Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
aus, daß die absolute Masse der vom gesellschaftlichen Kapital in Bewegung gesetzten und exploitierten Arbeit, daher auch die absolute Masse der von ihm angeeigneten Mehrarbeit wächst; ebensowenig, daß die unter dem Kommando der einzelnen Kapitalisten stehenden Kapitale eine wachsende Masse von Arbeit und daher von Mehrarbeit kommandieren, letztre selbst, wenn die Anzahl der von ihnen kommandierten Arbeiter nicht wächst.
Nimmt man eine gegebne Arbeiterbevölkerung, z.B. von zwei Millionen, nimmt man ferner, als gegeben, Länge und Intensität des Durchschnittsarbeitstags sowie den Arbeitslohn und damit das Verhältnis zwischen notwendiger und Mehrarbeit, so produziert die Gesamtarbeit dieser zwei Millionen und ebenso ihre Mehrarbeit, die sich in Mehrwert darstellt, stets dieselbe Wertgröße. Aber es fällt mit der wachsenden Masse des konstanten – fixen und zirkulierenden – Kapitals, das diese Arbeit in Bewegung setzt, das Verhältnis dieser Wertgröße zum Wert dieses Kapitals, der mit seiner Masse, wenn auch nicht im selben Verhältnis, wächst. Dies Verhältnis und daher die Profitrate fällt, obgleich nach wie vor dieselbe Masse lebendiger Arbeit kommandiert und dieselbe Masse Mehrarbeit vom Kapital aufgesaugt wird. Das Verhältnis ändert sich, nicht weil die Masse der lebendigen Arbeit fällt, sondern weil die Masse der von ihr in Bewegung gesetzten bereits vergegenständlichten Arbeit steigt. Die Abnahme ist relativ, nicht absolut, und hat in der Tat mit der absoluten Größe der in Bewegung gesetzten Arbeit und Mehrarbeit nichts zu schaffen. Der Fall der Profitrate entsteht nicht aus einer absoluten, sondern aus einer nur relativen Abnahme des variablen Bestandteils des Gesamtkapitals, aus ihrer Abnahme, verglichen mit dem konstanten Bestandteil.
Dasselbe nun, was von einer gegebnen Arbeitsmasse und Mehrarbeitsmasse, gilt von einer wachsenden Arbeiteranzahl und daher, unter den gegebnen Voraussetzungen, von einer wachsenden Masse der kommandierten Arbeit überhaupt und ihres unbezahlten Teils, der Mehrarbeit, insbesondre. Wenn die Arbeiterbevölkerung von zwei auf drei Millionen steigt, wenn das ihr in Arbeitslohn ausgezahlte variable Kapital ebenfalls, früher zwei, jetzt drei Millionen ist und dagegen das konstante Kapital von 4 auf 15 Millionen steigt, so wächst unter den gegebnen Voraussetzungen (konstanter Arbeitstag und konstante Mehrwertsrate) die Masse der Mehrarbeit, des Mehrwerts um die Hälfte, um 50%, von 2 Millionen auf 3. Nichtsdestoweniger, trotz dieses Wachstums der absoluten Masse der Mehrarbeit und daher des Mehrwerts um 50%, würde das Verhältnis des variablen Kapitals zum konstanten von 2 : 4 fallen auf 3 : 15 und das Verhältnis des Mehrwerts zum Gesamtkapital sich stellen wie folgt (in Millionen):
I. 4 c + 2 v + 2 m ; C = 6, p' = 33 1 / 3 %.
II. 15 c + 3 v + 3 m ; C = 18, p' = 16 2 / 3 %.
Während die Mehrwertsmasse um die Hälfte gestiegen, ist die Profitrate auf die Hälfte der früheren gefallen. Der Profit ist aber nur der auf das Gesellschaftskapital berechnete Mehrwert, und die Masse des Profits, seine absolute Größe, ist daher, gesellschaftlich betrachtet, gleich der absoluten Größe des Mehrwerts. Die absolute Größe des Profits, seine Gesamtmasse, wäre also um 50% gewachsen trotz enormer Abnahme im Verhältnis dieser Profitmasse zum vorgeschoßnen Gesamtkapital oder trotz der enormen Abnahme in der allgemeinen Profitrate. Die Anzahl der vom Kapital angewandten Arbeiter, also die absolute Masse der von ihm in Bewegung gesetzten Arbeit, daher die absolute Masse der von ihm aufgesaugten Mehrarbeit, daher die Masse des von ihm produzierten Mehrwerts, daher die absolute Masse des von ihm produzierten Profits kann also wachsen, und progressiv wachsen, trotz des progressiven Falls der Profitrate. Dies kann nicht nur der Fall sein. Es muß der Fall sein – vorübergehende Schwankungen abgerechnet – auf Basis der kapitalistischen Produktion.
Der kapitalistische Produktionsprozeß ist wesentlich zugleich Akkumulationsprozeß. Man hat gezeigt, wie im Fortschritt der kapitalistischen Produktion die Wertmasse, die einfach reproduziert, erhalten werden muß, mit der Steigerung der Produktivität der Arbeit steigt und wächst, selbst wenn die angewandte Arbeitskraft konstant bliebe. Aber mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit wächst noch mehr die Masse der produzierten Gebrauchswerte, wovon die Produktionsmittel einen Teil bilden. Und die
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