Der glueckliche Manager
dem »Weg ins Glück«?
Die Ansprüche herunterschrauben? Eckhart von Hirschhausen hat die Hypothese aufgestellt: »Um Erster zu werden, braucht man viel zu viel Energie.« Natürlich muss das erst noch bewiesen werden. Und ich denke: Einer wird doch immer der Erste sein – zwangsweise. Wollen wir, dass er unglücklich ist?
Dennoch: Downshifting klingt schon irgendwie verlockend. Rütteln wir damit aber nicht an den Werten unserer Gesellschaft? Für mich klingt Vereinfachung wie das alte, unmodern gewordene Wort »Bescheidenheit«.
Vielleicht ist unsere Gesellschaft viel zu einseitig auf alles Materielle fixiert. Das damit verbundene Glücksversprechen der westlichen Kultur beruht (so scheinen es viele zu verstehen) auf einem stetig steigenden materiellen Wohlstand. So hat auch die Ökonomie bisher ihre Theorien im Wesentlichen darauf aufgebaut, dass mehr Wachstum und Wohlstand der einzig wahre Weg zum Glück des Einzelnen und des Volkes sind. Doch irgendwie geistert ebenso der Gedanke, dass da noch etwas anderes sein muss, durch die Wissenschaft.
Vielerorts hat man den kühnen Gedanken, dass wir in Zukunft ohne Wachstum auskommen müssten. Aber, bei aller Einsicht, was tun ohne Wachstum?
Die Voraussetzung des ewigen Wachstums liegt bis zum heutigen Tage unserem marktwirtschaftlichen Wirtschaftsmodell zugrunde. Aber stimmt das? Ist unser Wirtschaftsmodell überhaupt »nachhaltig«? Ist »Wachstum«, wie wir es als Motor unseres Wohlstands kennen, in einer Welt endlicher Rohstoffvorkommen und explosionsartig anwachsender Weltbevölkerung weiterhin die Antwort auf alle Fragen?
Wachstum hat jedenfalls unsere Werte bestimmt. Wenn wir uns vom Wachstum verabschieden, müssen sich auch die Werte verändern. Das eine wird ohne das andere nicht gelingen.
Die Sozialwissenschaft hat sich bisher in ihren Untersuchungen darauf konzentriert, in welchem Umfang die Menschen zufriedener und glücklicher werden, wenn sich der Wohlstand (aufgrund von Wachstum) mehrt. Dabei sind die Ergebnisse durchaus überraschend: Ein Mehr an Wohlstand führt mitnichten zu einer linearen Erhöhung von Glück. Und so wagen wir uns an eine ganz andere Fragestellung: Werden wir unglücklich, wenn es kein Wachstum mehr gibt? In welchem Umfang werden die Menschen unzufriedener und unglücklicher, wenn der Wohlstand (aufgrund abnehmenden Wachstums) sinkt?
Vielleicht lassen sich die generelle Veränderung des Wohlstands und die Lebenszufriedenheit sogar entkoppeln. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ab einem bestimmten Wohlstandsniveau die Lebenszufriedenheit nicht mehr ansteigt. Vielleicht ergibt sich daraus auch die Schlussfolgerung, dass man bei sinkendem Wohlstand die Lebenszufriedenheit aufrecht erhalten oder sogar verbessern kann?
Glückliche Manager sind die besseren Manager
In diesem Buch geht es vor allem um das Glück im Arbeitsleben. Welche Rolle spielen Unternehmen, Arbeit, Kollegen, Mitarbeiter, Vorgesetzte, und natürlich Lieferanten und Kunden in unserem Leben? Vergrößern sie unser Glück? Und was bewirkt unser »Glücklichsein«? Sind wir kreativer, gründlicher, zuverlässiger, ganz einfach erfolgreicher, wenn wir glücklich sind? Daraus ergibt sich die These: »Glückliche Manger sind die besseren Manager«.
Eine Frau, knapp über 40 Jahre alt, Gruppenführerin in einer Buchhaltung, sagte, als ich ihr meine These vorgetragen hatte, schlicht und einfach: »Das könnte stimmen. Aber warum gibt es so wenig glückliche Manager?« Ich fand das bedenkenswert, und das war schlussendlich auch der Grundgedanke zu diesem Buch.
Das Glück im Alltag
Glück ist ganz einfach gute Gesundheit
und ein schlechtes Gedächtnis.
Ernest Hemingway
Glücklich, wer das Glück kennt
Ob wir alle vom gleichen Glück sprechen, wenn wir uns über das Glück unterhalten? Ich habe in meinen Gesprächen bemerkt, dass es nicht so ist. Ich will aber gleich darauf hinweisen, dass mir eine eindeutige Definition von Glück nicht gelingen wird. Weil das Glück unglaublich viele Facetten hat und sehr individuell ist.
Ich beginne mit dem Glücksverständnis der Chinesen, weil mich das zweifelsohne fasziniert.
Das asiatische Verständnis von Glück
Ich beneide die Chinesen. Sie scheinen zu wissen, wie sie glücklich werden. Die Farbe Rot symbolisiert für Menschen in Ostasien nicht nur Glück, sondern auch Wohlstand und ist daher die beliebteste Farbe für Dekorationen jeder Art. Dem Volksglauben nach ist Rot besonders in den Tagen um das chinesische
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