Der goldene Drache
beschäftigt.
Und der Schmuggel, vorzugsweise mit VR China und Taiwan, blüht wie ein Pfirsichbaum im Frühling.“
„Moment mal!“, ruft Kugelblitz und setzt die Teetasse so hart auf die Untertasse, dass es klirrt. „Den kenne ich doch von irgendwoher?“
Er sieht einem Mann in kariertem Sportjackett nach, der mit zwei großen Koffern zum Hotelempfang geht und dort seinen Zimmerschlüssel verlangt. Der chinesische Portier händigt ihm sofort lächelnd den Schlüssel aus. Ein Hotelboy schleppt noch zwei weitere Koffer hinter ihm her, lädt das gesamte Gepäck auf einen Wagen und fährt zum Lift.
Der Neuankömmling zieht es offenbar vor, die Treppe zu benutzen, anstatt sich neben sein Gepäck in den Lift zu quetschen. Er kommt an Kugelblitz vorbei, stutzt und sagt geistesgegenwärtig:
„Bonjour, Monsieur.“
Kugelblitz wühlt in seinen grauen Zellen. Aber der Name des Fremden fällt ihm nicht ein. Er ist zu eitel, das zuzugeben, und erwidert ebenfalls auf Französisch: „Bonjour, Monsieur. Auch eben eingetroffen?“
„Komme geradewegs vom Flugplatz, wie Sie sehen – an meiner Bagage“, sagt er mit französischem Charme und einer eleganten Handbewegung in Richtung seines stattlichen Reisegepäcks.
„Au revoir – ich bin in Eile!“ Und schon ist er verschwunden.
„Wer war das?“, erkundigt sich Hu interessiert.
„Er heißt, er heißt ... Ein alter Mann ist kein Computer“, entschuldigt sich Kugelblitz, der in seinem „Namensgedächtnis“ immer noch nicht fündig geworden ist. „Aber wenn mich nicht alles täuscht, dann ist mir dieser Mann bei Ermittlungen mit meinem Kollegen Pierre Simili in Paris begegnet. Wenn ich nur wüsste, wie er heißt.“
„Kleinigkeit“, sagt Hu lächelnd. Er winkt einen Hotelboy herbei und redet mit ihm ein paar chinesische Sätze.
Wenig später kommt der Boy mit einer Zigarettenschachtel zurück.
Darauf sind mit Kugelschreiber zwei chinesische Zeichen gekritzelt.
Hu lächelt und sagt: „Ihr rätselhafter Bekannter heißt Bri Sot.“
„Ah, richtig: Brisot. Jetzt erinnere ich mich. Und ich erinnere mich auch, dass er damals mit einer weißen Weste aus einer äußerst dunklen Affäre herauskam. Er hatte einen einflussreichen Freund in der französischen Regierung. Das war ihm sehr hilfreich.“
„Merkwürdig“, sagt Hu nachdenklich. „Warum hat er eben geschwindelt? Er kam nicht vom Flugplatz. Auf seinen Koffern waren keine Aufkleber. Die Koffer waren nagelneu.“
„Vielleicht hängt es mit dem zusammen, was in den Koffern ist? Übrigens ist mir noch etwas aufgefallen, das beweist, dass Brisot nicht eben erst eingetroffen ist, sondern schon länger im Hotel Mandarin wohnt“, bemerkt Kugelblitz.
Er teilt Hu seine Beobachtung mit.
„Wir werden den Mann im Auge behalten“, verspricht Hu.
Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
Frage an alle Detektive, die auch in Hotelhallen die Augen offen halten:
Woran erkannte Kugelblitz, dass Monsieur Brisot schon länger im Hotel Mandarin wohnte?
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Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!
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Peking-Ente
Kugelblitz sieht auf die Uhr. Es ist schon sieben. Da hat er gerade noch eine Stunde Zeit, um sich im Hotelzimmer ein wenig von den Strapazen der langen Reise auszuruhen. Er beschließt, das an seinem Lieblingserholungsort zu tun: in der Badewanne.
Gerade in dem Augenblick, als er voller Wonne in den Badeschaum eintauchen will, klingelt das Telefon.
„Ein Telegramm für Sie!“, meldet der Mann von der Rezeption.
„Sollen wir es hinaufschicken?“
„Ja, bitte. Ich will zwar gerade in die Wanne steigen, aber der Bote soll es trotzdem bringen“, brummt Kugelblitz.
Fünf Minuten später überreicht ihm der chinesische Hausbote das Telegramm. Kugelblitz streckt die nasse Rechte aus dem schützenden Badeschaum und nimmt es gespannt entgegen.
„Herrje, von Max!“, ruft er halblaut, als die Zimmertür hinter dem Boten zugeschnappt ist.
„Max“ ist der Deckname seines obersten Chefs. Es ist die Abkürzung des lateinischen Wortes Maximus, was „der Größte“
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