Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
Vom Netzwerk:
entwickelten Kommunismus der Peruaner) vorausgesetzt, kann stets unterschieden werden zwischen dem Teil der Arbeit, dessen Produkt unmittelbar von den Produzenten und ihren Angehörigen individuell konsumiert wird, und – abgesehn von dem Teil, der der produktiven Konsumtion anheimfällt – einem andern Teil der Arbeit, der immer Mehrarbeit ist, dessen Produkt stets zur Befriedigung allgemeiner gesellschaftlicher Bedürfnisse dient, wie immer dies Mehrprodukt verteilt werde und wer immer als Repräsentant dieser gesellschaftlichen Bedürfnisse fungiere. Die Identität der verschiednen Verteilungsweisen kommt also darauf hinaus, daß sie identisch sind, wenn man von ihren Unterscheidungen und spezifischen Formen abstrahiert, nur die Einheit in ihnen, im Gegensatz zu ihrem Unterschied festhält.
    Weitergebildetes, mehr kritisches Bewußtsein gibt jedoch den geschichtlich entwickelten Charakter der Verteilungsverhältnisse zu 152 , hält dafür aber um so fester an dem sich gleichbleibenden, aus der menschlichen Natur entspringenden und daher von aller geschichtlichen Entwicklung unabhängigen Charakter der Produktionsverhältnisse selbst.
    Die wissenschaftliche Analyse der kapitalistischen Produktionsweise beweist dagegen umgekehrt, daß sie eine Produktionsweise von besondrer Art, von spezifischer historischer Bestimmtheit ist; daß sie, wie jede andre bestimmte Produktionsweise, eine gegebne Stufe der gesellschaftlichen Produktivkräfte und ihrer Entwicklungsformen als ihre geschichtliche Bedingung voraussetzt: eine Bedingung, die selbst das geschichtliche Resultat und Produkt eines vorhergegangnen Prozesses ist und wovon die neue Produktionsweise als von ihrer gegebnen Grundlage ausgeht; daß die dieser spezifischen, historisch bestimmten Produktionsweise entsprechenden Produktionsverhältnisse – Verhältnisse, welche die Menschen in ihrem gesellschaftlichen Lebensprozeß, in der Erzeugung ihres gesellschaftlichen Lebens eingehn – einen spezifischen, historischen und vorübergehenden Charakter haben; und daß endlich die Verteilungsverhältnisse wesentlich identisch mit diesen Produktionsverhältnissen, eine Kehrseite derselben sind, so daß beide denselben historisch vorübergehenden Charakter teilen.
    Bei der Betrachtung der Verteilungsverhältnisse geht man zunächst von der angeblichen Tatsache aus, daß das jährliche Produkt sich als Arbeitslohn, Profit und Grundrente verteilt. Aber so ausgesprochen ist die Tatsache falsch. Das Produkt verteilt sich auf der einen Seite in Kapital und auf der andern in Revenuen. Die eine dieser Revenuen, der Arbeitslohn, nimmt selbst immer nur die Form einer Revenue, der Revenue des Arbeiters an, nachdem er vorher demselben Arbeiter in der Form von Kapital gegenübergetreten ist. Das Gegenübertreten der produzierten Arbeitsbedingungen und der Arbeitsprodukte überhaupt als Kapital, gegenüber den unmittelbaren Produzenten, schließt von vornherein ein einen bestimmten gesellschaftlichen Charakter der sachlichen Arbeitsbedingungen gegenüber den Arbeitern und damit ein bestimmtes Verhältnis, worin sie in der Produktion selbst zu den Besitzern der Arbeitsbedingungen und zueinander treten. Die Verwandlung dieser Arbeitsbedingungen in Kapital schließt ihrerseits die Expropriation der unmittelbaren Produzenten von Grund und Boden und damit eine bestimmte Form des Grundeigentums ein.
    Verwandelte sich der eine Teil des Produkts nicht in Kapital, so würde der andre nicht die Formen von Arbeitslohn, Profit und Rente annehmen.
    Andrerseits, wenn die kapitalistische Produktionsweise diese bestimmte gesellschaftliche Gestalt der Produktionsbedingungen voraussetzt, reproduziert sie dieselbe beständig. Sie produziert nicht nur die materiellen Produkte, sondern reproduziert beständig die Produktionsverhältnisse, worin jene produziert werden, und damit auch die entsprechenden Verteilungsverhältnisse.
    Allerdings kann gesagt werden, daß das Kapital (und das Grundeigentum, welches es als seinen Gegensatz einschließt) selbst schon eine Verteilung voraussetzt: die Expropriation der Arbeiter von den Arbeitsbedingungen, die Konzentration dieser Bedingungen in den Händen einer Minorität von Individuen, das ausschließliche Eigentum am Grund und Boden für andre Individuen, kurz, alle die Verhältnisse, die im Abschnitt über die ursprüngliche Akkumulation (Buch I, Kap. XXIV) entwickelt worden sind. Aber diese Verteilung ist durchaus verschieden von dem, was man unter

Weitere Kostenlose Bücher