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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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fort: „Die Erschießung dieses alten Mannes war unnötig. Wenn es schon nötig war, daß er sterben mußte, dann hätte auch ein harter Stoß unterhalb des Herzens genügt. Der Gebrauch von vier Patronen war verschwenderisch, fruchtlos, und die Schüsse hätten den Alarm übertönen und Polizei herbeilocken können.“
    „Aber er war ein dummer, diskutierwütiger alter Mann.“
    „Wenn er so gut diskutieren konnte, daß Sie ihn erschossen haben, dann war er nicht dumm“, sagte der andere kühl. „Außerdem braucht man zum Diskutieren zwei. Es war Ihnen verboten, außer ein paar einfachen Befehlen überhaupt etwas zu sagen, also hätten Sie sich schon gar nicht in ein Gespräch verwickeln lassen dürfen. Aber Sie mußten mit dem Unternehmen angeben, den Teil, den Sie selber gespielt haben, herausstellen. Aber es wurde von Ihnen nicht erwartet, daß Sie ein oder mehrere Leben nehmen würden, nur weil Sie ein wenig irritiert worden sind. Dieser harmlose alte Mann hätte nicht sterben dürfen. Es ist für das größere Wohl…“
    „Nein! Bitte!“ brach es aus dem anderen heraus, mit plötzlich angstvoller Stimme. „Sir, meine Einheit wird darüber Fragen stellen…“
    „… und wird genau erzählt bekommen, was warum geschehen ist“, beendete die neue Stimme den Satz. „Wir halten es für notwendig, immer mehr Ortsansässige zu vollwertigen Wächtern zu befördern, aber wir können nicht riskieren, daß dieser Rang seinen Wert verliert. Ich nehme an, Sie haben mit dem Alten geredet, und dann wurde es notwendig, ihn zu erschießen. Ich glaube, daß Sie es genießen, Menschen umzubringen. Sie haben sich als unbrauchbar erwiesen.“ Die Stimme machte eine kurze Pause, dann sagte sie in kaltem und formellem Tonfall: „Es ist für das größere Wohl.“
    Dieses Mal wurde das Mikrofon durch ein einzelnes lautes Geräusch überlastet, und wenige Minuten später war die Aufnahmekapazität der Ükass erreicht.
    Für eine lange Zeit war außer den dumpfen Stimmen der Patienten im Monitorraum nichts zu hören. Malcolms Augen wanderten über die Bildschirme, während er mit halbem Ohr der müden, mutmachenden Stimme von Schwester Caldwell zuhörte, die dem jungen Tommy ein Bettbad verabreichte, oder dem Polizei-Offizier, der versuchte, durch den Neomorph-Nebel Einzelheiten über den Attentatsversuch auf seine Person zu geben, oder der Überdosis, die in Fünf mit Schwester Collins ein ernstes Gespräch über Männer führte, ganz besonders über einen Mann, der John hieß…
    „… Es war eine Katastrophe, Schwester, im wörtlichsten Sinn“, sagte die Überdosis. „Alles, was schiefgehen konnte, ging auch schief. Tausende von Familien waren bereits verhungert, und wir sollten die Überlebenden auf das Gebiet eines hilfreichen Nachbarstaates bringen. Aber drei verschiedene Freiheitskämpfergruppen entschlossen sich, daß sie für ihre eigenen Zwecke ein paar Fahrzeuge und Vorräte gebrauchen könnten. Ohne Autos, die den Weg erkunden konnten, saßen wir in der Missionsstation fest, und stündlich kamen immer mehr Überlebende. Wir konnten sie unmöglich mit Essen versorgen oder in ein besseres Gebiet führen, und als unmittelbare Folge davon starben mehr als eine halbe Million Menschen.
    Ein paar Tausend von ihnen konnten wir in der Mission retten“, fuhr die Überdosis fort, „aber leider nur für kurze Zeit. Die Entscheidungen stellten ein hartes Stück Arbeit dar. John war immer da, hat geführt, gefahren, Mitgefühl gezeigt, was auch immer notwendig war. Weil keine richtigen Unterkünfte und Waschgelegenheiten da waren, lebten wir in beinahe intimen Verhältnissen zusammen, und ich hatte gedacht, daß… Aber er hat mich nicht gebraucht und auch sonst niemanden. Er war… er war ein solcher Mann. Aber wenn er Dienst hatte, behandelte er mich wie einen Kollegen, und außerhalb des Dienstes war er höflich und nett und… und auf eine seltsame Weise jedem überlegen, auf die gleiche Art überlegen, die überlebenden Eingeborenen eingeschlossen. Ich nehme an, daß er sich für das, was geschehen ist, verantwortlich fühlt, sonst hätte er kein Flugzeug aufgetrieben, das mich zur Behandlung hierher bringt. Aber viel mehr hat er für mich nie empfunden, und, na ja, ich glaube jetzt nicht mehr, daß irgendein Mann es wert ist, was ich getan habe.“
    „Wenn Sie das dem Psychologen erzählen, wenn er kommt“, sagte Schwester Collins, „dann werden Sie zu Hause sein, bevor Sie sich versehen.“
    „Das mit dem

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