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Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Titel: Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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du, Mrs Fontana war auch ein Hüter?“
    Sternenschweif nickte. Seine Augen waren groß und glänzend.
    Laura blickte wieder auf die Rolle. „Wie soll ich jemals das tun, was Mrs Fontana gemacht hat?“, rief sie. Ein Bild stieg in ihr auf: Mrs Fontana mit ihren funkelnden blauen Augen und dem weisen Lächeln in ihrem faltigen Gesicht.
    Ein Schluchzen schüttelte sie. „Mrs Fontana. Oh, Mrs Fontana!” Sie schlang ihre Arme um Sternenschweifs Hals und begann bitterlich zu weinen. Tröstend schmiegte Sternenschweif seinen Kopf an ihre Schulter. Lange Zeit standen sie so. Endlich versiegten Lauras Tränen, und sie wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Ihr Kopf schmerzte, und ihre Augen brannten.
    Sternenschweifs warmer Atem trocknete ihre letzten Tränen.
    „Wenn ich dich doch jetzt bloß in ein Einhorn verwandeln könnte“, flüsterte sie mit rauer Stimme. Vor Kummer tat ihr alles weh. „Heute Nacht komme ich zu dir, sobald ich nur kann.“ Sternenschweif nickte.
    „Laura!“, hörte sie ihre Mutter rufen.
    Laura atmete tief ein und umarmte Sternenschweif ein letztes Mal, bevor sie langsam zum Haus zurückging.

10

    Mrs Foster schaute sie mitfühlend an, als sie die Küche betrat. „Ach, Laura“, sagte sie leise und drückte sie fest an sich.
    Laura schluckte schwer. Sie wollte nicht mehr weinen.
    „Ich weiß, dass du Mrs Fontana sehr gerngehabt hast. Aber sie war schon alt, mein Schatz. Und irgendwann ist für jeden einmal die Zeit gekommen. Ein kleiner Trost ist vielleicht, dass sie jetzt wenigstens keine Schmerzen mehr hat. In den letzten Wochen ging es ihr ja wohl wirklich nicht mehr gut. Komm, setz dich.“ Sie führte sie zum Tisch. „Du musst nichts essen. Aber versuch es wenigstens. Vielleicht fühlst du dich danach ein bisschen besser.“
    Hannah drückte Lauras Arm. „Wir müssen heute Nachmittag nicht ausreiten, wenn du nicht willst.“
    Laura zögerte. Zum ersten Mal hatte sie tatsächlich keine Lust dazu. Aber Hannah hatte sich so darauf gefreut. Und wenn sie nicht ausritten, würde sie nur zu Hause rumhängen und sich schrecklich fühlen. „Ist schon gut“, erwiderte sie leise.
    Ihre Mutter streichelte ihr über den Kopf. „Das wird dich ablenken.“
    Laura nickte stumm, und sie begannen zu essen. Es gab Nudeln mit Käsesauce, eines ihrer Lieblingsgerichte. Aber sie brachte kaum einen Bissen hinunter und war froh, als sie vom Tisch aufstehen konnte.
    Sie waren gerade fertig mit Satteln und setzten ihre Reithelme auf, als Jessica und Mel auftauchten. Laura fürchtete sich davor, ihnen von Mrs Fontana erzählen zu müssen. Aber ein Blick in ihre bekümmerten Gesichter sagte ihr genug. Sie wussten bereits Bescheid.
    „Hi, Laura“, sagte Mel. „Hast … hast du es auch schon gehört?”
    Laura nickte. Mel und Jessica waren nicht so eng mit Mrs Fontana befreundet gewesen. Aber sie wussten, wie sehr Laura sie gemocht hatte.
    „Wie geht es dir?“, fragte Jessica.
    „Es geht so“, erwiderte Laura mit einem Kloß in der Stimme. Sternenschweifs Kopf streifte ihren Arm.
    „Willst du wirklich ausreiten?“, erkundigte sich Mel.
    Laura stellte ihren Fuß in den Steigbügel. „Ja.“ Sie schwang sich in den Sattel, während Hannah auf Birdie aufsaß. Schweigend ritten sie los. Es kam Laura unwirklich vor, durch den Wald zu reiten und sich an all die Male zu erinnern, die sie Mrs Fontana hier getroffen hatte. Gleichzeitig war es tröstlich, mit Sternenschweif und ihren Freundinnen unterwegs zu sein. Sie ritten zu der großen Lichtung. Schon bald galoppierten Hannah und Birdie über die Hänge, als hätten sie das bereits tausend Mal gemacht. „Das ist echt klasse!“, rief Hannah.
    Schuldbewusst sah sie Laura an. Aber Laura wollte nicht, dass Hannah ihretwegen ein schlechtes Gewissen hatte. Schließlich hatte sie Mrs Fontana noch nicht einmal gekannt.
    „Das ist es, nicht wahr?“ Sie rang sich ein Lächeln ab und galoppierte los. „Wer möchte eine Runde Fangen spielen?“
    „Ich!“, ertönten drei Stimmen gleichzeitig. Und schon sausten sie los.
    „Wenn ich das nächste Mal auf Besuch komme, müssen wir unbedingt wieder hierherkommen“, sagte Hannah auf dem Rückweg.
    „Wenn es dann Sommer ist, können wir ein Picknick machen“, meinte Mel.
    „Vielleicht sogar zelten“, schlug Jess vor. „Und Grace und Jo-Ann dazu einladen.“
    „Das klingt wundervoll!“ Mit glänzenden Augen beteiligte Hannah sich an den Plänen.
    Laura strich über Sternenschweifs Hals und hörte ihnen

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