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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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waren.
    „Das muß aufhören“, sagte Ann verzweifelt. „Irgend jemand hat die Macht, diese Entwicklung aufzuhalten. Wir müssen ihnen erzählen, sie aufklären, daß… Oder werden wir hier alle genarrt? Die duplizierten Supermenschen, die Wächter auf der Erde, alle? Vielleicht wollen sie in Wirklichkeit nur alle menschlichen Wesen auf der Erde auslöschen.“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Malcolm dumpf. „Die Wesen, die die Entwicklung aufhalten könnten, sitzen dort.“ Er schaute nach oben, aber der trenkoranische Heimatplanet wurde gerade von der Projektion eines ganz besonders gewalttätigen Nahrungskampfes verdeckt.
    Die Bilder, die Gewalttätigkeiten zeigten, wechselten sich mit Szenen ab, in denen kleine Gruppen die Pläne schmiedeten oder die Befehle gaben, aus denen die Vorfälle resultierten. Sie beredeten ihre Aktionen ruhig und ernst. Ihre Gesichtszüge glühten, als würden sie von einer inneren Flamme erhitzt. Einige der Gesichter ähnelten denen von Lukas oder Johannes, aber die meisten hatten diese Entschuldigung für das, was sie taten, nicht.
    Nach dem nächsten Szenenwechsel wurde ein großer Raum gezeigt, in dem ungefähr zwanzig Feldbetten entlang den gegenüberliegenden Wänden standen. Ein Schreibtisch nahm den größten Teil der freien Fläche in der Mitte des Raumes ein. In den Feldbetten lagen Männer, die schwerverletzt waren, aber nicht behandelt wurden. Einige der Männer würden mit Sicherheit sterben. Zwischen den Feldbetten lehnten Waffen an den Wänden. Der Raum schien eine medizinische Hilfsstation für eine der Aufruhrgruppen zu sein. Die einzigen Unverletzten waren der Mann, der hinter dem Schreibtisch saß, und ein Mann und eine Frau, die davorstanden. Die Frau war in Krankenhaus-weiß gekleidet.
    „Sie sind hierhergebracht worden“, sagte der sitzende Mann, „um für meine Leute zu tun, was Sie können. Es ist möglich, daß Sie einigen von ihnen wirklich helfen können. Den anderen, nun ja, denen könnten Sie den Weg ins Jenseits so leicht wie möglich machen. Wenn Sie diese Arbeit beendet haben, das verspreche ich Ihnen, dann werde ich mein Bestes tun, um Sie wieder sicher in das Krankenhaus zurückzubringen. Und jetzt, Doktor, würde ich Sie bitten, sich ohne weitere Verzögerungen an die Arbeit zu machen.“
    „Warum“, fragte das Mädchen in der Uniform, die übrigens nur um Schattierungen heller war als das erschreckte und wütende Gesicht, „warum haben Sie Tim umgebracht?“
    Ungeduldig fragte der Mann am Schreibtisch: „Worüber redet sie eigentlich?“
    Der andere Mann, der mit der einen Hand den Arm des weiblichen Arztes festhielt und mit dem anderen die Medizintasche, sagte: „Der Fahrer des Krankenwagens, den wir gekidnappt haben, kein Arzt und auch kein Pfleger. Sie sagten, wir sollten Ihnen einen Arzt bringen, und wir haben…“
    „Es war ein Notfall“, sagte das Mädchen mit einer ruhigen Eindringlichkeit. „Er war außer Dienst, hatte Freizeitkleidung an, und er war ein sehr guter Fahrer. Er war unter anderem Notpfleger unserer Verletztenabteilung, und er hat, seit er die Schule verließ, keiner Menschenseele mehr etwas zuleide getan. Er hat den Menschen geholfen. Er hätte auch Ihren Leuten helfen können.“
    Der Mann am Schreibtisch machte eine Handbewegung, woraufhin der andere Mann den Arm der Frau und die Medizintasche losließ und den Raum verließ.
    „Es tut mir leid, Doktor“, sagte der Mann hinter dem Schreibtisch. „Doppelt leid, weil Ihr Freund umgekommen ist. Aber dummerweise passieren solche Dinge eben. Untergebene legen die Befehle, die nötigerweise einfach sein müssen, um Verwirrung zu vermeiden, zu wörtlich aus. Nachdem die Stadtwacht uns in der Tamarstraße erwischt hatte, gab es eine große Verwirrung. Wir hatten viele Verletzte. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich die so schnell wie möglich anschauen würden.“
    Sie hob Ihre Tasche auf und ging zu dem ersten Verletzten, einem Mann mit schweren Verbrennungen. Die Kleider am Oberkörper waren weggebrannt oder hatten sich ins Gewebe gefressen, das Haar war weg, und das Gesicht und die Hände waren schwarz – der typische Fall eines Mannes, dessen Brandbombe zu früh explodiert war. Anders als die anderen Verletzten in dem Raum versuchte dieser, keine Geräusche zu machen, doch der Atem zischte laut durch die Zähne, die in dem schwarzen Entsetzen seines Gesichts erschreckend weiß aussahen. Die Venen im Arm, am Hals und an der Brust waren wegen der

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