Der Gluecksmacher
später, beim Eintreffen am Hof, kam Jakob wieder zu Bewusstsein.
»Hast du dich wenigstens bedankt?«, fragte der Seifritz-Bauer scharf, nachdem ihm vom Bürgermeister erzählt worden war, sein Sohn sei von ihnen auf der Bachwiese aufgelesen worden.
Jakob blickte vom Gesicht des Vaters, das vor Aufregung gerötet war, in das scheinbar emotionslos abwartende des Bürgermeisters und von dort in das schwitzende des Wirts. Er versuchte nachzudenken. Ihm war speiübel, und rund um ihn lag die Welt in Wellen.
»Na, wird’s bald!«, schrie der Seifritz-Bauer und holte, einer Angewohnheit folgend, aus, um dem Burschen mit demHandrücken übers Gesicht zu fahren. »Willst dich gefälligst bedanken!«
»Danke«, sagte Jakob, leise. Dann torkelte er zur Seite, sank, mit dem Rücken gegen die Hausmauer gelehnt, in die Hocke und stützte seinen wild pochenden Kopf in die Hände.
Auf ihren Wegen, die die Einwohner Leggs an diesem Sommertag zu erledigen hatten, sahen sie Blutstropfen, die anzeigten, wo Jakob getragen worden war. Nicht wenige Bewohner gingen eigens eine Dorfrunde, manche sogar bis zum abseits gelegenen Seifritz-Hof, um sich ein Bild von der Blutspur zu machen. Und so wussten spätestens um die Mittagszeit alle in Legg, welchen idiotischen Unsinn Jakob, der Dorftrottel, diesmal wieder getrieben hatte.
Informationen zum Buch
Die Erfindung des Glücks
Eigentlich ist Sebastian Dimsch ja Angestellter in einer Versicherung. In Wahrheit aber kümmert er sich nur noch darum, wie das Glück gefunden werden kann. Immer mehr riskiert er damit seinen Job. Zu offensichtlich ist, dass er nichts tut, als Weisheiten von Buddha, Platon, Konfuzius und anderen großen Gelehrten zu sammeln. Da entsteht eines Tages die Idee, ihn eine Glücksversicherung entwerfen zu lassen – eine freilich wahnwitzige und an sich unmögliche Aufgabe. Doch Dimsch verblüfft seine Vorgesetzten. Und sich selbst.
Ein Roman wie eine amüsante philosophische Weltumsegelung.
Informationen zum Autor
THOMAS SAUTNER , Dr. phil., geboren 1970 in Gmünd, studierte Politikwissenschaften und Zeitgeschichte. Als Journalist unternahm er ausgedehnte Reisen u.a. in Europa, in die USA, nach Russland, Japan, Afrika und Südwestasien. Heute arbeitet er als Autor und Maler – in Wien hat Sautner sein Atelier. »Fuchserde«, sein erster Roman, wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und war in Österreich ein Bestseller. 2007 folgte sein erfolgreicher Roman »Milchblume«, 2010 »Fremdes Land«. Sein neuer Roman »Der Glücksmacher« erscheint im Sommer 2012.
Thomas Sautner lebt im nördlichen Waldviertel, in seinem Bauernhaus nahe der tschechischen Grenze und in Wien.
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