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Der Gelbe Nebel

Der Gelbe Nebel

Titel: Der Gelbe Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Smaragdenstadt aber werden Geschichtsforscher sie studieren und lange
wissenschaftliche Traktate schreiben…“
Die Chroniken wurden eingepackt und auf die kräftigen Rücken der
Holzköpfe geladen. Die Zwerge haben ihr Versprechen gehalten: Sie setzen
noch heute ihre Chronik fort. Die Bücherei der Smaragdenstadt hat bereits
den 579. Band der „Allgemeinen Chronik des Zauberlandes“ erhalten, in
der ein jeder die Beschreibung der seltsamen und ungewöhnlichen
Ereignisse unter dem Titel „Das Geheimnis des verlassenen Schlosses“
nachlesen kann. Mit allgemeiner Zustimmung wurde Charlie Black die
Ehre zuerkannt, den Bann Arachnas zu brechen und den Gelben Nebel
aufzulösen. Hatte doch er, der Riese von jenseits der Berge, den mächtigen
eisernen Ritter Tilli-Willi geschaffen, und kein anderer als er hatte den
Einfall gehabt, Karfax’ Hilfe anzurufen! Es war augenscheinlich, daß man
ohne diese beiden Riesen die Hexe nicht hätte besiegen können.
Man beschloß, die feierliche Zeremonie des Bannbruchs an der Grenze der
ehemaligen Besitzungen Arachnas zu veranstalten, dort, wo der Gelbe
Nebel begann. Dort würde sich sofort zeigen, ob die magischen Worte
wirkten. Nach einigen Reisestunden hielt der Zug an der Grenze zwischen
dem Sonnen und dem Nebelgebiet. Vorne, wo der Gelbe Nebel lag, war
alles in Dunst gehüllt, wehten Feuchtigkeit und Kälte herüber. Während
hüben Vögel zwitschernd in den Bäumen hüpften, üppige Blumen die
Köpfe aus dem Gras streckten und bunte Falter umherflatterten, war drüben
die Erde mit Schnee bedeckt, standen die Bäume ohne Laub da, war der
Wald wie ausgestorben. Aller Herzen klopften, als Charlie Black das Buch
aufschlug und laut die Zauberworte sprach:
„Uburru-kuruburru, tandarra-andabarra, faradon-garabadon, schabarrascharabarra, es weiche für alle Zeiten der Gelbe Nebel aus dem
Zauberland!“
Das Wunder geschah! Es war, als hätte eine Riesenhand den Nebelvorhang
aufgehoben, und dort, wo eben noch eisige Leere geherrscht hatte, zeigte
sich ein schöner blauer Himmel und strahlte die Sonne in ihrer herrlichen
Pracht. Das Entzücken unserer Helden war unbeschreiblich. Ann und Tim
umarmten sich, Charlie Black warf seine Pfeife hoch in die Luft und fing
sie geschickt wieder auf, Doktor Boril schwenkte seine Arzneitasche, und
Lan Pirot führte anmutig den „Tanz des Hirsches“ auf, für den er beim
Wettstreit der Stadttänzer den ersten Preis erhalten hatte. Arto, der plötzlich
vergessen hatte, daß er sprechen konnte, bellte ohrenbetäubend, Kaggi-Karr
schlug wilde Purzelbäume in der Luft, die Holzköpfe stampften vor Vergnügen mit den Füßen, und der riesige Knabe Tilli-Willi stimmte zum
erstenmal in seinem Leben ein Lied an, dessen Worte und Melodie er aus
dem Stegreif gedichtet hatte. Das Zauberland war gerettet. Nun würde ewig
die heiße Sonne darüber strahlen, würden die Bäume das ganze Jahr saftige
Früchte tragen und die Menschen unbeschwert die Felder bestellen und
reiche Ernten einbringen. Charlie Black zündete ein Feuer an, in das er das
Zauberbuch Arachnas warf.
„Mögen die furchtbaren Beschwörungen, die in diesem verfluchten Buche
stehen, für alle Zeiten verschwinden!“ sagte der Seemann. „Wer weiß, in
welche Hände es geraten und welchen Schaden es noch anrichten könnte,
wenn wir es nicht vernichten!“
Das Feuer leckte die Blätter, die in den vielen Jahrtausenden ganz steif
geworden waren, dann blähte sich das Buch, brannte lichterloh und ließ
stinkenden Rauch in die Luft aufsteigen. Die alten Zauberblätter verwandelten sich in Asche, die ein Windstoß erfaßte und in die Ferne trug.
„Möge alles Böse wie dieses Buch im Zauberland und in der ganzen Welt
untergehen!“ sprach Charlie Black feierlich.

DIE RÜCKKEHR
    Unsere Freunde brachen in bester Stimmung auf, den Wagen zu holen, den
sie in der Nähe zurückgelassen hatten.
„Kapitän, ich will vorausfliegen und zu eurer Ankunft alles vorbereiten“,
schlug Tim vor. Doch als der Junge sich auf den Teppich setzte und ihm zu
fliegen befahl, rührte sich dieser nicht von der Stelle. Tim wiederholte
mehrmals den Befehl, doch es nützte nicht.
„Was ist mit dem Ding nur los?“ schrie Tim wütend.
„Nichts Besonderes“, erklärte ihm der Scheuch. „Arachna ist tot, ihr
Zauberbuch verbrannt, und damit haben alle ihre Hexereien aufgehört.“
„Meinetwegen kannst du hier bleiben, nutzloser Lappen!“ rief der Junge,
den Teppich mit dem

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