Mothma davon ausgehen, dass das Killik-Zwielicht verloren und der Schattenfunk kompromittiert war, und dann würde sie womöglich entscheiden, die Gespenster-Staffel zurückzurufen – ganz gleich, was das für die askajianischen Widerstandskämpfer bedeutete.
Nachdem sie einen Moment lang den Ionenschweif angestarrt hatte, fragte sie: »Was denkst du? Ein Signalfänger?«
Han schüttelte den Kopf. »Die Imperialen sollten Anchorhead mittlerweile durchsucht haben. Es wird ein Angriffsshuttle sein.« Er musste nicht erst erwähnen, dass der Admiral der Schimäre eine großangelegte Suche nach ihnen starten würde, wenn die Piloten des Shuttles die Askajianer nicht an der vermuteten Position antrafen – jedes Mitglied der Karawane war sich dessen bewusst, seitdem sie vor zwei Stunden von ihrer ursprünglichen Route abgewichen waren. »Ist es das, worüber du reden wolltest?«
Leia schüttelte den Kopf. »Han, ich …«
Die Squibs tauchten auf der anderen Seite von Hans Taurücken auf. Sie saßen zu dritt auf einem Sattel und schwankten unkontrolliert hin und her.
»Gartal!«, fluchte Leia. »Genau zum falschen Zeitpunkt, wie immer.«
»Siehst ein bisschen wacklig aus, Käpt’n«, meinte Grees. Er saß vorne auf dem Sattel, beide Hände um den Knauf gelegt, die Zügel um seine Knöchel geschlungen. »Hör auf deine Partnerin, oder du wirst sie noch zur Witwe machen.«
»Mir geht es gut.« Han blickte zu dem Squib hinüber. »Nicht, dass es dich etwas angehen würde.«
»Das sieht dir ähnlich.« Sligh saß in der Mitte, beide Arme um Grees’ Mitte geschlungen, den Hirtenspeer auf halber Länge unter seine Armbeuge geklemmt. »Immer nur denkst du an dich. Was glaubst du wohl, wie wir uns fühlen werden, wenn die Sonne dich umhaut und wir dich hier zurücklassen müssen?«
»Ich bin sicher, es wird euch das Herz brechen«, sagte Han. »Versucht nicht, mir einen Gefallen zu tun.«
Leia hielt den Mund geschlossen. Vor den Squibs konnte sie wohl kaum eine ernsthafte Unterhaltung führen.
»Wir versuchen aber, dir einen Gefallen zu tun«, erklärte Emala. Sie saß hinten, in einer Hand das Ende des Speeres, die andere um Slighs Hüfte gelegt. Bei jedem Schritt des Taurückens hüpfte sie höher als ihre beiden Gefährten. »Näher kommen wir der Darklighter-Farm nicht mehr. Wenn wir …«
»Nein.«
Chewbacca trieb seine Reitechse neben Leia. Der Wookiee saß so lässig im Sattel, als wäre er auf einem Taurücken geboren, und seine Beine hingen weit am Bauch des Tieres hinab. Er beugte sich herüber, wobei er sich auf eines von Leias Packtieren stützte, und grollte in Hans Richtung.
»Ich sagte nein.« Der Corellianer warf Leia einen Blick zu. »Ich nehme an, du bist auch Teil dieser Verschwörung.«
»Es ist das erste Mal, dass ich sie darüber reden höre …«
»Aber sicher doch.« Er schüttelte den Kopf. »Du gibst nie auf, Liebling. Das ist eine der Eigenschaften, die ich so an dir liebe.«
»Han, wenn ich sage, ich habe nichts damit zu tun, dann habe ich nichts damit zu tun.«
»Na schön, du bist also
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