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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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kapitalistischen Produktionsprozesses; er befördert Überproduktion, Spekulation, Krisen, überflüssiges Kapital neben überflüssiger Bevölkerung. Die Ökonomen also, die wie Ricardo die kapitalistische Produktionsweise für die absolute halten, fühlen hier, daß diese Produktionsweise sich selbst eine Schranke schafft, und schieben daher diese Schranke nicht der Produktion zu, sondern der Natur (in der Lehre von der Rente). Das Wichtige aber in ihrem Horror vor der fallenden Profitrate ist das Gefühl, daß die kapitalistische Produktionsweise an der Entwicklung der Produktivkräfte eine Schranke findet, die nichts mit der Produktion des Reichtums als solcher zu tun hat; und diese eigentümliche Schranke bezeugt die Beschränktheit und den nur historischen, vorübergehenden Charakter der kapitalistischen Produktionsweise; bezeugt, daß sie keine für die Produktion des Reichtums absolute Produktionsweise ist, vielmehr mit seiner Fortentwicklung auf gewisser Stufe in Konflikt tritt.
    Ricardo und seine Schule betrachten allerdings nur den industriellen Profit, worin der Zins eingeschlossen. Aber auch die Rate der Grundrente hat fallende Tendenz, obgleich ihre absolute Masse wächst und sie auch proportionell wachsen mag gegen den industriellen Profit. (Siehe Ed. West, der vor Ricardo das Gesetz der Grundrente entwickelt hat.) Betrachten wir das gesellschaftliche Gesamtkapital C und setzen wir p 1 für den, nach Abzug von Zins und Grundrente bleibenden industriellen Profit, z für den Zins und r für die Grundrente, so ist m/C = p/C = (p 1 + z + r)/C = p 1 /C + z/C + r/C.
    Wir haben gesehn, daß, obwohl im Entwicklungsgang der kapitalistischen Produktion m, die Gesamtsumme des Mehrwerts, stetig wächst, dennoch m/C ebenso stetig abnimmt, weil C noch rascher wächst als m. Es ist also durchaus kein Widerspruch, daß p1, z und r jedes für sich stets wachsen können, während sowohl m/C = p/C wie p 1 /C, z/C und r/C jedes für sich immer kleiner werden, oder daß p 1 gegen z, oder r gegen p 1 , oder auch gegen p 1 und z relativ wächst. Bei steigendem Gesamtmehrwert oder Profit m = p, aber gleichzeitig fallender Profitrate m/C = p/C kann das Größenverhältnis der Teile p 1 , z und r, worin m = p zerfällt, innerhalb der durch die Gesamtsumme m gegebnen Grenzen beliebig wechseln, ohne daß dadurch die Größe von m oder m/C affiziert wird.
    Die wechselseitige Variation von p 1 , z und r ist bloß verschiedne Verteilung von m unter verschiedne Rubriken. Es kann daher auch p 1 /C, z/C oder r/C, die Rate des individuellen industriellen Profits, die Zinsrate und das Verhältnis der Rente zum Gesamtkapital je eins gegen das andre steigen, obgleich m/C, die allgemeine Profitrate, fällt; Bedingung bleibt nur, daß die Summe aller drei = m/C. Fällt die Profitrate von 50% auf 25%, wenn z.B. die Kapitalzusammensetzung, bei einer Mehrwertsrate = 100%, sich von 50 c + 50 v auf 75 c + 25 v verändert, so wird im ersten Fall ein Kapital von 1000 einen Profit von 500 und im zweiten ein Kapital von 4000 einen Profit von 1000 geben. m oder p hat sich verdoppelt, aber p' ist um die Hälfte gefallen. Und wenn von den 50% früher 20 Profit, 10 Zins, 20 Rente, so betrug p 1 /C = 20%, z/C = 10%, r/C = 20%. Blieben bei Verwandlung in 25% die Verhältnisse dieselben, so p 1 /C = 10%, z/C = 5% und r/C = 10%. Fiele dagegen p 1 /C nun auf 8% und z/C auf 4%, so stiege r/C auf 13%. Die proportionelle Größe von r wäre gestiegen gegen p 1 und z, aber dennoch wäre p' gleichgeblieben. Unter beiden Voraussetzungen wäre die Summe von p 1 , z und r gestiegen, da sie vermittelst eines viermal größeren Kapitals produziert wird. Übrigens ist Ricardos Voraussetzung, daß ursprünglich der industrielle Profit (plus Zins) den ganzen Mehrwert einsteckt, historisch und begrifflich falsch. Es ist vielmehr nur der Fortschritt der kapitalistischen Produktion, der 1. den industriellen und kommerziellen Kapitalisten den ganzen Profit erster Hand zur spätern Verteilung gibt und 2. die Rente auf den Überschuß über den Profit reduziert. Auf dieser kapitalistischen Basis wächst dann wieder die Rente, die ein Teil des Profits (d.h. des Mehrwerts als Produkt des Gesamtkapitals betrachtet) ist, aber nicht der spezifische Teil des Produkts, den der Kapitalist einsteckt.
    Die Schöpfung von Mehrwert findet, die nötigen Produktionsmittel, d.h. hinreichende Akkumulation von Kapital vorausgesetzt, keine andre Schranke als die Arbeiterbevölkerung, wenn die

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