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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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gesellschaftlichen Arbeit, dieselben Gesetze, welche im relativen Fall des variablen Kapitals gegen das Gesamtkapital und der damit beschleunigten Akkumulation sich darstellen, während andrerseits die Akkumulation rückwirkend Ausgangspunkt weitrer Entwicklung der Produktivkraft und weitrer relativer Abnahme des variablen Kapitals wird, dieselbe Entwicklung drückt sich, von zeitweiligen Schwankungen abgesehn, aus in der steigenden Zunahme der angewandten Gesamtarbeitskraft, im steigenden Wachstum der absoluten Masse des Mehrwerts und daher des Profits.
    In welcher Form nun muß dies zwieschlächtige Gesetz der aus denselben Ursachen entspringenden Abnahme der Profit rate und gleichzeitiger Zunahme der absoluten Profit masse sich darstellen? Ein Gesetz, darauf begründet, daß unter den gegebnen Bedingungen die angeeignete Masse der Mehrarbeit und daher des Mehrwerts wächst und daß, das Gesamtkapital betrachtet oder das einzelne Kapital als bloßes Stück des Gesamtkapitals betrachtet, Profit und Mehrwert identische Größen sind?
    Nehmen wir den aliquoten Teil des Kapitals, auf den wir die Profitrate berechnen, z.B. 100. Diese 100 stellen die Durchschnittszusammensetzung des Gesamtkapitals vor, sage 80 c + 20 v . Wir haben im zweiten Abschnitt dieses Buchs gesehn, wie die Durchschnittsprofitrate in den verschiednen Produktionszweigen nicht durch die, einem jeden besondre, Zusammensetzung des Kapitals, sondern durch seine gesellschaftliche Durchschnittszusammensetzung bestimmt wird. Mit relativer Abnahme des variablen Teils gegen den konstanten, und daher gegen das Gesamtkapital von 100, fällt die Profitrate bei gleichbleibendem und selbst steigendem Exploitationsgrad der Arbeit, fällt die relative Größe des Mehrwerts, d.h. sein Verhältnis zum Wert des vorgeschoßnen Gesamtkapitals von 100. Aber nicht nur diese relative Größe sinkt. Die Größe des Mehrwerts oder Profits, den das Gesamtkapital von 100 aufsaugt, fällt absolut. Bei einer Mehrwertsrate von 100% produziert ein Kapital von 60 c + 40 v eine Mehrwerts- und daher Profitmasse von 40; ein Kapital von 70 c + 30 v eine Profitmasse von 30; bei einem Kapital von 80 c + 20 v fällt der Profit auf 20. Dies Fallen bezieht sich auf die Masse des Mehrwerts und daher des Profits, und folgt daher, daß, weil das Gesamtkapital von 100 weniger lebendige Arbeit überhaupt, es bei gleichbleibendem Exploitationsgrad auch weniger Mehrarbeit in Bewegung setzt und daher weniger Mehrwert produziert. Irgendeinen aliquoten Teil des gesellschaftlichen Kapitals, also des Kapitals von gesellschaftlicher Durchschnittszusammensetzung, als Maßeinheit genommen, woran wir den Mehrwert messen – und dies geschieht bei aller Profitberechnung –, ist überhaupt relatives Fallen des Mehrwerts und sein absolutes Fallen identisch. Die Profitrate sinkt in den obigen Fällen von 40% auf 30% und auf 20%, weil in der Tat die vom selben Kapital produzierte Masse Mehrwert, und daher Profit, absolut fällt von 40 auf 30 und auf 20. Da die Wertgröße des Kapitals, woran der Mehrwert gemessen wird, gegeben, = 100 ist, kann ein Fallen der Proportion des Mehrwerts zu dieser gleichbleibenden Größe nur ein andrer Ausdruck sein für die Abnahme der absoluten Größe des Mehrwerts und Profits. Dies ist in der Tat eine Tautologie. Daß aber diese Verminderung eintritt, geht aus der Natur der Entwicklung des kapitalistischen Produktionsprozesses, wie bewiesen wurde, hervor.
    Andrerseits aber bringen dieselben Ursachen, die eine absolute Abnahme des Mehrwerts und daher Profits auf ein gegebnes Kapital und daher auch der nach Prozenten berechneten Profitrate erzeugen, ein Wachstum in der absoluten Masse des vom Gesellschaftskapital (d.h. von der Gesamtheit der Kapitalisten) angeeigneten Mehrwerts und daher Profits hervor. Wie muß sich dies nun darstellen, wie kann es sich allein darstellen, oder welche Bedingungen sind eingeschlossen in diesen scheinbaren Widerspruch?
    Wenn je ein aliquoter Teil = 100 des gesellschaftlichen Kapitals, und daher je 100 Kapital von gesellschaftlicher Durchschnittszusammensetzung, eine gegebne Größe ist, und daher für sie Abnahme der Profitrate zusammenfällt mit Abnahme der absoluten Größe des Profits, eben weil hier das Kapital, woran sie gemessen werden, eine konstante Größe ist, so ist dagegen die Größe des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, wie des in den Händen einzelner Kapitalisten befindlichen Kapitals, eine variable Größe, die, um den

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