Der globale Eingriff
bringen. Das bedeutet doch, daß er die Leute umbringen wollte, die mit ihm zusammen im Auto gesessen haben. Einige seiner Aussagen auf der Ükass würden diese Theorie untermauern. Seine Mitfahrer haben etwas getan oder geplant, das so schrecklich war, daß Ihr Inspektor Nelson auf eine Gelegenheit gewartet hat, einen Unfall zu arrangieren, der für die beiden tödlich sein würde.
Er mußte seiner Sache sehr hingegeben sein, um so etwas zu tun“, fuhr Malcolm gedankenverloren fort. „Aber ich verstehe nicht, warum er die beiden nicht einfach als Polizist verhaftet hat. Es sei denn, er hätte ebenfalls außerhalb des Gesetzes gearbeitet. Die Art, in der er sich auf seine Mitfahrer bezogen hat, war eigenartig. So als habe er gewußt, was sie tun wollten, und es eher für dumm als für falsch gehalten…“
Malcolm riß sich zusammen, als er an Sergeant Telford, den alten Hesketh, an die Überdosis und die Große Mary dachte. Der Sergeant hatte darauf bestanden, daß Ann und er sich mit niemandem über die Sache unterhalten sollten. Vielleicht hatte der Polizist, Nelson, sich und seine beiden Passagiere umgebracht, weil diese etwas Ähnliches geplant hatten wie das Massaker in dem Wohnblock des alten Mannes. Aber Telford hatte gesagt, sie sollten sich mit keinem Menschen darüber unterhalten…
„Fahren Sie fort, Doktor“, sagte Reynolds.
„Das war’s.“ Malcolm versuchte, seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. „Wenn wir aber vielleicht noch einmal die Ükass…“
„Vergessen Sie die Ükass!“ sagte Reynolds rauh. Mit ruhigerer Stimme fuhr er fort: „Zumindest für den Moment. Ich brauche mehr… Indizien… Beweise. Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten, als zweiten Teil des Gefallens, den Sie mir tun wollten, die Körper der drei Toten aus dem schwarzen Auto genau zu untersuchen. Die Leute in dem grünen Auto hatten mit der Sache offensichtlich nichts zu tun und…“
„Alle drei?“ fragte Malcolm. „Sie sagten doch, daß einer von ihnen ein Polizeioffizier sei…“
„Alle drei“, wiederholte der Inspektor. „Ich will aber keine vollständige Autopsie. Die Körper dürfen keine Spuren einer medizinischen Nachuntersuchung davontragen, weil ich nicht will, daß die Verwandten und Freunde wissen, daß eine stattgefunden hat. Der Vorfall wurde offiziell als Unfall mit fünf Toten registriert, und die Akte ist geschlossen. Mein Interesse ist zur Zeit noch rein persönlich.“
„Ich verstehe“, sagte Malcolm.
Reynolds lächelte kalt und sagte: „Verstehen Sie wirklich? Ich für meinen Teil verstehe es nicht, zumindest nicht ganz. Aber wollen Sie tun, um was ich Sie bitte?“
Irgend etwas in dem Tonfall des Inspektors deutete an, daß er weniger um einen Gefallen bat als eine Art Anklage erhob. Feindselig war das Wort, das sein Benehmen am besten beschrieb, dachte Malcolm. Vielleicht hatte er sich so sehr daran gewöhnt, mit Verbrechern umzugehen, daß er vergessen hatte, wie man mit normalen Bürgern redete.
Malcolm nickte, dann sagte er: „Ich habe ein Taschen-Röntgen-Radar mit Aufzeichnungszusatz in meiner Ausrüstung. Es ist ein sehr nützliches Gerät, aber natürlich kann es organische Gifte, Psychodrogen und ähnliches nicht aufspüren oder analysieren. Was es aufzeichnet, sind organische Schäden, Brüche, medizinische Implantate und sonstige Eingriffe, benigne und maligne Auswüchse und solcherlei Dinge. Es kann nicht…“
„Darf ich dieses Gerät einmal sehen?“ unterbrach ihn der Inspektor. Malcolm reichte ihm den Radar, und für beinahe fünf Minuten wurde er von Reynolds so genau untersucht, daß in einer Phase dieser Untersuchung sogar das Vergrößerungsglas zu Hilfe genommen wurde. Schließlich nickte der Inspektor und gab das Instrument zurück. Er sagte: „Eine genaue Untersuchung mit diesem Gerät dürfte ausreichen, Doktor. Aber ein Teil des Gefallens, um den ich Sie bitte, besteht darin, daß wir uns hinterher irgendwo privat über Ihre Ergebnisse unterhalten können. Wie wäre es zum Beispiel mit Ihrer Unterkunft im Krankenhaus?“
Jetzt, dachte Malcolm, kommt der Pferdefuß doch noch heraus.
„Wir empfangen keine Besucher, Inspektor“, reagierte Ann zuerst. „Unser Zimmer ist so klein, daß…“
„Ich werde Ihnen nicht länger als unbedingt nötig die Zeit stehlen“, unterbrach sie der Inspektor, „und ich würde Ihnen meine Gesellschaft überhaupt nicht aufzwingen, wenn die Sache nicht so wichtig wäre. Aber zunächst mal muß
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