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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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vorausgesetzten Bedingungen zu entsprechen, variieren muß im umgekehrten Verhältnis zur Abnahme ihres variablen Teils.
    Als im frühern Beispiel die Zusammensetzung prozentig 60 c + 40 v , war der Mehrwert oder Profit darauf 40 und daher die Profitrate 40%. Angenommen, auf dieser Stufe der Zusammensetzung sei das Gesamtkapital eine Million gewesen. So betrug der Ge samtmehrwert und daher der Gesamtprofit 400000. Wenn nun später die Zusammensetzung = 80 c + 20 v , so ist der Mehrwert oder Profit, bei gleichbleibendem Exploitationsgrad der Arbeit, auf je 100 = 20. Da aber der Mehrwert oder Profit der absoluten Masse nach, wie nachgewiesen, wächst, trotz dieser abnehmenden Profitrate oder abnehmenden Erzeugung von Mehrwert durch ein Kapital von je 100, z.B. wächst, sagen wir von 400000 auf 440000, so ist das nur dadurch möglich, daß das Gesamtkapital, das sich gleichzeitig mit dieser neuen Zusammensetzung gebildet hat, gewachsen ist auf 2200000. Die Masse des in Bewegung gesetzten Gesamtkapitals ist gestiegen auf 220%, während die Profitrate um 50% gefallen ist. Hätte sich das Kapital nur verdoppelt, so hätte es zur Profitrate von 20% nur dieselbe Masse von Mehrwert und Profit erzeugen können wie das alte Kapital von 1000000 zu 40%. Wäre es auf A17 weniger als das Doppelte gewachsen, so hätte es weniger Mehrwert oder Profit produziert als früher das Kapital von 1000000, das bei seiner frühern Zusammensetzung, um seinen Mehrwert von 400000 auf 440000 zu steigern, nur zu wachsen brauchte von 1000000 auf 1100000.
    Es zeigt sich hier das schon früher entwickelte Gesetz, daß mit der relativen Abnahme des variablen Kapitals, also der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit eine wachsend größre Masse Gesamtkapital nötig ist, um dieselbe Menge Arbeitskraft in Bewegung zu setzen und dieselbe Masse Mehrarbeit einzusaugen. Im selben Verhältnis daher, wie sich die kapitalistische Produktion entwickelt, entwickelt sich die Möglichkeit einer relativ überzähligen Arbeiterbevölkerung, nicht weil die Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit abnimmt, sondern weil sie zunimmt, also nicht aus einem absoluten Mißverhältnis zwischen Arbeit und Existenzmitteln oder Mitteln zur Produktion dieser Existenzmittel, sondern aus einem Mißverhältnis, entspringend aus der kapitalistischen Exploitation der Arbeit, dem Mißverhältnis zwischen dem steigenden Wachstum des Kapitals und seinem relativ abnehmenden Bedürfnis nachwachsender Bevölkerung.
    Fällt die Profitrate um 50%, so fällt sie um die Hälfte. Soll daher die Masse des Profits gleichbleiben, so muß das Kapital sich verdoppeln. Damit die Profitmasse bei abnehmender Profitrate gleichbleibe, muß der Multiplikator, der das Wachstum des Gesamtkapitals anzeigt, gleich sein dem Divisor, der das Fallen der Profitrate anzeigt. Wenn die Profitrate von 40 auf 20 fällt, muß das Gesamtkapital umgekehrt im Verhältnis von 20 : 40 steigen, damit das Resultat dasselbe bleibe. Wäre die Profitrate gefallen von 40 auf 8, so müßte das Kapital wachsen im Verhältnis von 8 : 40, d.h. auf das Fünffache. Ein Kapital von 1000000 zu 40% produziert 400000 und ein Kapital von 5000000 zu 8% produziert ebenfalls 400000. Dies gilt, damit das Resultat dasselbe bleibe. Soll es dagegen wachsen, so muß das Kapital in größrer Proportion wachsen, als die Profitrate fällt. In andren Worten: Damit der variable Bestandteil des Gesamtkapitals nicht nur absolut derselbe bleibe, sondern absolut wachse, obgleich sein Prozentsatz als Teil des Gesamtkapitals fällt, muß das Gesamtkapital in stärkrem Verhältnis wachsen, als der Prozentsatz des variablen Kapitals fällt. Es muß so sehr wachsen, daß es in seiner neuen Zusammensetzung nicht nur den alten variablen Kapitalteil, sondern noch mehr als diesen zum Ankauf von Arbeitskraft bedarf. Fällt der variable Teil eines Kapitals = 100 von 40 auf 20, so muß das Gesamtkapital auf mehr als 200 steigen, um ein größres variables Kapital als 40 verwenden zu können.
    Selbst wenn die exploitierte Masse der Arbeiterbevölkerung konstant bliebe und nur Länge und Intensität des Arbeitstags sich vermehrten, so müßte die Masse des angewandten Kapitals steigen, da sie sogar steigen muß, um dieselbe Masse Arbeit unter den alten Exploitationsverhältnissen bei veränderter Kapitalzusammensetzung anzuwenden.
    Also dieselbe Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit drückt sich im Fortschritt der

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