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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Flucht ermöglichten.
    „Doktor!" rief er, diesmal weniger laut und ohne viel Hoffnung. „Doktor . . . sind Sie verletzt?"
    Schweigen. Er versuchte nochmals das Feuerzeug anzuknipsen. Diesmal hielt sich das Flämmchen drei oder vier Sekunden, bevor es erlosch. Er sah, daß er sich in einem schmalen Gang befand, von dem einige Türen nach links und rechts abzweigten. Er ging bis zum Ende des Ganges; der schmale Korridor machte hier einen Knick und führte nach links. Am Ende des Korridors schimmerte ein schmaler Lichtstreif. Er hastete darauf zu und stieß eine Tür auf, die nach draußen ins Freie führte. Er befand sich am Fußende einer steilen Auffahrt und erinnerte sich, diesen Zugang schon früher bemerkt zu haben. Sie wurde hauptsächlich für die Anlieferung des Heizmaterials benutzt. Es gab keinen Zweifel: der Täter mußte durch diese Tür gekommen und gegangen sein. James Lee hastete die Auffahrt hoch und blickte sich um. Kein Mensch war zu sehen. Er lief um das Klubhaus. Auch hier war niemand. Von den Bäumen tropfte das Wasser, und ein dünner, kalter Sprühregen tauchte alles in eine nasse, ungemütliche Atmosphäre. Durch den Vordereingang betrat er das Klubhaus.
    „Ich muß telefonieren", sagte er, als er die Tür zum Aufenthaltsraum öffnete. „Es ist notwendig, daß Scotland Yard..."
    Er unterbrach sich. Das Mädchen war verschwunden. Wo war sie hingegangen?
    „Hallo!" rief er. „Hallo . . ."
    Keine Antwort erfolgte. Mit wenigen Schritten war er am Telefon. Es stand am Ende des Bartisches. Als er den Hörer abhob, fiel ihm ein, daß der Apparat gar nicht angeschlossen war. Während der Wintermonate meldete der sparsame Brooks den Apparat ab; alle Gespräche für den Klub liefen dann über seine Stadtwohnung.
    James zögerte. Durfte er einfach davonlaufen, zur nächsten Telefonzelle, und den möglicherweise schwer verletzten Brooks im Keller zurück lassen? Aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Er war kein Arzt und konnte niemand helfen. Während er nach draußen eilte, dachte er an das junge, blonde Mädchen. Wo, zum Teufel, war sie geblieben? War sie aus dem Haus geflüchtet, getrieben von panischer Angst, während er im Keller nach Brooks gesucht hatte? Auf dem Parkplatz standen zwei Wagen; sein eigener Jaguar und Doktor Brooks Hillman. Er kletterte in den Jaguar und drückte auf den Anlasser. Plötzlich fiel ihm die Taschenlampe im Handschuhfach ein. Er nahm sie heraus, überlegte kurz, sprang aus dem Wagen und hastete zurück zum Klubhaus.
    Vor der Tür zum Keller blieb er einen Moment stehen. Er spürte wieder das unangenehme Frösteln, das der feuchtmodrige, aus der Tiefe steigende Geruch bei ihm auslöste. Dann knipste er kurz entschlossen die Lampe ah und stieg nach unten. Mit dem Fuß stieß er die erste Tür auf, die er erreichte. Auf dem Boden lag dicker Staub. Der Lichtkegel huschte über leere Kisten, zerbrochene Golfschläger, ein paar defekte Rasenmähmaschinen und einen Schleifstein. Es war offensichtlich, daß der Raum in den letzten Monaten von keinem Menschen betreten worden war. Der nächste Raum enthielt die Heizung und den anschließenden Kokskeller. Auch hier fanden sich keine Spuren. Vor der übernächsten Tür stoppte er. Im Schloß steckte ein Schlüsselbund. Ohne Zweifel gehörte er dem Doktor. Diese Tür führte also zum Getränkekeller. Es war der einzige Raum, der unter Verschluß gehalten wurde. James öffnete die Tür.
    Der runde, geisterhafte Lichtkegel huschte in den Keller. Er tastete sich über einige hölzerne Regale, kletterte über einen Stapel Kisten, die leere Bierflaschen enthielten, fing sich in einem gefüllten Regal und blieb in einer Ecke hängen, wo vier Whiskyflaschen übereinander standen. Keine Spur von Brooks. James trat wieder in den Gang. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe erfaßte jetzt die Box, die Sicherung nicht anfassen dürfen. Hatte er und schraubte die lockere Sicherung fest. Als das elektrische Licht aufflammte, biß er sich auf die Unterlippe. Ihm kam zum Bewußtsein, daß er einen Fehler gemacht hatte. Er hätte die Sicherung nicht anfassen dürfen. Hatte er jetzt wichtige, für die Polizei wertvolle Fingerabdrücke verwischt?
    Er ging weiter und untersuchte die übrigen Bäume. Nirgendwo fand er eine Spur von Brooks. Ratlos trat er durch die hintere Tür ins Freie. Es war schon so dunkel, daß man nur einige Schritte weit sehen konnte. Er kletterte die Auffahrt hinauf und ging um das Klubhaus herum. Plötzlich fiel ihm der

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