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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Menge hatten untertauchen können. Möglicherweise zogen die Jäger aber das Netz weiter zusammen. Wahrscheinlich hatten sie sich bereits unter die Zuschauer gemischt.
    Er sah auf die Uhr. Noch eine Dreiviertelstunde, dann schloss der Park.
    Er brauchte einen Plan … einen neuen Plan. Sie konnten nicht bis Mitternacht warten und darauf hoffen, mit dem Besucherstrom zu entwischen. Sie mussten sofort verschwinden.
    Das Gelände zwischen dem Teich und dem Ausgang aber war nahezu menschenleer, denn alle Besucher hatten sich am Ufer versammelt. Wenn sie zum Ausgang rannten, hätten ihre Verfolger freies Schussfeld. Außerdem wurde das Tor bestimmt ebenfalls bewacht.
    Fiona drückte die Hand auf die Verletzung. Zwischen ihren Fingern sickerte Blut hervor. In ihrem Blick lag Panik.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, flüsterte sie ihm zu.
    Gray drängte sich weiter durchs Gewühl. Er hatte eine Idee. Die Durchführung war gefährlich, aber mit Vorsicht würden sie nicht aus dem Park herauskommen. Er drehte Fiona zu sich herum.
    »Ich muss mir die Hände blutig machen.«
    »Was?«
    Er deutete auf ihr Hemd.
    Stirnrunzelnd hob sie es an. »Aber passen Sie auf …«
    Behutsam wischte er das herabrinnende Blut ab. Fiona zuckte zusammen und schrie leise auf.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Ihre Finger sind eiskalt«, murmelte sie.
    »Sind Sie okay?«
    »Ich lebe noch.«
    Das war das Allerwichtigste.
    »Ich werde Sie gleich tragen müssen«, sagte Gray und richtete sich auf.
    »Was haben Sie vor?«
    »Schreien Sie, wenn ich es Ihnen sage.«
    Sie rümpfte verwirrt die Nase, nickte jedoch.
    Er wartete auf den passenden Moment. In der Ferne setzten Trommeln und Flöten ein. Gray schob Fiona Richtung Hauptausgang. Hinter einer Gruppe von Schulkindern machte Gray einen Mann im Trenchcoat aus, der den Arm in einer Schlinge trug. Grettes Mörder. Er drängte sich zwischen den Kindern hindurch und blickte suchend umher.
    Gray wich in eine Gruppe Deutscher zurück, welche die Flöten und Trommeln mit Gesang begleiteten. Das Lied endete mit einem Paukenschlag explodierender Feuerwerkskörper.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Gray und bückte sich. Er schmierte sich das Blut ins Gesicht und nahm Fiona auf die Arme. Er hob sie hoch und brüllte auf Dänisch: »Eine Bombe!«
    Prasselnde Explosionen untermalten seine dröhnende Stimme.
    »Schreien Sie!«, flüsterte er Fiona ins Ohr.
    Er hob das blutverschmierte Gesicht. Fiona begann in seinen Armen zu kreischen.
    »Eine Bombe!«, rief Gray.
    Alle Gesichter wandten sich ihnen zu. Unablässig knallte und knatterte es. Auf Grays Wangen glänzte das frische Blut. Einen Moment lang waren die Umstehenden vor Schreck wie erstarrt. Dann setzte eine Kettenreaktion ein: Die Ersten wichen zurück und prallten gegen ihre Nachbarn. Es wurde geschrien und gerufen. Immer mehr Menschen gerieten in Bewegung.
    Gray setzte den Zurückweichenden nach und suchte die Nähe derer, die am ängstlichsten reagierten.
    Fiona schlug schreiend um sich. Sie schwenkte den Arm. Von ihren Fingern tropfte Blut.
    Die Verwirrung breitete sich aus wie ein Lauffeuer. Nach den Bombenattentaten von London und Spanien fiel der Warnruf auf fruchtbaren Boden. Er wurde aufgenommen und von Mund zu Mund weitergereicht.
    Die Menge wogte wie eine erschreckte Viehherde. Menschen rempelten sich gegenseitig an. Klaustrophobie verstärkte die Angst. Das Feuerwerk endete, doch entlang dem Ufer ertönten immer mehr Angstschreie. Jeder Flüchtende steckte zwei weitere Personen an. Die Zahl der panischen Menschen wuchs exponentiell. Füße scharrten übers Pflaster, wichen zurück, strebten zum Ausgang.
    Ein Rinnsal verwandelte sich in eine Flutwelle.
    Die kopflose Flucht zum Ausgang hatte begonnen.
    Gray, der noch immer Fiona auf den Armen trug, ließ sich mitschwemmen. Er hoffte, dass niemand zertrampelt würde. Bislang aber war noch keine richtige Panik ausgebrochen. Jetzt, da das Feuerwerk geendet hatte, überwog die Verwirrung das Entsetzen. Gleichwohl eilten alle zum Ausgang.
    Gray setzte Fiona ab und wischte sich mit dem Ärmel des Armanisakkos das Blut aus dem Gesicht. Fiona hielt sich an seinem Gürtel fest, um nicht von ihm getrennt zu werden.
    Vor ihnen tauchte das Tor auf.
    Gray ruckte mit dem Kinn. »Falls irgendwas passiert … rennen Sie. Bleiben Sie in Bewegung.«
    »Ich weiß nicht, ob ich’s schaffe. Die Wunde tut höllisch weh.«
    Gray bemerkte, dass sie humpelte und leicht gebeugt ging.
    Die Wachleute schleusten die Menge

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