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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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den Speer über den Kopf gereckt.
    Lisa klammerte sich an Painter fest.
    Die Hyänen waren überall.
    In diesem Moment fiel Lisa eine Bewegung ins Auge. Hinter einer Tür zur Linken richtete sich ein weiteres Tier auf und drückte dagegen. Seine Schnauze war blutig. Die Augen funkelten rot in der Dunkelheit des Raums. Lisa fühlte sich in den Wahnsinn des buddhistischen Klosters zurückversetzt. Auch dort waren ungeheuerliche Dinge geschehen, die jedoch mit kühlem Kopf geplant gewesen waren.
    Hier war es das Gleiche.
    Das Ungeheuer näherte sich leise knurrend, mit triumphierend gebleckten Lefzen.

15
    Die Hörner des Büffels
    15:10
    Südafrika
    Khamisi lag unter einer Tarnmatte in einer ausgetrockneten Wasserrinne.
    »Noch drei Minuten«, sagte Dr. Paula Kane, die neben ihm auf dem Bauch lag.
    Mit Ferngläsern musterten sie den schwarzen Zaun.
    Khamisi hatte seine Streitmacht an der Grenze des Parks verteilt. Ein paar Zulus trieben Kühe über uralte Pfade. Einige alte Männer, geschmückt mit Perlen, Federbüschen und Federn, standen in Schulterdecken gehüllt da. Vom Dorf schallten munterer Gesang und der Klang von Trommeln herüber. Der Aufmarsch war als Hochzeitsfeier in Szene gesetzt.
    Kreuz und quer waren Motorräder, Geländewagen und Trucks abgestellt. Einige der jüngeren Krieger, darunter auch Frauen, standen bei den Fahrzeugen. Liebespaare turtelten, andere tranken aus Holzbechern und grölten wie berauscht. Eine Gruppe barbrüstiger Männer mit bemalten Gesichtern tanzte mit Stöcken.
    Abgesehen von den Stöcken waren keine Waffen zu sehen.
    Khamisi veränderte die Schärfeeinstellung seines Fernglases und blickte über den hohen, stacheldrahtbewehrten Zaun hinweg. Im Blätterdach des Dschungels war eine Bewegung zu erkennen. Entlang den Hochwegen waren Sicherheitskräfte in Stellung gegangen und spähten über den Zaun.
    »Noch eine Minute«, sagte Paula. Unter der Tarnmatte, die zudem im Schatten eines Stinkholzbaums lag, stand ein Dreibeinstativ mit einem Gewehr. Zu seinem Erstaunen hatte sie ihm erzählt, sie habe mal eine olympische Goldmedaille im Schießen gewonnen.
    Khamisi setzte das Fernglas ab. Die traditionelle Angriffsstrategie der Zulus hieß »der Büffel«. Der Haupttrupp, auch als die »Brust« bezeichnet, griff frontal an, während die »Hörner des Büffels« von den Flanken her zuschlugen, dem Gegner den Fluchtweg abschnitten und ihn einkreisten. Khamisi aber hatte eine kleine Modifikation vorgenommen, um den Mangel an moderner Bewaffnung wettzumachen. Aus diesem Grund hatte er die ganze Nacht über das Gelände ausgekundschaftet und kleine Überraschungen hinterlegt.
    »Noch zehn Sekunden«, verkündete Paula und setzte den Countdown leise fort. Sie presste die Wange an den Gewehrkolben.
    Khamisi hob den Sender hoch, drehte den Schlüssel herum und hielt den Daumen über eine Reihe von Knöpfen.
    »Jetzt!«, sagte Paula.
    Khamisi drückte den ersten Knopf.
    Hinter dem Zaun explodierten die Sprengladungen, die er nachts angebracht hatte. Flammen schlugen empor, das Blätterdach wurde zerfetzt. Die Ladungen zündeten nacheinander, denn er wollte größtmögliche Verwirrung stiften. Brennende Holzbohlen und Äste wurden durch die Luft geschleudert, während die ganze Vogelpopulation des Waldes erschreckt die Flucht ergriff, eine Explosion regenbogenfarbener Konfettis.
    Khamisi hatte C4-Sprengstoff, den die Briten ihm besorgt hatten, an Kreuzungen und Stützpfosten der Hochwege angebracht. Die Explosionen breiteten sich aus, wanderten um das Herrenhaus herum, brachten die Hochwege zum Einsturz, zwangen die Verteidiger, auf den Boden zu wechseln, und lösten Verwirrung und Panik aus.
    Die Zulu-Krieger ließen die Decken herabfallen. Darunter kamen Gewehre zum Vorschein. Andere knieten nieder, rissen die Tarnmatten von den Waffenverstecken und wurden zur Brust des Büffels. An den Flanken wurden Motoren angelassen. Khamisis Krieger bemannten die Fahrzeuge und verwandelten Motorräder und Trucks in die »Büffelhörner«.
    »Jetzt«, wiederholte Paula.
    Khamisi drückte die restlichen Knöpfe, einen nach dem anderen.
    Auf einer Länge von einer halben Meile flog der Zaun in die Luft. Pfosten und Stacheldraht wurden umhergeschleudert. Damit war der Bauch des Gegners entblößt.
    Khamisi warf die Tarnmatte ab und richtete sich auf. Von hinten kam ein Motorrad angerast, das inmitten einer Staubwolke rutschend zum Stehen kam. Njongo forderte ihn mit einer Handbewegung zum Aufsitzen auf.

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