Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Masse, der in Kapital rückverwandelt wird. Dieser Teil aber, da er gleich dem Profit minus der von den Kapitalisten verzehrten Revenue, wird nicht nur abhängen von dem Wert dieser Masse, sondern auch von der Wohlfeilheit der Waren, die der Kapitalist damit kaufen kann; der Waren, teils die in seinen Konsum, seine Revenue, teils die in sein konstantes Kapital eingehn. (Der Arbeitslohn ist hier als gegeben vorausgesetzt.)
Die Masse des Kapitals, die der Arbeiter in Bewegung setzt und deren Wert er durch seine Arbeit erhält und im Produkt wiedererscheinen macht, ist durchaus verschieden von dem Wert, den er zusetzt. Ist die Masse des Kapitals = 1000 und die zugesetzte Arbeit = 100, so das reproduzierte Kapital = 1100. Ist die Masse = 100 und die zugesetzte Arbeit = 20, so das reproduzierte Kapital = 120. Die Profitrate ist im ersten Fall = 10%, im zweiten = 20%. Und dennoch kann aus 100 mehr akkumuliert werden als aus 20. Und so wälzt sich der Strom des Kapitals fort (abgesehn von seiner Entwertung durch Steigerung der Produktivkraft) oder seine Akkumulation im Verhältnis der Wucht, die es schon besitzt, nicht im Verhältnis zur Höhe der Profitrate. Hohe Profitrate, soweit sie auf hoher Mehrwertsrate beruht, ist möglich, wenn der Arbeitstag sehr lang, obgleich die Arbeit unproduktiv ist; sie ist möglich, weil die Bedürfnisse der Arbeiter sehr gering, darum der Durchschnittslohn sehr niedrig, obgleich die Arbeit unproduktiv. Der Niedrigkeit des Lohns wird die Energielosigkeit der Arbeiter entsprechen. Das Kapital akkumuliert dabei langsam, trotz der hohen Profitrate. Die Bevölkerung ist stagnant, und die Arbeitszeit, die das Produkt kostet, ist groß, obgleich der dem Arbeiter bezahlte Lohn klein ist.
Die Profitrate fällt, nicht weil der Arbeiter weniger exploitiert wird, sondern weil im Verhältnis zum angewandten Kapital überhaupt weniger Arbeit angewandt wird.
Fällt, wie gezeigt, sinkende Profitrate zusammen mit Steigen der Profitmasse, so wird ein größrer Teil des jährlichen Produkts der Arbeit vom Kapitalisten unter der Kategorie Kapital angeeignet (als Ersatz von verbrauchtem Kapital) und ein verhältnismäßig geringrer unter der Kategorie Profit. Daher die Phantasie des Pfaffen Chalmers, daß je geringre Masse des jährlichen Produkts die Kapitalisten als Kapital verausgaben, sie um so größre Profite schlucken; wobei ihnen dann die Staatskirche zu Hilfe kommt, um für die Verzehrung, statt Kapitalisierung eines großen Teils des Mehrprodukts zu sorgen. Der Pfaff verwechselt Ursache und Wirkung. Übrigens wächst ja die Masse des Profits, auch bei kleinerer Rate, mit der Größe des ausgelegten Kapitals. Dies bedingt jedoch zugleich Konzentration des Kapitals, da jetzt die Produktionsbedingungen die Anwendung von massenhaftem Kapital gebieten. Es bedingt ebenso dessen Zentralisation, d.h. Verschlucken der kleinen Kapitalisten durch die großen und Entkapitalisierung der erstern. Es ist wieder nur in einer zweiten Potenz die Scheidung der Arbeitsbedingungen von den Produzenten, zu denen diese kleinern Kapitalisten noch gehören, da bei ihnen die eigne Arbeit noch eine Rolle spielt; die Arbeit des Kapitalisten steht überhaupt im umgekehrten Verhältnis zur Größe seines Kapitals, d.h. zum Grad, worin er Kapitalist. Es ist diese Scheidung zwischen Arbeitsbedingungen hier und Produzenten dort, die den Begriff des Kapitals bildet, die mit der ursprünglichen Akkumulation (Buch I, Kap. XXIV) sich eröffnet, dann als beständiger Prozeß in der Akkumulation und Konzentration des Kapitals erscheint und hier endlich sich als Zentralisation schon vorhandner Kapitale in wenigen Händen und Entkapitalisierung (dahin verändert sich nun die Expropriation) vieler ausdrückt. Dieser Prozeß würde bald die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn nicht widerstrebende Tendenzen beständig wieder dezentralisierend neben der zentripetalen Kraft wirkten.
II. Konflikt zwischen Ausdehnung der Produktion und Verwertung
Die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit zeigt sich doppelt: Erstens in der Größe der schon produzierten Produktivkräfte, in dem Wertumfang und Massenumfang der Produktionsbedingungen, worunter die Neuproduktion stattfindet, und in der absoluten Größe des schon akkumulierten produktiven Kapitals; zweitens in der verhältnismäßigen Kleinheit des im Arbeitslohn ausgelegten Kapitalteils gegen das Gesamtkapital, d.h. in der verhältnismäßigen
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