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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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St. und entsprechendem konstanten Kapital ein neues Geschäft in derselben Produktionssphäre anlegt. Aber in einem bereits fungierenden Geschäft ist in diesem Fall nicht nur infolge der Entwertung des variablen Kapitals die Mehrwertsmasse von 500 auf 600 Pfd. St. und die Mehrwertsrate von 100 auf 150% gestiegen; es sind außerdem 100 Pfd. St. vom variablen Kapital freigesetzt, mit denen wieder Arbeit exploitiert werden kann. Dieselbe Arbeitsmenge wird also nicht nur vorteilhafter exploitiert, sondern es können auch durch die Freisetzung der 100 Pfd. St. mit demselben variablen Kapital von 500 Pfd. St. mehr Arbeiter als zuvor zu der erhöhten Rate exploitiert werden.
    Nun umgekehrt. Gesetzt, das ursprüngliche Verhältnis der Produktverteilung, bei 500 beschäftigten Arbeitern, sei = 400 v + 600 m = 1000, also die Rate des Mehrwerts = 150%. Der Arbeiter erhält also hier wöchentlich 4 / 5 Pfd. St. = 16 Schillinge. Wenn infolge der Wertsteigerung des variablen Kapitals 500 Arbeiter nun wöchentlich 500 Pfd. St. kosten, so wird der Wochenlohn eines jeden = 1 Pfd. St., und 400 Pfd. St. können nur 400 Arbeiter in Bewegung setzen. Wird also dieselbe Arbeiteranzahl wie bisher in Bewegung gesetzt, so haben wir 500 v + 500 m = 1000; die Rate des Mehrwerts wäre gesunken von 150 auf 100%, also um 1 / 3 . Für ein neu anzulegendes Kapital wäre dies die einzige Wirkung, daß die Rate des Mehrwerts geringer wäre. Bei sonst gleichen Umständen wäre die Profitrate entsprechend gesunken, wenn auch nicht im selben Verhältnis. Wenn z.B. c = 2000, so haben wir in einem Fall 2000 c + 400 v + 600 m = 3000. m' = 150%, p' = 600/2400 = 25%. Im zweiten Fall 2000 c + 500 v + 500 m = 3000, m' = 100%; p' = 500/2500 = 20%. Dagegen für das bereits engagierte Kapital wäre die Wirkung doppelt. Mit 400 Pfd. St. variablem Kapital können jetzt nur 400 Arbeiter beschäftigt werden, und zwar zu einer Mehrwertsrate von 100%. Sie geben also nur einen Gesamtmehrwert von 400 Pfd. St. Da ferner ein konstantes Kapital vom Wert von 2000 Pfd. St. 500 Arbeiter erfordert, um es in Bewegung zu setzen, so setzen 400 Arbeiter nur ein konstantes Kapital zum Wert von 1600 Pfd. St. in Bewegung. Soll also die Produktion auf der bis herigen Stufe fortgeführt und nicht 1 / 5 der Maschinerie stillgesetzt werden, so muß das variable Kapital um 100 Pfd. St. erhöht werden, um nach wie vor 500 Arbeiter zu beschäftigen; und dies ist nur möglich dadurch, daß bisher disponibles Kapital gebunden wird, indem ein Teil der Akkumulation, der zur Ausdehnung dienen sollte, jetzt bloß zur Ausfüllung dient oder ein zur Verausgabung als Revenue bestimmter Teil dem alten Kapital zugeschlagen wird. Mit einer um 100 Pfd. St. vermehrten Auslage an variablem Kapital wird dann 100 Pfd. St. weniger Mehrwert produziert. Um dieselbe Anzahl Arbeiter in Bewegung zu setzen, ist mehr Kapital nötig, und zugleich ist der Mehrwert verringert, den jeder einzelne Arbeiter liefert.
    Die Vorteile, die aus der Freisetzung, und die Nachteile, die aus der Bindung von variablem Kapital hervorgehn, existieren beide nur für das schon engagierte und daher sich in gegebnen Verhältnissen reproduzierende Kapital. Für neu anzulegendes Kapital beschränkt sich der Vorteil auf der einen, der Nachteil auf der andern Seite auf Erhöhung resp. Erniedrigung der Rate des Mehrwerts und entsprechenden, wenn auch keineswegs proportionellen Wechsel der Rate des Profits.
    Die eben untersuchte Freisetzung und Bindung von variablem Kapital ist die Folge von Entwertung und Wertsteigerung der Elemente des variablen Kapitals, d.h. der Reproduktionskosten der Arbeitskraft. Es könnte aber auch variables Kapital freigesetzt werden, wenn infolge der Entwicklung der Produktivkraft, bei gleichbleibender Rate des Arbeitslohns, weniger Arbeiter erheischt werden, um dieselbe Masse konstantes Kapital in Bewegung zu setzen. Ebenso kann umgekehrt Bindung von zusätzlichem variablen Kapital stattfinden, wenn infolge von Abnahme der Produktivkraft der Arbeit mehr Arbeiter erheischt sind auf dieselbe Masse konstantes Kapital. Wenn dagegen ein Teil des früher als variabel angewandten Kapitals in Form von konstantem angewandt wird, also nur veränderte Verteilung zwischen den Bestandteilen desselben Kapitals stattfindet, so hat dies zwar Einfluß auf die Rate des Mehrwerts wie des Profits, aber gehört nicht in die hier betrachtete Rubrik der Bindung und Freisetzung von Kapital.
    Konstantes Kapital kann, wie wir schon sahen,

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