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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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großartig, dass du dich endlich mehr öffnest. Aber ich rede davon, dass du unüberwindliche Barrieren aufrichtest, Mann.«
    »Welche Barrieren?«
    »Zum Beispiel der gottverdammte Atlantik. Der steht zwischen dir und einer richtigen Beziehung.« Monk wackelte mit drei Fingern.
    Heirat, Hypothek, Kinder .
    »Du bist noch nicht so weit«, sagte Monk. »Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen, als ich dir von Kats Schwangerschaft erzählt habe. Das hat dir einen Mordsschreck eingejagt. Und dabei geht es doch nur um mein Kind.«
    Gray klopfte das Herz bis zum Hals. Er atmete schwer. Das war ein richtiger Tiefschlag.
    Monk seufzte. »Du hast Probleme, Mann. Vielleicht musst du ja noch irgendwas mit deinem Vater aufarbeiten. Ich weiß auch nicht.«
    Das Läuten der Sprechanlage rettete Gray.
    Der Pilot meldete: »Landung in etwa dreißig Minuten. Wir beginnen mit dem Sinkflug.«
    Gray sah aus dem Fenster. Im Osten ging die Sonne auf.
    »Ich glaub, ich mach noch ein Nickerchen«, murmelte Gray zum Fenster gewandt. »Bis zur Landung.«
    »Gute Idee.«
    Gray drehte den Kopf zu Monk herum. Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, entschied sich jedoch für die Wahrheit. »Aber ich liebe Rachel.«
    Monk stellte die Sitzlehne zurück und legte sich brummend auf die Seite. »Ich weiß. Das macht es ja so schwer.«
    05:45
    Tierreservat Hluhluwe-Umfolozi
    Khamisi Taylor trank Tee im kleinen Gemeinschaftsraum. Obwohl der starke Tee mit Honig gesüßt war, schmeckte er nach nichts.
    »Und es ist völlig ausgeschlossen, dass Marcia noch lebt?«, fragte Paula Kane.
    Khamisi schüttelte den Kopf. Er war nach der Abreibung durch Kellogg nicht deshalb hergekommen, um vor der Realität zu flüchten. Ursprünglich hatte er sich in sein Zwei-Zimmer-Haus am Rande des Reservats zurückziehen wollen, wo die Wildhüter kleine Mietshäuser bewohnten. Khamisi fragte sich, wie lange er dort würde wohnen bleiben können, falls die Suspendierung eine Entlassung nach sich ziehen sollte.
    Doch er war nicht nach Hause gefahren, sondern zu einer anderen Fertighaussiedlung, wo die Tierkundler während ihres Forschungsaufenthalts wohnten.
    Khamisi war schon häufiger in dem weiß getünchten zweistöckigen Kolonialgebäude mit den großen, Schatten spendenden Akazien und dem kleinen Hof mit den freilaufenden Hühnern gewesen. Bei seinem letzten Besuch hatte er das zehnjährige Jubiläum der beiden Frauen gefeiert. Für die wissenschaftliche Gemeinde gehörten sie ebenso zum Inventar von Hluhluwe-Umfolozi wie die fünf großen Wildtierarten.
    Jetzt aber war nur noch eine Frau übrig.
    Dr. Paula Kane saß auf einem kleinen Diwan, durch einen niedrigen Tisch von Khamisi getrennt. Ihr standen die Tränen in den Augen, doch ihre Wangen blieben trocken.
    »Es geht schon«, sagte sie. Ihr Blick wanderte zu den Fotos an der Wand, dem Panorama eines glücklichen Lebens. Er wusste, dass die beiden ein Paar waren, seit sie vor vielen Jahren in Oxford ihren Abschluss gemacht hatten. »Ich hatte ohnehin nur wenig Hoffnung.«
    Paula Kane war eine groß gewachsene, schlanke Frau mit grau meliertem Haar, das in Schulterhöhe glatt abgeschnitten war. Obwohl er wusste, dass sie Ende fünfzig war, wirkte sie zehn Jahre jünger. Sie hatte sich eine gewisse strenge Schönheit bewahrt und strahlte ein Selbstvertrauen aus, das die Wirkung jedes noch so raffinierten Make-ups übertraf. Heute Morgen aber wirkte sie blass, ein Schatten ihrer selbst. Irgendetwas fehlte. Sie sah aus, als hätte sie in den Khakishorts und der weiten weißen Bluse geschlafen.
    Khamisi konnte ihre Trauer, die sich in jeder Faser ihres Körpers ausdrückte, nicht lindern, doch er konnte seiner Anteilnahme Ausdruck verleihen. »Es tut mir leid.«
    Paula sah ihn an. »Ich weiß, Sie haben getan, was Sie konnten. Ich habe mitbekommen, was hier so geredet wird. Eine Weiße stirbt, aber ein Schwarzer überlebt. Mit bestimmten Leuten möchte ich hier lieber nichts zu tun haben.«
    Khamisi wusste, dass sie den Wildhüterchef meinte. Paula und Marcia waren schon öfter mit ihm aneinandergeraten. Paula wusste über seine Beziehungen und Verbindungen so gut Bescheid wie jeder andere. Die Apartheid mochte zwar in den Städten und Townships überwunden sein, doch der Mythos des Großen Weißen Jägers hatte nach wie vor Bestand.
    »Sie trifft keine Schuld an ihrem Tod«, sagte Paula, wobei sie ihm aufmerksam in die Augen blickte.
    Er wandte das Gesicht ab. Er wusste es zu schätzen, dass sie Verständnis

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