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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Also hatten sie gar nicht so schiefgelegen. Trotzdem ging Painter immer noch eine frühere Bemerkung Annas durch den Sinn.
    Wir sind keine Nazis. Nicht mehr.
    Solange die Frau sich von der umgänglichen Seite zeigte, musste er sie in ihrem Redefluss bestärken. Er witterte eine Falle, tappte aber nach wie vor im Dunkeln. Obwohl ihm das gegen den Strich ging, bemühte er sich, sein Unbehagen zu verbergen.
    »Und wonach hat Himmler hier gesucht?«, fragte er. »Nach einem unbekannten Arierstamm? Nach einem Shangri-La weißer Übermenschen?«
    »Nicht direkt. Unter dem Deckmantel anthropologischer und zoologischer Forschung ließ Himmler SS -Mitglieder nach Beweisen für die Existenz der verschollenen Herrenrasse suchen. Er war überzeugt davon, dass hier Spuren dieser alten Rasse zu finden wären. Obwohl die Suche ergebnislos blieb, steigerte er sich immer mehr in seine Wahnvorstellungen hinein. Als er anfing, in Deutschland eine SS -Feste zu bauen, die so genannte Wewelsburg, errichtete er hier deren Gegenstück und ließ aus deutschen Konzentrationslagern tausend Zwangsarbeiter einfliegen. Außerdem ließ er eine Tonne ungemünztes Gold herschaffen, um uns zu Selbstversorgern zu machen. Was ihm, umsichtige Investitionen vorausgesetzt, auch gelungen ist.«
    »Aber warum ausgerechnet hier?«, fragte Lisa.
    Painter konnte nur raten. »Er glaubte, die arische Rasse würde von hier aus einen neuen Aufstieg erleben. Er wollte der Erbauer ihrer ersten Festung sein.«
    Anna nickte anerkennend. »Außerdem glaubte er, die Lehrer, die Madame Blavatsky unterwiesen hatten, seien immer noch am Leben. In dieser Burg wollte er ihr Wissen und ihre Erfahrungen sammeln.«
    »Sind diese Lehrer jemals aufgetaucht?«, fragte Painter spöttisch.
    »Nein. Aber nach dem Kriegsende kam mein Großvater hierher. Und er brachte etwas Erstaunliches mit, das in der Lage sein könnte, Himmlers Traum wahr zu machen.«
    »Und was war das?«, fragte Painter.
    Anna schüttelte den Kopf. »Bevor wir weiterreden, muss ich Ihnen eine Frage stellen. Mit der Bitte um wahrheitsgemäße Antwort.«
    Der plötzliche Themenwechsel erstaunte Painter. »Sie wissen, dass ich Ihnen das nicht versprechen kann.«
    Zum ersten Mal lächelte Anna. »Ich weiß Ihre Aufrichtigkeit zu schätzen, Mister Crowe.«
    »Und wie lautet Ihre Frage?« Painter war neugierig. Allmählich kamen sie dem Kern des Ganzen offenbar näher.
    Anna fixierte ihn. »Sind Sie krank? Es ist mir nicht gelungen, das herauszufinden. Sie wirken ziemlich klar im Kopf.«
    Painters Augen weiteten sich. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet.
    Ehe er etwas sagen konnte, antwortete Lisa: »Ja.«
    »Lisa …«, sagte Painter warnend.
    »Sie wird es ja doch erfahren. Dazu braucht man nicht Medizin studiert zu haben.« Sie wandte sich Anna zu. »Er leidet unter Störungen des vestibulären Systems, außerdem unter Nystagmus und Verwirrtheitszuständen.«
    »Und wie steht es mit Migräne und Blitzen vor den Augen?«
    Lisa nickte.
    »Das habe ich mir gedacht.« Anna lehnte sich zurück. Offenbar sah sie sich bestätigt.
    Painter runzelte die Stirn. Warum?
    Lisa hakte nach. »Was hat die Symptome ausgelöst? Ich denke, wir … er hat ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    »Das würde zu weit führen, aber ich kann Ihnen eine Prognose geben.«
    »Und wie sieht die aus?«
    »Er wird binnen drei Tagen sterben. Unter Qualen.«
    Painter versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    Lisa zuckte ebenfalls mit keiner Wimper. Ganz sachlich fragte sie: »Gibt es ein Heilmittel?«
    Anna sah Painter an, dann wandte sie sich wieder Lisa zu.
    »Nein.«
    23:18
    Kopenhagen, Dänemark
    Er musste das Mädchen in Sicherheit bringen und zum Arzt schaffen. Gray spürte, wie das Blut aus der Schussverletzung sickerte und ihr Hemd durchtränkte.
    Ringsumher wogte die Menge. Kamerablitze blendeten Gray. Von der vorbeiziehenden Parade schallten Musik und Gesang herüber. Die großen, beweglichen Puppen auf den Wagen schwenkten nickend die Köpfe.
    Unablässig explodierten über dem Teich Feuerwerkskörper.
    Gray duckte sich und hielt Ausschau nach dem Mann, der Fiona angeschossen hatte. Er warf einen Blick auf ihre Verletzung. Nur ein Streifschuss, eine blutende Verbrennung. Trotzdem musste sie medizinisch versorgt werden. Vor Schmerz war sie ganz bleich geworden.
    Der Schuss war von hinten gekommen. Das bedeutete, der Schütze hielt sich im Gebüsch zwischen den Bäumen versteckt. Sie hatten Glück gehabt, dass sie gleich in der

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