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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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die Verhältnisse möchte ich mich aber wenigstens unterrichten.
    – Natürlich werden wir das tun, lieber Ben, das ist ja schon ausgemacht, und gebe nur der Himmel, daß wir, wenn uns die verlangte Aufklärung zuteil geworden ist, nicht einer verfahrenen Sachlage gegenüberstehen und aus Rücksicht für unsre Familie zu deren Ordnung einspringen müssen. In diesem Falle habe ich dem Notar Snubbin schon zugesagt….
    – Ja ja, daran hast du ganz recht getan, Summy, unterbrach ihn Ben Raddle. Mir erscheint es nur überflüssig, schon eine solche Zwangslage ins Auge zu fassen, denn in eine solche kommen wir wahrscheinlich doch nicht. Wären Gläubiger vorhanden, so hätten sie sich gewiß schon gemeldet. Laß uns lieber von Klondike sprechen. Du kannst mir wohl glauben, daß ich nicht erst etwas von jenen Erzlagern zu hören brauche. Obwohl sie erst seit kaum zwei Jahren ausgebeutet werden, habe ich doch alles gelesen, was über deren Bodenschätze veröffentlicht worden ist, und ich sage dir, Dinge, die auch die waschechteste Gleichgültigkeit aufrütteln müßten. Nach Australien, Kalifornien und Südafrika hätte man ja annehmen können, daß unsre Erdkugel keine weitern Placers enthielte. Da kommt der plumpe Zufall und läßt in jenem Teile Nordamerikas, nahe den Grenzen von Alaska und der Dominion, doch noch neue entdecken, ja es scheint sogar, als ob die nördlichen Gebiete Amerikas in dieser Hinsicht allen übrigen voranstünden. Goldminen finden sich nicht allein in Klondike, sondern auch in Ontario, auf Michipicoton und in Britisch-Kolumbien, wo schon große Gesellschaften entstanden sind, wie die War Eagle, Standard, Sullivan Grup, Alhabarka, die Ferm, das Syndicate, der Sans-Poel, Cariboo, der Trail, die Georgi-Reed und noch manche andre, deren Aktien alle hoch über Nennwert stehen, ohne von den Silber-, Kupfer-und Manganminen, den Eisen-und den Kohlengruben zu sprechen. Was insbesondre Klondike angeht, so denke, Vetter Summy, an die Ausdehnung dieses goldhaltigen Gebietes, das zweihundertfünfzig Meilen (400 km) Länge ungefähr bei vierzig Meilen (64 km) Breite aufweist, und das allein innerhalb der Dominion, ohne von den Goldlagern in Alaska zu reden. Ist dort der Tätigkeit des Menschen nicht ein ungeheures Feld eröffnet, das größte vielleicht, das es überhaupt auf Erden gibt? Wer weiß denn, ob die Ausbeute jener Gegenden einst nicht Millionen, nein, Milliarden wertet?«
    Ben Raddle hätte über derlei Dinge noch lange sprechen können, Summy Skim hörte darauf doch nur mit halbem Ohr. Mit den Schultern zuckend, begnügte er sich zu erwidern:
    »Ich bitte dich, Ben…. das liegt ja auf der Hand…. Du hast Fieber!
    – Was?…. Ich hätte Fieber?
    – Ja, das unselige Goldfieber wie so viele andre, ein Fieber, das leider kein dreitägiges ist und das man nicht mit schwefelsaurem Chinin heilen kann.
    – O, sei nur ganz ruhig, mein lieber Summy, antwortete Ben Raddle lächelnd. mein Puls schlägt nicht schneller als gewöhnlich. Ich würde mir auch Vorwürfe machen, deine kostbare Gesundheit dadurch zu gefährden, daß ich dich der Berührung mit einem Fieberkranken aussetzte.
    – Ach, ich…. ich bin geimpft, erwiderte Summy Skim in gleichem Tone, ich sehe aber mit Schmerzen – das kann ich dir nicht verhehlen – dich in hohle Träumereien verlieren, die zu nichts Gutem führen und dich nur ins Unglück stürzen können….
    – Woran erkennst du das? fiel ihm Ben Raddle ins Wort. Vorläufig ist doch nur davon die Rede, die Sachlage gründlich kennen zu lernen und dann daraus so viel wie möglich Nutzen zu ziehen. Du glaubst natürlich, unser Onkel habe mit seinen Spekulationen kein Glück gehabt. Freilich ist es möglich, daß der Claim am Forty Miles Creek ihm mehr Schlamm als Goldkörner geliefert hätte. Vielleicht fehlte es ihm aber an den zur Ausbeutung unentbehrlichen Hilfsmitteln, vielleicht ging er nicht so planmäßig vor, wie es ein andrer….
    – Ein Ingenieur getan hätte, nicht wahr, Ben?
    – Gewiß, ein Ingenieur….
    – Zum Beispiel du selbst?
    – Warum nicht? antwortete Ben Raddle. Übrigens handelt es sich um eine solche Frage gegenwärtig noch gar nicht; jetzt gilt’s nur, Aufklärung zu erhalten, weiter nichts. Wissen wir erst, wie es sich mit dem Werte des Claims verhält, so werden wir ja sehen, was ferner zu tun ist.«
    Das Gespräch wurde hiermit abgebrochen. Gegen die Vorschläge Ben Raddles ließ sich ja im ganzen nichts einwenden, es war doch so natürlich, sich

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