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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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zu untersuchen.
    Der Verleiher gibt sein Geld als Kapital aus; die Wertsumme, die er an einen andern veräußert, ist Kapital und fließt daher zu ihm zurück. Die bloße Rückkehr zu ihm wäre aber nicht Rückfluß der verliehenen Wertsumme als Kapital, sondern bloße Rückerstattung einer verliehenen Wertsumme. Um als Kapital zurückzufließen, muß die vorgeschoßne Wertsumme sich in der Bewegung nicht nur erhalten, sondern sich verwertet, ihre Wertgröße vermehrt haben, also mit einem Mehrwert, als G + ΔG zurückkehren, und dieses ΔG ist hier der Zins oder der Teil des Durchschnittsprofits, der nicht in der Hand des fungierenden Kapitalisten bleibt, sondern dem Geldkapitalisten zufällt.
    Daß es als Kapital von ihm veräußert wird, heißt, daß es ihm als G + ΔG zurückgegeben werden muß. Es ist nachher noch besonders die Form zu betrachten, wo in der Zwischenzeit Zins terminweise zurückfließt, aber ohne das Kapital, dessen Rückzahlung erst am Ende einer längern Periode erfolgt.
    Was gibt der Geldkapitalist dem Anleiher, dem industriellen Kapitalisten? Was veräußert er in der Tat an ihn? Und nur der Akt der Veräußerung macht das Verleihen des Geldes zur Veräußerung des Geldes als Kapital, d.h. zur Veräußerung des Kapitals als Ware.
    Es ist nur durch den Vorgang dieser Veräußerung, daß das Kapital vom Geldverleiher als Ware oder daß die Ware, über die er verfügt, an einen Dritten als Kapital weggegeben wird.
    Was wird beim gewöhnlichen Verkauf veräußert? Nicht der Wert der verkauften Ware, denn dieser ändert nur die Form. Er existiert als Preis ideell in der Ware, bevor er reell in der Form von Geld in die Hand des Verkäufers übergeht. Derselbe Wert und dieselbe Wertgröße wechseln hier nur die Form. Das eine Mal existieren sie in Warenform, das andre Mal in Geldform. Was wirklich vom Verkäufer veräußert wird und daher auch in die individuelle oder produktive Konsumtion des Käufers übergeht, ist der Gebrauchswert der Ware, die Ware als Gebrauchswert.
    Was ist nun der Gebrauchswert, den der Geldkapitalist für die Zeit des Ausleihens veräußert und an den produktiven Kapitalisten, den Borger, abtritt? Es ist der Gebrauchswert, den das Geld dadurch erhält, daß es in Kapital verwandelt werden, als Kapital fungieren kann, und daß es daher einen bestimmten Mehrwert, den Durchschnittsprofit (was darüber oder dar unter ist, erscheint hier zufällig) in seiner Bewegung erzeugt, außerdem, daß es seine ursprüngliche Wertgröße wahrt. Bei den übrigen Waren wird in der letzten Hand der Gebrauchswert konsumiert, und damit verschwindet die Substanz der Ware und mit ihr ihr Wert. Die Ware Kapital dagegen hat das Eigentümliche, daß durch die Konsumtion ihres Gebrauchswerts ihr Wert und ihr Gebrauchswert nicht nur erhalten, sondern vermehrt wird.
    Diesen Gebrauchswert des Geldes als Kapital – die Fähigkeit, den Durchschnittsprofit zu erzeugen – veräußert der Geldkapitalist an den industriellen Kapitalisten für die Zeit, während deren er diesem die Verfügung über das verliehne Kapital abtritt.
    Das so verliehene Geld hat insofern eine gewisse Analogie mit der Arbeitskraft in ihrer Stellung gegenüber dem industriellen Kapitalisten. Nur zahlt der letztre den Wert der Arbeitskraft, während er den Wert des geliehenen Kapitals einfach zurückzahlt. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft für den industriellen Kapitalisten ist: mehr Wert (den Profit) in ihrem Verbrauch zu erzeugen, als sie selbst besitzt und als sie kostet. Dieser Überschuß von Wert ist ihr Gebrauchswert für den industriellen Kapitalisten. Und so erscheint ebenfalls der Gebrauchswert des geliehenen Geldkapitals als seine Wert setzende und vermehrende Fähigkeit.
    Der Geldkapitalist veräußert in der Tat einen Gebrauchswert, und dadurch wird das, was er weggibt, als Ware weggegeben. Und soweit ist die Analogie mit der Ware als solcher vollständig. Erstens ist es ein Wert, der aus einer Hand in die andre übergeht. Bei der einfachen Ware, der Ware als solcher, bleibt derselbe Wert in der Hand des Käufers und Verkäufers, nur in verschiedner Form; sie haben beide nach wie vor denselben Wert, den sie veräußerten, der eine in Warenform, der andre in Geldform. Der Unterschied ist, daß beim Verleihen der Geldkapitalist der einzige ist, der in dieser Transaktion Wert fortgibt; aber er bewahrt ihn durch die künftige Rückzahlung. Es wird beim Verleihen nur von einer Seite Wert empfangen, da nur von einer Seite

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