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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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indes vorherzusehn... ganz abgesehn von den Ursachen, die unsre gewöhnliche Baumwollzufuhr von Amerika und unsre Ausfuhr unterbrochen haben, würde Verkürzung der Arbeitszeit für den kommenden Winter notwendig geworden sein infolge der starken Vermehrung der Produktion in den letzten drei Jahren und der Störungen im indischen und chinesischen Markt.« (»Rep. Fact., October 1861«, p. 19.)
Baumwollabfall. Ostindische Baumwolle (Surat). Einfluß auf den Lohn der Arbeiter. Verbesserung in der Maschinerie. Ersetzung von Baumwolle durch Stärkmehl und Mineralien. Wirkung dieser Stärkmehlschlichte auf die Arbeiter. Spinner feinerer Garnnummern. Be
    »Ein Fabrikant schreibt mir wie folgt: ›Was die Schätzung des Baumwollverbrauchs per Spindel betrifft, so ziehn Sie wohl nicht hinreichend die Tatsache in Rechnung, daß, wenn Baumwolle teuer ist, jeder Spinner gewöhnlicher Garne (sage bis Nr. 40, hauptsächlich Nr. 12-32) so feine Nummern spinnt, wie er nur irgend kann, d.h. er wird Nr. 16 spinnen statt früher Nr. 12 oder Nr. 22 statt Nr. 16 usw.; und der Weber, der diese feinen Garne verwebt, wird seinen Kattun auf das gewöhnliche Gewicht bringen, indem er um so viel mehr Schlichte zusetzt. Dies Hilfsmittel wird jetzt benutzt in einem wirklich schmählichen Grad. Ich habe aus guter Quelle gehört, daß es ordinäre Shirtings für Export gibt, wovon das Stück 8 Pfund wiegt, und wovon 2 3 / 4 Pfund Schlichte waren. In Gewebe andrer Sorten wird oft bis zu 50% Schlichte gesteckt, so daß der Fabrikant keineswegs lügt, der sich rühmt, ein reicher Mann zu werden, indem er sein Gewebe für weniger Geld per Pfund verkauft, als er für das Garn bezahlt hat, woraus es gemacht ist.‹« (»Rep. Fact., April 1864«, p.27.)
    »Es sind mir auch Aussagen gemacht worden, daß die Weber ihren gesteigerten Krankheitsstand der Schlichte zuschreiben, die für die aus ostindischer Baumwolle gesponnenen Ketten verwandt wird und die nicht mehr wie früher bloß aus Mehl besteht. Dies Surrogat für Mehl soll jedoch den sehr großen Vorteil bieten, daß es das Gewicht des Gewebes bedeutend vermehrt, so daß 15 Pfund Garn, wenn verwebt, zu 20 Pfund werden.« (»Rep. Fact., Oct. 1863«, p.63. Dies Surrogat war gemahlner Talk, genannt China clay, oder Gips, genannt French chalk.) – »Der Verdienst der Weber« (hier bedeutet dies die Arbeiter) »ist sehr vermindert durch Anwendung von Surrogaten für Mehl als Kettenschlichte. Diese Schlichte macht das Garn schwerer, aber auch hart und brüchig. Jeder Faden der Kette geht im Webstuhl durch die sogenannte Litze, deren starke Fäden die Kette in der richtigen Lage halten; die hartgeschlichteten Ketten verursachen fortwährende Fadenbrüche in der Litze; jeder Bruch verursacht dem Weber fünf Minuten Zeitverlust zur Reparatur; der Weber hat diese Schäden jetzt mindestens 10mal so oft wie früher auszubessern, und der Stuhl leistet während der Arbeitsstunden natürlich um so viel weniger,« (l.c. p.42, 43.)
    »In Ashton, Stalybridge, Mossley, Oldham etc. ist die Beschränkung der Arbeitszeit um ein volles Drittel durchgeführt, und die Arbeitsstunden werden noch jede Woche weiter verkürzt... Gleichzeitig mit dieser Verkürzung der Arbeitszeit findet auch in vielen Zweigen Herabsetzung des Lohns statt.« (p. 13.)
    Anfangs 1861 fand ein Strike unter den mechanischen Webern in einigen Teilen von Lancashire statt. Verschiedne Fabrikanten hatten eine Lohnherabsetzung von 5 – 7 1 / 2 % angekündigt; die Arbeiter bestanden darauf, daß die Lohnsätze beibehalten, aber die Arbeitsstunden verkürzt werden sollten. Dies wurde nicht bewilligt, und der Strike entstand. Nach einem Monat mußten die Arbeiter nachgeben. Aber nun erhielten sie beides:
    »Außer der Lohnherabsetzung, worin die Arbeiter zuletzt einwilligten, arbeiten jetzt auch viele Fabriken kurze Zeit.« (»Rep. Fact., April 1861«, p.23.)
    1862. April.
    »Die Leiden der Arbeiter haben sich seit dem Datum meines letzten Berichts bedeutend vermehrt; aber zu keiner Zeit in der Geschichte der Industrie sind so plötzliche und so schwere Leiden ertragen worden mit so viel schweigender Resignation und so geduldigem Selbstgefühl.« (»Rep. Fact., April 1862«, p. 10.) – »Die Verhältniszahl der augenblicklich ganz beschäftigungslosen Arbeiter scheint nicht viel größer zu sein als 1848, wo eine gewöhnliche Panik herrschte, die aber bedeutend genug war, um die beunruhigten Fabrikanten zur Zusammenstellung einer ähnlichen Statistik

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