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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Nachthimmel.
    Während sie sich der wogenden Menschenmenge näherten, behielt Gray ständig die Umgebung im Auge. Er hielt nach einer blondhaarigen, schwarz gekleideten Person Ausschau. Aber das hier war Kopenhagen. Etwa jeder fünfte Parkbesucher war blond. Und Schwarz war in Dänemark anscheinend die Farbe der Saison.
    Grays Herz klopfte im Rhythmus der Trommeln. Eine kurze Feuerwerkssalve trommelte auf seinen Brustkorb und seine Ohren ein. Schließlich hatten sie die Zuschauermenge erreicht.
    Unmittelbar über ihnen flammte knisternd und prasselnd eine weitere Feuerblume auf.
    Fiona stolperte.
    Gray fing sie auf. Ihm dröhnten die Ohren.
    Während der Knall verhallte, sah Fiona erschreckt zu ihm auf. Sie hob die Hand und hielt sie ihm entgegen, während er sie in die Menge zog.
    Ihre Handfläche war blutig.
    04:02
    Himalaya
    Painter erwachte im Dunkeln. Das Kaminfeuer war erloschen. Wie lange hatte er geschlafen? Da es hier keine Fenster gab, ließ sich die Uhrzeit schwer schätzen. Allerdings hatte er den Eindruck, dass es noch früh am Tage war.
    Irgendetwas hatte ihn geweckt.
    Er stützte sich auf den Ellbogen auf.
    Lisa war ebenfalls wach und blickte zur Tür. »Haben Sie das auch gespürt?«
    Der ganze Raum erbebte heftig. Ein dumpfes Dröhnen war zu hören, das auch im Bauch zu spüren war.
    Painter warf die Decke ab. »Probleme.«
    Er zeigte auf die frischen Kleidungsstücke, die ihnen ihre Gastgeber zur Verfügung gestellt hatten. Eilig kleideten sie sich an: lange Unterwäsche, schwere, abgetragene Jeans und dicke Pullover.
    Lisa zündete die Kerzen an und zog robuste Lederstiefel an, die für Männer gemacht waren. Schweigend warteten sie. Etwa zwanzig Minuten lang lauschten sie dem gedämpften Lärm, der allmählich verebbte.
    Dann ließen sich beide aufs Bett niedersinken.
    »Was ist da wohl passiert?«, fragte Lisa.
    Aufgeregte Rufe waren zu vernehmen.
    »Keine Ahnung … aber ich glaube, wir werden’s bald erfahren.«
    Stiefelgepolter drang durch die dicke Eichentür. Painter stand auf und lauschte angespannt.
    »Die wollen zu uns«, sagte er.
    An der Tür wurde laut geklopft. Painter wich einen Schritt zurück und hob warnend den Arm. Als Nächstes wurde mit einem lauten Klirren der Riegel angehoben.
    Die Tür ging auf. Vier Männer schritten mit vorgehaltenen Gewehren in den Raum. Dann trat ein fünfter ein, der dem Mörder mit Namen Gunther ähnlich sah. Ein Hüne von Mann, mit dickem Hals und grau meliertem Bürstenschnitt. Er trug eine weite braune Hose, die in hohen Stiefelschäften steckte, und ein braunes Hemd.
    Abgesehen von der fehlenden schwarzen Armbinde mit Hakenkreuz wirkte er wie ein SA -Mann.
    Oder wie ein ehemaliger SA -Mann.
    Er war ebenso blass wie Gunther, doch seine linke Gesichtsseite war unbeweglich, als hätte er einen Schlaganfall gehabt. Der linke Arm zitterte, als er damit zur Tür zeigte.
    »Kommen Sie mit!«, blaffte der hünenhafte Anführer auf Deutsch. Dann wandte er sich ab und schritt den Gang entlang, als wäre es schlichtweg unvorstellbar, dass jemand sich seinen Anweisungen widersetzte. Andererseits verliehen die Gewehre, die auf Painter und Lisa gerichtet waren, seinem Befehl Nachdruck.
    Painter nickte Lisa zu. Gemeinsam traten sie auf den Gang, gefolgt von der Eskorte. Der aus dem nackten Fels gehauene Gang war so schmal, dass zwei Personen nur mit Mühe nebeneinander Platz hatten. Bis auf die Zielscheinwerfer der Männer, die zitternde Schatten erzeugten, war es dunkel. Im Gang war es spürbar kälter als in ihrem Zimmer, doch die Temperatur lag oberhalb des Gefrierpunkts.
    Sie brauchten nicht weit zu gehen. Painter hatte den Eindruck, sie näherten sich der Vorderseite der Burg, und er hatte recht. Schließlich hörte er sogar das leise Pfeifen des Windes. Offenbar hatte der Sturm wieder zugelegt.
    Der Hüne klopfte an einer mit Schnitzereien verzierten Holztür. Eine gedämpfte Stimme forderte ihn zum Eintreten auf. Daraufhin öffnete er die Tür. Warmer Lampenschein und ein Schwall warmer Luft drangen auf den Gang heraus.
    Ihr Bewacher trat über die Schwelle und hielt die Tür auf.
    Painter geleitete Lisa in den Raum und blickte sich forschend um. Sie befanden sich in einem rustikal eingerichteten Arbeitszimmer mit einer Bibliothek, die sich über zwei Etagen erstreckte. Die obere Ebene wurde von einer schmucklosen Galerie aus Metall gesäumt. Den einzigen Zugang bot eine steile Leiter.
    Die Wärme stammte von einem großen steinernen Kamin, in dem ein

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