Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
Vom Netzwerk:
ich Ihnen ein Geständnis machen. Ich habe das Treffen mit Ihnen heute geplant, um die Sache mit dem alten Hesketh durchzudiskutieren, die Kassetten und die anderen Hinweise, die Sergeant Telford in Ihrer Station erhielt. Denken Sie dran, daß er Ihnen den heutigen Weg vorgeschlagen hat, und mir hat er gesagt, daß Sie wichtige Informationen für sich behalten können. Sergeant Telford ist normalerweise ein guter Menschenkenner. Er hat sich auch hier nicht getäuscht, da die Verbindung zwischen dem Material, das in Ihrer Intensivstation gewonnen wurde, und dem Gespräch, das Sie auf Ükass aufgenommen haben, offensichtlich ist und Sie mir trotzdem keinen Hinweis darauf gegeben haben. Sergeant!“
    Der Sergeant betrat den Raum und entledigte sich seines Gesichtsschutzes. Entschuldigend sagte er: „Die Sache tut mir leid, Doktor, Schwester. Aber wir brauchen ziemlich dringend professionelle Beratung, und als der Zusammenstoß heute geschah, war die Gelegenheit zu günstig, um sie auszulassen…“
    Reynolds räusperte sich und sagte: „Die Körper sind fertig zur Untersuchung. Sergeant Telford hilft Ihnen, sie in jedwede Lage zu bewegen, die für Ihre Untersuchung notwendig ist. Er ist auch da, um Sie daran zu erinnern, daß Sie nicht über Ihre Ergebnisse reden, bis wir ins Krankenhaus zurückgekehrt sind.“
    Ob er um einen Gefallen bat oder ein Geständnis machte, dachte Malcolm, sein Verhalten ihnen gegenüber blieb mißtrauisch, sogar irgendwie lauernd.
    „Wonach genau sollen wir suchen?“ fragte er. Er fühlte sich irritiert und wußte nicht, was er mit der ganzen Geschichte anfangen sollte. „Ich nehme an, daß Sie uns einen Wink geben können, ohne uns zu beeinflussen oder voreingenommen gegenüber den Ergebnissen zu machen.“
    Der Inspektor versah Malcolm mit einem lang andauernden, durchdringenden Blick, der die Irritation des Doktors nur noch größer machte. Der Sergeant stand ruhig hinter seinem Vorgesetzten, mit einem ebenso durchdringenden Blick, der aber ohne jedes Mißtrauen war. Sie konnten das gedämpfte Klopfen von den Hufen ihrer Pferde hören, die zur Betäubung in den Wagen gebracht wurden. Endlich nickte der Inspektor und sagte in die Stille:
    „Ich will wissen, ob das menschliche Wesen waren.“

8 Konsultation
     
     
     
    Nachdem sie in das Krankenhaus zurückgekehrt waren, ordnete Reynolds an, daß der Sergeant beim Wagen bleiben sollte und die restlichen Männer zunächst die betäubten Pferde in die Stallungen bringen und danach warten sollten. Es könnte schon ein paar Stunden dauern, erklärte er ihnen, bis er die fünf Leichen von dem Verkehrsunfall ihrem Verwendungszweck zugeführt hätte. Er sagte, daß die Mannschaft die Zeit in der Kantine des Krankenhauses verbringen könnte, daß sie aber ihre Funkgeräte nicht abschalten sollten.
    Ihre Eile, in die Kantine zu kommen, bedeutete nicht, daß sie am Verhungern waren. Es hungerte sie einzig nach der Gesellschaft von Frauen, die nicht beim Anblick ihrer schwarzen Stadtwachtuniform sofort versuchten, sie zu erdolchen oder ihnen den Schädel einzuschlagen. Im Krankenhaus war ihnen die seltene Gelegenheit gegeben, sich ohne Risiko mit weiblichen Wesen in Verbindung zu setzen.
    Inspektor Reynolds schwieg, während er die Malcolms in ihr Zimmer begleitete, und er schwieg immer noch, während Ann die Möbel herauszog, die das Zimmer tagsüber einem gemütlichen Wohnzimmer ähneln ließen. Als sie sich alle gesetzt hatten – die Füße hatten sie unter die Stühle gesteckt, so daß die Bodenfläche größer erschien als sie tatsächlich war –, hatte der Inspektor immer noch keinen Ton gesagt. Die ganze Zeit über schaute er abwechselnd Ann und Malcolm an, mit einer eher mißtrauischen als neugierigen Miene.
    „Wollen Sie zuerst die Ergebnisse unserer Untersuchung haben, Inspektor“, sagte Ann, „oder zuerst eine Tasse Kaffee?“
    „Ach, nein“, sagte Reynolds. Seine Augen betrachteten die beiden immer noch abwechselnd. „Wenn es etwas Außergewöhnliches zu berichten gegeben hätte, dann hätte sich das auf dem Weg hierher schon in Ihrem Mienenspiel angedeutet. Keiner von Ihnen hat eine besondere Reaktion gezeigt, also ist Ihre Nachricht wahrscheinlich enttäuschend. Entweder das, oder Sie sind von Ihrer Arbeit in der Station schon so daran gewöhnt, Ihre Gefühle vollständig zu blockieren, daß Sie Ihre Ergebnisse aus Gründen vor mir verbergen, die…“
    „Inspektor“, fuhr Malcolm scharf dazwischen. Ann fing langsam an,

Weitere Kostenlose Bücher