Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Arbeitslohns um 25% ist also:
1. mit Bezug auf das Kapital von gesellschaftlicher Durchschnittskomposition der Produktionspreis der Ware unverändert geblieben;
2. mit Bezug auf das Kapital niederer Zusammensetzung der Produktionspreis der Ware gestiegen, obgleich nicht im selben Verhältnis wie der Profit gefallen;
3. mit Bezug auf das Kapital höherer Zusammensetzung ist der Produktionspreis der Ware gefallen, obgleich auch nicht in demselben Verhältnis wie der Profit.
Da der Produktionspreis der Waren des Durchschnittskapitals derselbe geblieben, gleich dem Wert des Produkts, ist auch die Summe der Produktionspreise der Produkte aller Kapitale dieselbe geblieben, gleich der Summe der vom Gesamtkapital produzierten Werte; die Erhöhung auf der einen, die Senkung auf der andern Seite gleichen sich aus für das Gesamtkapital zum Niveau des gesellschaftlichen Durchschnittskapitals.
Wenn der Produktionspreis der Waren in Beispiel II steigt, in III fällt, so zeigt schon diese entgegengesetzte Wirkung, die der Fall in der Mehrwertsrate oder das allgemeine Steigen des Arbeitslohns hervorbringt, daß es sich hier nicht um eine Entschädigung im Preise für die Erhöhung des Arbeitslohns handeln kann, da in III das Fallen des Produktionspreises den Kapitalisten unmöglich entschädigen kann für das Fallen des Profits und in II das Steigen des Preises den Fall des Profits nicht verhindert. Vielmehr ist beidemal, wo der Preis steigt und wo er fällt, der Profit derselbe wie im Durchschnittskapital, wo der Preis unverändert geblieben. Er ist für II wie für III derselbe, um 5 5 / 7 oder etwas über 25% gefallne Durchschnittsprofit. Es folgt daraus, daß, wenn der Preis in II nicht stiege und in III nicht fiele, II unter und III über dem neuen gefallnen Durchschnittsprofit verkaufen würde. Es ist an und für sich klar, daß, je nachdem 50, 25 oder 10 pro 100 des Kapitals in Arbeit ausgelegt wird, eine Lohnerhöhung sehr verschieden wirken muß auf den, der 1 / 10 , und auf den, der 1 / 4 oder 1 / 2 seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andrerseits, je nachdem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durchschnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Ausgleichung zum neuen gefallnen Durchschnittsprofit.
Wie würde nun ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns und ihm entsprechendes allgemeines Steigen der Profitrate und daher der Durchschnittsprofite wirken auf die Produktionspreise der Waren, die das Produkt von Kapitalen, welche nach entgegengesetzten Richtungen von der gesellschaftlichen Durchschnittszusammensetzung abweichen? Wir haben bloß die eben gegebne Ausführung umzudrehn, um das Resultat (das Ricardo nicht untersucht) zu erhalten.
I. Durchschnittskapital = 80 c + 20 v = 100; Mehrwertsrate = 100%; Produktionspreis = Warenwert = 80 c + 20 v + 20 p = 120; Profitrate = 20%. Es falle der Arbeitslohn um ein Viertel, so wird dasselbe konstante Kapital in Bewegung gesetzt von 15 v statt von 20 v . Wir haben also Warenwert = 80 c + 15 v + 25 p = 120. Das von v produzierte Quantum Arbeit bleibt unverändert, nur wird der dadurch geschaffne Neuwert anders verteilt zwischen Kapitalist und Arbeiter. Der Mehrwert ist gestiegen von 20 auf 25 und die Rate des Mehrwerts von 20 / 20 auf 25 / 15 , also von 100% auf 166 2 / 3 %. Der Profit auf 95 ist jetzt = 25, also die Profitrate auf 100 = 26 6/19. Die neue prozentige Zusammensetzung des Kapitals ist jetzt 84 4 / 19c + 15 15 / 19v = 100.
II. Niedrigere Zusammensetzung. Ursprünglich 50 c + 50 v wie oben. Durch den Fall des Arbeitslohnes um 1 / 4 wird v auf 37 1 / 2 reduziert und damit das vorgeschoßne Gesamtkapital auf 50 c + 37 1 / 2v = 87 1 / 2 . Wenden wir hierauf die neue Profitrate von 26 6 / 19 % an, so: 100 : 26 6 / 19 = 87 1 / 2 : 23 1 / 38 . Dieselbe Warenmasse, die früher 120, kostet jetzt 87 1 / 2 + 23 1 / 38 = 110 10 / 19 ; Preisfall von beinahe 10.
III. Höhere Zusammensetzung. Ursprünglich 92 c + 8 v = 100. Der Fall des Arbeitslohns um 1 / 4 senkt 8 v auf 6 v , das Gesamtkapital auf 98. Hiernach 100 : 26 6 / 19 = 98 : 25 15 / 19 . Der Produktionspreis der Ware, früher 100 + 20 = 120, ist jetzt, nach dem Fall des Arbeitslohnes, 98 + 25 15 / 19 = 123 15 / 19 ; also gestiegen fast um 4.
Man sieht also, daß man nur dieselbe Entwicklung wie früher in umgekehrter Richtung zu verfolgen hat mit den erforderlichen Änderungen; daß ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns zur
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